St. Marien (Magdeburg)

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St.-Marien-Kirche

Die Kirche St. Marien ist die römisch-katholische Kirche in Sudenburg, einem Stadtteil von Magdeburg, der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt. Sie gehört zur Pfarrei St. Maria, die ihren Sitz an der Kirche Maria Hilfe der Christen im Magdeburger Stadtteil Ottersleben hat, und zum Dekanat Magdeburg des Bistums Magdeburg. Die nach der heiligen Maria (Mutter Jesu) benannte Kirche an der Rottersdorfer Straße steht unter Denkmalschutz und gehört zu den Kulturdenkmalen in Sudenburg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem sich im Zuge der Industrialisierung wieder Katholiken, überwiegend aus dem Eichsfeld und aus Oberschlesien, im evangelisch geprägten Sudenburg angesiedelt hatten, erfolgte 1861 die Gründung des Missionspfarrei Sudenburg. Die Gottesdienste fanden zunächst in einer katholischen Schule statt. Zuvor gehörten die Katholiken in Sudenburg zur Pfarrgemeinde Magdeburg.

Am 13. Mai 1867 wurde an der Morgenstraße, der heutigen Rottersdorfer Straße, der Grundstein für den Kirchenbau gelegt. Damals waren von den etwa 6.500 Einwohnern Sudenburgs rund 1.000 katholisch. Bereits am 8. Dezember des gleichen Jahres folgte die Kirchweihe. Im gleichen Jahr wurde Sudenburg nach Magdeburg eingemeindet. 1897 erfolgte die Erhebung zur eigenständigen Pfarrei. In den Jahren 1944 und 1945 wurden die Kirche durch Kriegseinwirkung erheblich beschädigt und die Orgel unbrauchbar. Von 1957 bis 1959 war Theodor Hubrich, der später Weihbischof des Bischöflichen Amtes Magdeburg wurde, als Vikar an der Kirche tätig.[1]

Am 28. Oktober 2007 wurde der die beiden Kirchengemeinden Ottersleben und Sudenburg umfassende Gemeindeverbund Magdeburg-Süd errichtet,[2] im November 2010 wurde er zur heutigen Pfarrei St. Maria zusammengeführt.

Weitere katholische Einrichtungen im Einzugsgebiet der Kirche sind die Kindertagesstätte St. Marien[3] und die Clearingstelle für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Land Sachsen-Anhalt.[4]

Architektur und Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eule-Orgel

Die Kirche wurde als dreischiffige Basilika im Stil der Neogotik nach Entwürfen des Paderborner Dombaumeisters Arnold Güldenpfennig erbaut.

1892 wurde das Opus 125 der Orgelbaufirma Wilhelm Rühlmann, eine Orgel mit zwei Manualen und 22 Registern,[5] für 5046 Mark eingebaut. 1949 bekam die Kirche eine Orgel mit pneumatischer Traktur. Diese bestand großteils aus der ausgelagerten Orgel der St. Katharinen-Kirche Egeln, welche man mit reparierten Teilen der am 17. April 1945 zerstörten Orgel von St. Marien ergänzte. 1983 bestellte die Gemeinde bei VEB Eule-Orgelbau Bautzen eine neue Orgel, doch gab es Wartezeiten von bis zu 14 Jahren, da die DDR-Orgelbaufirmen vorrangig mit devisenbringenden Exportaufträgen beschäftigt waren.[6] Zungenstimmen und ein geräuscharmer Gebläsemotor waren in der DDR nicht zu bekommen und wurden bereits 1984 von westdeutschen kirchlichen Stellen spendiert. Erst nach der Wiedervereinigung konnte die Gemeinde die 1949 zusammengebastelte und störanfällige Orgel durch das neue Instrument von Eule mit 19 Registern und 1330 Pfeifen ersetzen. Es war 1983 mit 120.000 Mark veranschlagt, letztendlich kostete es 360.000 D-Mark. Die Orgelweihe war am 20. November 1993.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1861–1986 Gemeinde St. Marien Magdeburg-Sudenburg. (Broschüre zum 125-jährigen Jubiläum)
  • Hans-Joachim Krenzke: Kirchen und Klöster zu Magdeburg. 1. Nachdruck, 2000, S. 120.
  • Nadja Gröschner: Gotteshaus St. Marien steht mitten auf dem Dorfteich. In: Anzeigen-Sonderveröffentlichung der Volksstimme anlässlich des Jubiläums 200 Jahre Sudenburg. Magdeburg 2012, S. 7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Marien (Magdeburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hubrich, Theodor. Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, abgerufen am 16. Januar 2022.
  2. http://www.bistum-magdeburg.de/front_content.php?idcat=1400&idart=2411&lang=5
  3. Deutscher Caritasverband e V: Adresse. 14. Februar 2020, abgerufen am 24. Juli 2021.
  4. https://www.ctm-magdeburg.de/unsereeinrichtungen/erziehungshilfe/magdeburg/clearingstellefuerunbegleiteteminderjaehrigefluechtlinge
  5. mitteldeutsche Orgelbauanstalt von Wilhelm Rühlmann, Zörbig. Abgerufen am 18. September 2022.
  6. http://www.gdo.de/fileadmin/gdo/pdfs/AO-00-01-Kocourek.pdf
  7. Christina Bendigs, Volksstimme Magdeburg: Magdeburger Eule-Orgel wird 25. Abgerufen am 6. Juli 2019.

Koordinaten: 52° 6′ 41,1″ N, 11° 36′ 4,2″ O