Spillern

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Marktgemeinde
Spillern
Wappen Österreichkarte
Wappen von Spillern
Spillern (Österreich)
Spillern (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Korneuburg
Kfz-Kennzeichen: KO
Fläche: 12,71 km²
Koordinaten: 48° 23′ N, 16° 15′ OKoordinaten: 48° 22′ 40″ N, 16° 15′ 28″ O
Höhe: 170 m ü. A.
Einwohner: 2.511 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 198 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2104
Vorwahl: 02266
Gemeindekennziffer: 3 12 27
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Schulgasse 1
2104 Spillern
Website: www.spillern.gv.at
Politik
Bürgermeister: Thomas Speigner (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(21 Mitglieder)
13
5
2
1
13 
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Spillern im Bezirk Korneuburg
Lage der Gemeinde Spillern im Bezirk Korneuburg (anklickbare Karte)BisambergEnzersfeld im WeinviertelErnstbrunnGerasdorf bei WienGroßmuglGroßrußbachHagenbrunnHarmannsdorfHausleitenKorneuburgLangenzersdorfLeitzersdorfLeobendorfNiederhollabrunnRußbachSierndorfSpillernStetteldorf am WagramStettenStockerau
Lage der Gemeinde Spillern im Bezirk Korneuburg (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Gemeindeamt Spillern
Gemeindeamt Spillern
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Spillern ist eine österreichische Marktgemeinde mit 2511 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Korneuburg in Niederösterreich.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spillern liegt im Weinviertel in Niederösterreich, östlich von Stockerau und 22 km nordwestlich von Wien. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 12,7 Quadratkilometer. 46,66 Prozent der Fläche sind bewaldet. Im Süden grenzt Spillern an die Donau.[1]

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt die Katastralgemeinde Spillern.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leitzersdorf
Stockerau Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Leobendorf
St. Andrä-Wördern Klosterneuburg

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1230 – Erste namentliche urkundliche Erwähnung unter „Spilarn“[2]
  • 1363 – Die Hardegg Grafen-Dynastie ist Besitzerin von Spillern
  • vor 1400 – Maissauische Besitzungen in Spillern
  • 1451 bis ins 16. Jahrhundert – Besitzungen der Zelking von Sierndorf in Spillern
  • 1482/84 – Heerlager bei der Belagerung von Korneuburg durch den Ungarkönig Matthias Corvinus
  • um 1600 – bestand schon ein Schafflerhof und ein Jägerhaus
  • 1683 – Drill und Exerzierplatz in Spillern für die Umgebung aufgrund der Türkenbelagerung
  • 1750 – wird die Holzkapelle „Mariahilf“ errichtet
  • 1755 – Rudolf Graf Colloredo kauft die Herrschaft Sierndorf samt den Besitzungen in Spillern
  • 1831 – die Holzkapelle wird durch einen Steinbau ersetzt
  • 1849 – Spillern und Grafendorf werden eine Ortsgemeinde
  • 1841/42 – Bau des Bahndammes für die Nordwestbahn
  • 1855 – Beginn der industriellen Tätigkeitdurch Leopold Harmer (Branntweinbrennergewerbe)
  • 1872 – Gründung der Freiwilligen Feuerwehr
  • 1883 – eigenständige Gemeinde
  • 1902 – der Friedhof wird eingeweiht
  • 1949 – Gründung der Kalenderfabrik Schretzmayer
  • 1965/66 – Bau einer neuen Kirche und Gründung der Pfarre
  • 1992 – Errichtung eines neuen Feuerwehrhauses
  • 2003 – Erhebung zur Marktgemeinde
  • 2006 – Spillern wird Teil der Kleinregion 10 vor Wien.
  • 2009 – Spillern hat erstmals über 2000 Einwohner

