St. Marien (Rothenburg)

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Ansicht von Südosten
Kirchturm von Westen

St. Marien ist die evangelische Kirche der zur Gemeinde Wettin-Löbejün gehörenden Ortschaft Rothenburg im Saalekreis in Sachsen-Anhalt. Sie gehört zum Kirchengemeindeverband Wettin im Kirchenkreis Halle-Saalkreis der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist die Kirche unter der Erfassungsnummer 094 55151 als Baudenkmal eingetragen.[1]

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die auf einem Bergrücken am Saaleufer gelegene Kirche wurde in den Jahren 1840 bis 1844 nach einem Entwurf von Friedrich August Stüler im neoromanischen Rundbogenstil aus dem ortstypischen rötlichen Sandstein errichtet. Vermutlich hatte sie einen im 13. Jahrhundert errichteten Vorgängerbau.

Es handelt sich um einen gedrungenen Rechteckbau mit halbrunder fensterloser Apsis im Osten und einem schlanken quadratischen Westturm. Baldachinartig offene Eingangshallen flankieren den Turm an der Nord- und Südseite. An den Ecken des Schiffs befinden sich fialenbekrönte flache Pfeiler.

Innenansicht
Voigt-Orgel

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kirchensaal wird von einer Balkendecke überspannt. Die dreiseitige Empore, die Kanzel und die Orgel stammen aus der Bauzeit. Die farbig bemalte Holzstatue der Madonna im Chor, ursprünglich aus einem nicht mehr existierenden Schnitzaltar, wird auf die Zeit um 1460 datiert. Das Altarbild und das Gemälde des segnenden Christus an der Westempore stammen aus dem Jahr 1898. An den Wänden des Kirchensaals hängen einige kleine Ölbilder aus dem 17. und 18. Jahrhundert: Lazarus’ Auferstehung, Maria mit dem Kinde, Christi Geißelung und ein Legendenbild.

Die Kirche verfügt über zwei Glocken; die kleinere mit einem Durchmesser von 0,88 m stammt aus dem 13. Jahrhundert; die größere von 1,10 m Durchmesser hat die Majuskelinschrift Sit tempestatum per me omne genus fugatum („Jede Art von Unwettern sei durch mich vertrieben“, Leoninischer Hexameter), darunter das Gebet Ave Maria.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sabine Meinel, Birthe Rüdiger: Saalkreis (= Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. Band 5). Fliegenkopf Verlag, Halle (Saale) 1997, ISBN 3-910147-64-X, S. 108.
  • Ute Bednarz (Bearb.): Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen Anhalt II, Regierungsbezirke Dessau und Halle. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1999, ISBN 3-422-03065-4, S. 729.
  • Siegmar von Schultze-Galléra: Wanderungen durch den Saalkreis. Reprint der Ausgabe von 1914. Band 2. Fliegenkopf-Verlag, Halle 2006, ISBN 3-930195-82-8, S. 205–206.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Marien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19.03.2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. S. 3461. (Memento des Originals vom 11. Januar 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/padoka.landtag.sachsen-anhalt.de

Koordinaten: 51° 38′ 46″ N, 11° 45′ 29,2″ O