St. Christophori (Hohenstein-Ernstthal)

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Südfassade von St. Christophori in Hohenstein-Ernstthal
Innenansicht
Orgel

Die evangelische Kirche St. Christophori ist eine barocke Saalkirche in Hohenstein-Ernstthal im Landkreis Zwickau in Sachsen. Sie gehört zur Kirchengemeinde St. Christophori im Kirchenbezirk Zwickau der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens.

Geschichte und Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das heutige Bauwerk ist eine 1756/57 erbaute Saalkirche, die anstelle eines Vorgängerbauwerks aus dem 16. Jahrhundert nach Plänen des Ratsbaumeisters Johann Gottlieb Ohndorff aus Freiberg durch die Baumeister Chr. Wilsch von Zhun, Götze von Remse und Hennig aus Hohenstein errichtet wurde. In den Jahren 1792/93 wurde der Westturm erbaut, 1888/89 erfolgte ein Umbau nach Plänen von Gotthilf Ludwig Möckel und Carl August Schramm. In den Jahren 1986/87 wurde die Orgelempore vergrößert, eine Winterkirche eingebaut und die farbige Gestaltung aus der Zeit des Umbaus 1888/89 rekonstruiert.

Das Bauwerk ist ein Putzbau mit halbrund geschlossenem Chor, der mit einem Walmdach gedeckt ist; der Westturm trägt einen Abschluss in Zwiebelform. Am Saal finden sich mehrere Anbauten. Das Innere wird durch eine wenig gewölbte, stuckierte Kassettendecke mit umlaufenden Bibelsprüchen geschlossen, der Chor ist demgegenüber leicht erhöht. An drei Seiten sind zweigeschossige, hölzerne Emporen eingebaut. Drei fein gestaltete Bleiglasfenster mit Darstellungen der Weihnachts-, Oster- und Pfingstgeschichte sind erhalten.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ausstattung entstand hauptsächlich in den Jahren 1888/89. Das Hauptstück ist ein Sandsteinaltar mit der Darstellung der Grablegung Christi in Relief und den Evangelistensymbolen. Die Sandsteintaufe wurde von Michael Hegewald um 1610 gestaltet. Am Fuß sind Engel in Taufkleidchen dargestellt; die Attribute sind verloren und das Becken ist ergänzt. Die Kanzel aus Holz zeigt Schnitzfiguren von Christus und den Evangelisten.

Die Orgel ist ein Werk der Firma Jehmlich aus dem Jahr 1925 mit 58 Registern auf vier Manualen und Pedal.[1] Dabei wurde der 1776 von Johann und Michael Wagner im Rokokostil gestaltete Prospekt wiederverwendet.

Ein Torso eines Kruzifixus aus dem 15. Jahrhundert ist außerdem erhalten. Die in Relief gestaltete Chorwand mit Darstellungen des heiligen Christophorus wurde von Friedrich Press im Jahr 1985 geschaffen. Der barocke Altar mit den Schnitzfiguren von Moses und Aaron wurde von den Zwickauer Bildhauern Irmisch und Johann Friedrich Starcke im Jahr 1762 geschaffen; er ist jetzt im Pfarrhaus aufgestellt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen II. Die Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1998, ISBN 3-422-03048-4, S. 402–403.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Christophori – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Informationen zur Orgel auf orgbase.nl. Abgerufen am 4. Oktober 2023.

Koordinaten: 50° 48′ 12,2″ N, 12° 42′ 20,2″ O