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spillern hat als Teil des Wiener Umlandes ein besonders starkes Bevölkerungswachstum. Die Zuwächse werden auch in den nächsten Jahrzehnten anhalten.[3] Die Zunahme der Bevölkerung wird durch eine positive Geburtenbilanz, vor allem aber eine sehr hohe Wanderungsbilanz verursacht. In den zehn Jahren von 2001 bis 2011 gab es um 34 Geburten mehr als Todesfälle, es zogen aber 380 Personen mehr nach Spillern als von Spillern wegzogen.[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Spillern
Heilandskirche Spillern
  • Katholische Pfarrkirche Spillern: Die Pfarrkirche wurde 1965 fertiggestellt und 1966 zur Pfarrkirche erhoben.
  • Evangelische Heilandskirche Spillern: Die ehemalige katholische Kapelle wurde der evangelischen Gemeinde nach dem Neubau überlassen und gehört heute zum Pfarrgebiet der Evangelischen Pfarrgemeinde A. u. H. B. Stockerau.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Golfplatz Spillern: Spillern hat auch einen eigenen Golfplatz, der abgeschieden in der Nähe der Nachbarortschaft Wiesen liegt.
  • Sportplatz/Fußballplatz: Der Heimplatz des SV Spillern, dieser wurde 1922 gegründet
  • Asphaltstockbahn: Neben dem Sportplatz steht eine Asphaltstockbahn mit 4 Bahnen zur Verfügung.
  • Beachvolleyballplatz: Neben der Asphaltstockanlage gibt es in Spillern einen Beachvolleyballplatz.
  • Tennisplatz: Seit 2001 besitzt Spillern eine Tennisanlage, seit 2009 mit 3 Plätzen – die Heimstätte des TC Spillern

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kraftwerk Greifenstein
Bahnhof Spillern (Bahnkilometer 22,5 der Nordwestbahn)

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 82, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 7. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 800. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 48,25 Prozent.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Spillern befinden sich zwei Kindergärten[7] und eine Volksschule[8].

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Auf einem Gestüt wird die alte, aber heute gefährdete Pferderasse der Kladruber gezüchtet.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahljahr Mitglieder SPÖ ÖVP FPÖ Grüne
1990[9] 19 13 6 - -
1995 [10] 19 14 5 - -
2000 [11] 19 14 4 1 -
2005 [12] 19 15 3 1 -
2010 [13] 19 13 4 1 1
2015 [14] 21 13 5 2 1
2020 [15] 21 13 5 1 2

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Spillern wirk(t)en folgende Bürgermeister:[16]

  Amtszeit  Partei geboren gestorben
Name Beruf von bis Partei am in am in
Georg Führer Bauer 1883 1896 - 24.12.1823 Spillern 16.10.1899 Spillern
Wenzel Matauschek Kaufmann 1886 1888 - 8.11.1831 Vanice (Böhmen) 26.09.1910 Spillern
Leopold Karl Bauer 1888 1889 - 7.7.1841 Spillern 26.12.1909 Spillern
Johann Lutz Gastwirt 1889 1893 - 2.8.1835 Spillern 20.11.1896 Spillern
Leopold Harmer Fabriksbesitzer 8.4.1893 1.4.1895 - 30.8.1826 Spillern 1.4.1895 Meran
Joseph Schleps Wirtschaftsbesitzer 16.4.1895 27.03.1919 CSP 19.3.1852 Spillern 17.12.1934 Spillern
Michael Steinhauser Bauer 27.03.1919 06.07.1919 CSP 24.9.1862 Spillern 13.05.1930 Stockerau
Franz Tafler Eisenbahner 06.07.1919 04.05.1923 SDAP 1.6.1879 Velesice (Böhmen) 24.07.1933 Wien
Karl Gratzl Zimmermann 04.05.1923 23.12.1924 SDAP 28.10.1882 Spillern 16.05.1931 Stockerau
Josef Toifelhart Bauer 23.12.1924 21.03.1938 CSP 22.7.1884 Spillern 09.11.1938 Stockerau
Johann Schrom Großbauer 21.03.1938 08.05.1945 NSDAP 29.7.1891 Bransouze 28.09.1956 Stockerau
Edmund Stoeger Arbeiter 09.05.1945 23.06.1945 SPÖ 29.6.1896 Stattersdorf 31.01.1959 Wien
Josef Bittner 23.06.1945 13.06.1947 SPÖ 04.08.1900 Stockerau 15.12.1970 Stockerau
Karl Wimmer Eisenbahner 13.06.1947 25.04.1975 SPÖ 16.12.1904 Spillern 31.08.1984 Stockerau
Karl Sablik Hochschulassistent 25.04.1975 12.04.2010 SPÖ 24.12.1942 Spillern 04.04.2024  
Thomas Speigner techn. Angestellter 12.04.2010 00.01.1900 SPÖ 04.09.1981 Wien    

Gemeindewappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinde wurde 1980 folgendes Wappen verliehen: In Blau ein goldener aufgerichteter Leopard, einen Streitkolben vor sich haltend.

Das Wappen basiert auf dem Wappen der Familie Gurland, die auf einen Hofdiener Kaiser Maximilians zurückgeht.[17]

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 6. Band: Ronthal bis Schönborn. Mechitaristen, Wien 1835, S. 192 (SpillernInternet Archive; mit einem Nachtrag zum 5. Band: Pellendorf; b) Riedenthal (Groß-)).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Spillern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Spillern. In: spillern.gv.at. Abgerufen am 2. Juli 2020 (österreichisches Deutsch).
  2. Geschichte. In: spillern.gv.at. Abgerufen am 12. Mai 2021 (österreichisches Deutsch).
  3. Gudrun Springer: Speckgürtel: Wo besonders viele hinwollen. Das Wiener Umland ist die am stärksten wachsende Region in Österreich. Experte Heinz Fassmann vermisst für die Region überregionale Raumordnungspläne. In: Der Standard. 3. September 2014, abgerufen am 7. Februar 2019.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Spillern, Bevölkerungsentwicklung. (PDF; 38 kB) In: statistik.at. Statistik Austria, 8. Juni 2021, abgerufen am 7. Februar 2019.
  5. Naturwärme-Partnerschaft zwischen Marktgemeinde Spillern und EVN. In: Energie vernünftig nutzen. EVN AG, 3. März 2010, archiviert vom Original am 29. Juli 2012; abgerufen am 28. Dezember 2021 (Presseaussendung zum Biomasseheizwerk).
  6. Unser gemeinsames Projekt: Fernwärmeheizwerk bei der Lindenallee. In: spoe.at. Sozialdemokratische Partei Österreichs, 20. August 2010, abgerufen am 28. Dezember 2021 (Bericht über das Biomasseheizwerk).
  7. Kindergärten in NÖ. In: noe.gv.at. NÖ Landesregierung, abgerufen am 23. Oktober 2020.
  8. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 30. September 2020.
  9. Martin Senekowitsch: Gemeinderatswahlen in Spillern. In: Marktgemeinde Spillern (Hrsg.): WIR in Spillern. Sonderausgabe: Spillern, seit 130 Jahren eigenständige Gemeinde. Marktgemeinde Spillern, Mai 2013, ZDB-ID 2658380-X, S. 10–11, hier S. 11 (spillern.gv.at [PDF; 1,6 MB] auch zu älteren Wahlen).
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Spillern. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 9. Februar 2020.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Spillern. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 9. Februar 2020.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Spillern. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 9. Februar 2020.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Spillern. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 9. Februar 2020.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Spillern. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 9. Februar 2020.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Spillern. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 9. Februar 2020.
  16. Martin Senekowitsch: Die Bürgermeister Spillerns. In: Marktgemeinde Spillern (Hrsg.): WIR in Spillern. Sonderausgabe: Spillern, seit 130 Jahren eigenständige Gemeinde. Marktgemeinde Spillern, Mai 2013, ZDB-ID 2658380-X, S. 6–9 (spillern.gv.at [PDF; 1,6 MB]).
  17. 35 Jahre Wappen der Marktgemeinde Spillern. Marktgemeinde Spillern, abgerufen am 8. September 2022 (österreichisches Deutsch).
  18. Partnergemeinde Kanice CZ. In: spillern.gv.at. Abgerufen am 2. Juli 2020 (österreichisches Deutsch).