St. Nikolai (Röhrensee)

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St. Nikolai ist die evangelische Dorfkirche von Röhrensee im thüringischen Ilm-Kreis. Sie liegt im Zentrum des Ortes, ist aber dennoch nicht sofort zu entdecken.

Kirche
Schlussstein des Tors in der Kirchhofmauer mit der Jahreszahl 1780
Dokumentation des neuen Anstrichs

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ursprünglich romanische kleine Kirche wurde im Laufe der Zeiten häufig umgebaut, wie aus den zahlreichen Baunähten in den Wänden zu schließen ist. Auch die Hanglage bringt statische Probleme. Davon zeugen zahlreiche Maueranker und Stützmauern. Während der Renaissance- und Barockzeit erfolgten die umfangreichsten Umbauten.

Eine große Inschrift über der Westempore berichtet von Renovierungsarbeiten (neuer Anstrich) in den Jahren 1819 und 1893.

Der Kirchturm stammt aus etwa 1500. Im Zweiten Weltkrieg wurden seine Glocken für militärische Zwecke eingeschmolzen. In den 1950er Jahren schlug ein Blitz in den Turm ein, so dass eine Seitenwand neu gemauert werden musste.

1989 wurde die Innenraumsanierung der Kirche abgeschlossen. Dabei konnte die schlichte Fassung von Malereien aus dem Jahre 1627 wiederhergestellt werden. Es bestechen die schönen Marmorierungen in blau und goldfarben an der Kanzel, der Orgel und an anderen Einrichtungen.

Aus dieser Zeit stammt auch der Taufstein. Die Kanzel wurde 1995 restauriert und an ihrem Platz wieder aufgestellt. Die Pastoren nutzen sie allerdings nicht, sondern sprechen vom Altar aus zur Glaubensgemeinde. 1707 wurden die barocken Malereien am Kanzelkorb aufgebracht. Eines der Felder des Kanzelkorbs enthält einen Tapetendruck aus dem Ende des 16. Jahrhunderts. Meist schützt ihn heute ein weißes darüber hängendes Tuch vor dem Ausbleichen.[1]

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orgel wurde durch Johann Eifert (Stadtilm) (Adam Eifert Nachfolger) erbaut. Die Abnahme erfolgte am 27. November 1914 durch L. Lange aus Erfurt. Das Orgelwerk wurde in das Gehäuse der Vorgängerorgel von 1702 (vermutlich Georg Christoph Stertzing[2]) eingebaut. Ob zwischen 1702 und 1914 noch weitere Veränderungen an der Vorgängerorgel vorgenommen wurden, ist unklar. Die Letzte Disposition wurde am 28. Juni 1913 aufgenommen.[3]

Disposition Vorgängerorgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

I Manual C–c3
1. Hohlflöte 8′
2. Gedeckt 8′
3. Gambe 8′
4. Octave 4′
5. Flöte 4′
6. Octave 2′
Pedal C–c1
7. Subbass 16′
8. Octavbass 8′

Disposition Eifert-Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

I Manual C–f3
1. Principal 8'
2. Gambe 8'
3. Hohlflöte 8'
4. Octave 4'
5. Quinte 2 2/3'
6. Mixtur
II Manual C–f3
7. Flauto Dolce 8'
8. Lieblich Gedeckt 8'
9. Salicional 8'
Pedal C–d1
10. Subbass 16'

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Nikolai – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dirk Koch: Dorfkirchen rund um die Drei Gleichen, Hrsg.: Trachtengruppe Ingersleben, Ingersleben 2006
  2. Uwe Pape (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 1: Thüringen und Umgebung. Pape, Berlin 2019, ISBN 978-3-921140-58-1, S. 584.
  3. Einsicht in die Original Orgelakten am 12. Januar 2022

Koordinaten: 50° 51′ 10″ N, 10° 51′ 5″ O