St. Johannis (Neumark)

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St. Johannis
Innenraum-Panorama

Die evangelisch-lutherische, denkmalgeschützte Stadtkirche St. Johannis steht zurückgesetzt am Südende des langgestreckten Marktes von Neumark, einer Landstadt im Landkreis Weimarer Land von Thüringen. Die Kirchengemeinde Neumark gehört zum Pfarrbereich Neumark im Kirchenkreis Apolda-Buttstädt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[1]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Saalkirche, deren Langhaus weitgehend ein Ergebnis des Wiederaufbaus von 1688–1691 ist, hat einen werksteinsichtigen Kirchturm im Norden, der um 1500 errichtet wurde. Im 19. Jahrhundert sowie 1987 wurde die Kirche renoviert. Das verputzte, mit einem im Westen abgewalmten, schiefergedeckten Satteldach bedeckte Langhaus erhielt im 19. Jahrhundert im Süden Strebepfeiler. Das Erdgeschoss des Turms hat ein Kreuzgratgewölbe, im nördlichen Bereich ist eine Piscina erhalten. Im mit einem spitzen Helm bedeckten Turm hängen 3 Kirchenglocken aus Bronze.

Der Mittelteil des Kirchenschiffs ist mit einem hölzernen Tonnengewölbe überspannt, seitlich über der eingeschossigen Empore hat es eine Flachdecke. In den Feldern der Brüstungen sind Szenen aus dem Leben Christi gemalt. Der Kanzelaltar stammt aus dem Jahr 1879, ein pokalförmiges Taufbecken aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Ein Grabstein von 1543 für Johann von Riedesel in der Nordostecke hat ein Relief des Verstorbenen in Rüstung. An der Südwand befindet sich ein ähnlicher Grabstein von 1578 sowie für ein Kindergrab von 1580. Auf der Ostseite der Kirche gibt es ein Erbbegräbnis aus dem 19. Jahrhundert für die Familien Lüttich und Sperber.

Eifert-Orgel

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orgel mit 19 Registern, verteilt auf zwei Manuale und Pedal, wurde 1878 von Adam Eifert gebaut.[2] Ihre Disposition lautet wie folgt:

I Hauptwerk C–
Bordun 16′
Prinzipal 08′
Hohlflöte 08′
Viola da Gamba 08′
Oktave 04′
Flauto 04′
Quintflöte 0223
Oktave 02′
Mixtur III–IV
II Oberwerk C–
Geigenprinzipal 8′
Lieblich Gedackt 8′
Salizional 8′
Flauto Amabile 8′
Waldflöte 4′
Flauto Dolce 4′
Pedal C–d1
Prinzipalbass 16′
Subbass 16′
Oktavbass 08′
Violoncello 08′

Glocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frieden
Freiheit

Im Turm hängen drei Bronzeglocken. Die älteste wurde 1601 von Hermann König[k] (Erfurt) gegossen. Die beiden anderen Bronzeglocken wurden am 20. Juni 1919 vom Turm geholt und am 30. Juni 1919 zu Kriegszwecken abgeliefert. 2010 schloss die A. Bachert Glockengießerei GmbH (Karlsruhe) diese Wunde mit zwei neuen Bronzeglocken. Wenn diese läuten, schwingen die Worte Freiheit und Frieden in mehreren Sprachen mit.[3]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Thüringen. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2003, ISBN 3-422-03095-6.
  • Viola-Bianka Kießling: Himmlische Instrumente. Ein Glocken-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. vom Landratsamt Weimarer Land in Kooperation mit dem Kirchenkreis Apolda-Buttstädt. Weimar / Apolda 2012, OCLC 914357542.
  • Viola-Bianka Kießling: Königin der Instrumente. Ein Orgel-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. Landratsamt Weimarer Land. Fagott-Orgelverlag, Friedrichshafen 2007, ISBN 978-3-00-021071-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Johannis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. St. Johannis auf EKMD
  2. Viola-Bianka Kießling: Königin der Instrumente. Ein Orgel-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. Landratsamt Weimarer Land, Fagott-Orgelverlag, Friedrichshafen 2007, ISBN 978-3-00-021071-6.
  3. Viola-Bianka Kießling: Himmlische Instrumente. Ein Glocken-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. vom Landratsamt Weimarer Land in Kooperation mit dem Kirchenkreis Apolda-Buttstädt, Weimar/Apolda 2012, OCLC 914357542.

Koordinaten: 51° 4′ 45,2″ N, 11° 14′ 47,7″ O