Sprödblättler

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Die Einteilung der Lebewesen in Systematiken ist kontinuierlicher Gegenstand der Forschung. So existieren neben- und nacheinander verschiedene systematische Klassifikationen. Das hier behandelte Taxon ist durch neue Forschungen obsolet geworden oder ist aus anderen Gründen nicht Teil der in der deutschsprachigen Wikipedia dargestellten Systematik.

Sprödblättler sind durch brüchige, leicht splitternde Lamellen auf den Hutunterseiten der Fruchtkörper gekennzeichnet.
Die spröden Lamellen des Dickblättrigen Schwärz-Täublings (Russula nigricans)

Als Sprödblättler werden die Großpilze mit oberirdischen, in Hut und Stiel gegliederten Fruchtkörpern aus der Familie der Täublingsverwandten (Russulaceae) zusammengefasst. Namensgebend sind die meist leicht splitternden Lamellen auf der Hutunterseite. Die brüchige Konsistenz beruht auf den kugelförmigen Zellen im Fleisch.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Bezeichnung „Sprödblättler“ wurde früher die Ordnung Russulales assoziiert, als diese nur aus den beiden Gattungen Täublinge (Russula) und Milchlinge (Lactarius) bestand.[1][2][3] In einigen Pilzführern wurde der Begriff bisweilen auch als deutsches Äquivalent für die Familie Russulaceae gebraucht.[4][5]

Heute ist der Name für die Russulales obsolet, weil die Ordnung neben den Milchlingen und Täublingen auch Pilze umfasst, deren Fruchtkörper keine typischen äußerlichen Merkmale von Sprödblättlern aufweisen[6][7][8]. Gleiches gilt für die Familie Russulaceae.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heinrich Dörfelt: Wörterbuch der Mykologie. Hrsg.: Gottfried Jetschke. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg und Berlin 2001, ISBN 3-8274-0920-9.
  2. Ewald Gerhardt: Der große BLV Pilzführer für unterwegs. BLV, München 2001, ISBN 3-405-15147-3 (Inhaltsübersicht Innenumschlag).
  3. Hans E. Laux: Der große Kosmos-Pilzführer. Alle Speisepilze mit ihren giftigen Doppelgängern. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2001, ISBN 3-440-08457-4.
  4. Ettore Bielli: Pilze. Ein umfassender Ratgeber zum Bestimmen und Sammeln von Pilzen. Neuer Kaiser Verlag, Klagenfurt 1998, ISBN 3-7043-2179-6.
  5. Edmund Garnweidner: Pilze. Bestimmen leicht gemacht. Gräfe und Unzer, München 1985, ISBN 3-7742-4876-1.
  6. Ellen Larsson, Karl-Henrik Larsson: Phylogenetic relationships of russuloid basidiomycetes with emphasis on aphyllophoralean taxa. In: Mycologia. Band 95(6). The Mycological Society of America, 2003, S. 1037–1065 (mycologia.org [PDF]).
  7. Steven L. Miller, Ellen Larsson, Karl-Henrik Larsson, Annemieke Verbeken, Jorinde Nuytinck: Perspectives in the new Russulales. In: Mycologia. Band 98(6). The Mycological Society of America, 2006, S. 960–970 (mycologia.org [PDF]).
  8. Franz Oberwinkler: Vorlesung Evolution und Ökologie der Pilze, 5. Stunde. Wintersemester 2005/ 2006. Eberhard Karls Universität Tübingen, abgerufen am 10. Oktober 2020 (Streaming-Video; 48:06 min).