St. Peter (Nohra)

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Kirche Nohra

Die Dorfkirche St. Peter steht in Nohra im Landkreis Weimarer Land in Thüringen. Die Kirchengemeinde gehört zum Kirchengemeindeverband Niederzimmern im Kirchenkreis Weimar der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelische Kirche liegt im südlichen Gebiet des Dorfes, hinter dem ehemaligen Schulgebäude und dem Pfarrhaus.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grabstein eines beim Läuten tödlich verunglückten Jungen aus dem Jahre 1783

1217 wurde die Kirche erstmals urkundlich erwähnt, als man den Brüdern der früheren Allerheiligenkirche zu Erfurt in der Kirche zu Nohra das Taufrecht übertrug. Im 14. Jahrhundert übergaben die Burggrafen von Kirchberg dem Kloster Berka das Patronat.

Die romanische Chorturmkirche wurde 1392 umgebaut, dabei erhielt der Chor ein rippenloses Kreuzgewölbe und Sakramentsnischen. Im Barock (1708) wurden Kirchenschiff und Turm erneuert. Kurz nach 1770 wurden diese Arbeiten mit neuen Glocken abgeschlossen, doch ein Brand im Jahre 1788 machte eine Erneuerung des Kirchenschiffes nötig. Ein Blitzeinschlag im Turm am 31. Juli 1892 zerstörte Teile der Kirche. Kirchturm und Tonne, Kanzelaltar sowie das Kirchenschiff wurden erneuert. Dabei erhielt die Kirche ihren hohen und markanten Turm.[1]

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf einem Grabstein ist die Todesursache des 1783 verstorbenen Jungen Andreas Kühn in naiver Weise dargestellt.[2]

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1774 wurde die barocke Orgel von der Firma Kummer (Dachwig) eingebaut und 1817 (Reformationsjubiläum) erweitert. Diese Erweiterung stiftete Friedrich Sorge. Hierauf verweist eine Holzinschrift an der Orgel. So entstand eine „Kummer und Sorge“-Orgel.[3][4]

Glocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Turm läuten zwei Eisenhartgussglocken der Firma Schilling & Lattermann (Apolda und Morgenröthe) aus dem Jahr 1958 sowie eine 1892 von den Gebrüdern Ulrich/ Gießer: Heinrich Ulrich (Apolda) gefertigte Bronzeglocke. Letztere ersetzt die durch einen Blitz zerstörte Bronzeglocke aus dem Jahr 1772, die mit dem Chronogramm ihrer Inschrift: /GERMANIA INSIGNI ANNONIAE TRIENNIS ET NECIS ATROCITATE DIVINITVS LIBERATA/ mit dem beinhaltenden Chronogramm [1713] auf eine dreijährige Hungersnot verwies.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lutherrose im Ortswappen von Nohra erinnert daran, dass Martin Luther am 5. April 1521 auf dem Weg zum Reichstag nach Worms mit 40 Pferden und seinen Mitreisenden das Territorium des Dorfes streifte.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Peter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Viola-Bianka Kießling: Himmlische Instrumente. Ein Glocken-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. vom Landratsamt Weimarer Land in Kooperation mit dem Kirchenkreis Apolda-Buttstädt, Weimar/Apolda 2012, OCLC 914357542.
  • Viola-Bianka Kießling: Königin der Instrumente. Ein Orgel-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. Landratsamt Weimarer Land, Fagott-Orgelverlag, Friedrichshafen 2007, ISBN 978-3-00-021071-6.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sabine Neubert: Kirchen in und um Weimar. 1. Teil, Weimar 1991, 121–123.
  2. Viola-Bianka Kießling: Himmlische Instrumente. Ein Glocken-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. vom Landratsamt Weimarer Land in Kooperation mit dem Kirchenkreis Apolda-Buttstädt, Weimar/Apolda 2012, OCLC 914357542.
  3. Viola-Bianka Kießling: Königin der Instrumente. Ein Orgel-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. Landratsamt Weimarer Land, Fagott-Orgelverlag, Friedrichshafen 2007, ISBN 978-3-00-021071-6.
  4. Grammetal/Nohra, St. Peter – Organ index, die freie Orgeldatenbank. Abgerufen am 28. Oktober 2022.

Koordinaten: 50° 57′ 45,4″ N, 11° 14′ 0,3″ O