Staatliche Realschule Weißenburg

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Staatliche Realschule Weißenburg
Schulform Realschule
Schulnummer 0668
Gründung 1955
Adresse

An der Hagenau 26

Ort Weißenburg in Bayern
Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 1′ 34″ N, 10° 58′ 39″ OKoordinaten: 49° 1′ 34″ N, 10° 58′ 39″ O
Träger Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
Schüler 536 (Schuljahr 2022/23)[1]
Lehrkräfte 42 (Schuljahr 2022/23)[1]
Leitung Wunibald Iser
Website www.rswug.de

Die Staatliche Realschule Weißenburg (RSWUG) ist eine Realschule in Weißenburg in Bayern unter Trägerschaft des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen. Sie ist eine offene Ganztagsschule mit knapp 550 Schülern (Stand: 2022/23).[1] Als zweite Fremdsprache wird Französisch angeboten. Es werden vier Zweige angeboten: der mathematisch-naturwissenschaftliche Zweig, der Wirtschaftszweig, der Sprachzweig und seit dem Schuljahr 2020/21 der Kunstzweig.[2] Daneben werden in den Jahrgangsstufe 5 und 6 die Profilklassen Robotik, KOMPASS und eine Bläserklasse angeboten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schule wurde 1955 als Staatliche Mittelschule Weißenburg unter Trägerschaft der Stadt Weißenburg gegründet. Der Unterricht begann am 10. Oktober 1955 mit einer Knaben- und einer Mädchenklasse mit insgesamt 88 Schülern. Die Räumlichkeiten befanden sich im Dachgeschoss der Weißenburger Zentralschule, 1964 erfolgte der Umzug aufs heutige Gelände im Schulzentrum. 1965 erfolgte die Umbenennung der Schule in Realschule. 1969 sollte die Schule in Rudolf-Nebel-Realschule nach dem aus Weißenburg stammenden Raketenpionier Rudolf Nebel umbenannt werden. Das Kultusministerium folgte dem Antrag nicht, da damals eine Benennung nach lebenden Personen nicht möglich war.[3] So trägt seitdem lediglich das Hauptgebäude den Namen Rudolf-Nebel-Realschule. 1973 wurde, nach Auflösung der Kreisfreiheit Weißenburg, der Landkreis Sachaufwandsträger der Schule und leistete bis 1995 Investitionen von rund 10 Millionen Mark. 1998 konnte der Erweiterungsbau bezogen und die Sanierungsmaßnahmen des Altbaus abgeschlossen werden. 2000 wurde die sechsstufige Realschule eingeführt, wodurch die Schülerzahl an die Tausendergrenze reichte und das Schulgebäude erneut zu klein war. Im Schuljahr 2009/2010 hatte die Schule die bisher höchste Schülerzahl ihrer Geschichte mit 984 Schülern erreicht. Am 3. Juni 2014 gründete sich ein Förderverein zur besseren finanziellen Unterstützung der Schule.[4]

2014 erreichte die Schule internationale Bekanntheit, nachdem die damalige Direktorin im Rahmen eines schulinternen Wettbewerbs den Nazi-Gruß Sieg Heil ausgesprochen hatte.[5][6][7][8] Nach einer Zahlung von 1.000 Euro an den "Runden Tisch gegen Rechts" wurden die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft eingestellt.[9]

Hauptgebäude sowie Neubau (von 2018) der Staatlichen Realschule Weißenburg

2018 konnte ein weiterer Neubau nach dreijähriger Bauzeit eingeweiht werden.[10]

Schulleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Realschule Weißenburg hat ein reges Schulleben. So beteiligt sich die Schule am landesweiten Projekt Coolrider zur Ausbildung Ehrenamtlicher, die in öffentlichen Verkehrsmittel für Sicherheit sorgen.[11] Die Schülerfirma K4K vermittelt wirtschaftliche, eine Bigband und eine Bläserklasse musikalische Kompetenzen an die Schüler. Die Robotikklasse führt Schüler im Basisunterricht der 5. und 6. Jahrgangsstufe an die Programmierung von Robotern heran.[12] Mehrere Auszeichnungen bekam die Theatergruppe der Schule, unter anderem vertrat die Schule Bayern im bundesweiten Schultheaterwettbewerb der Länder.[13] Die Schule unterhält seit 2009 eine Partnerschaft mit dem Collège Jean Lurçat in Brive-la-Gaillarde im Limousin, mit dem es ein Schüleraustauschprogramm gibt.[14] Seit 2022 kooperiert die Realschule mit der FOS Weißenburg in den Bereichen Medienkompetenz, MINT-Förderung und Kultur.[15] 2023 erhielt sie den Titel "Klimaschule Silber" für ihr besonderes Engagement im Kampf gegen den Klimawandel.[16]

Schulleiter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hermann Beck (1955–1976)
  • Ernst Lechner (1976–1983)
  • Rudi König (1983–1989)
  • Emmeran Meyer (1989–1994)
  • Herbert Reinbold (1994–2012)
  • Stephanie Bauer (2012–2015)
  • Konstantina Brown-Pfeiffer (2015–2020)
  • Wunibald Iser (seit 2020)

Bekannte Schüler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannte Lehrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Liebl (* 1923; † 2002), bis 1973 Studienrat in Weißenburg; Verfasser und Dichter in egerländischer und oberpfälzischer Mundart
  • Ulf Beier (* 1941), von 1971 bis 2003 Deutsch- und Erdkundelehrer; Heimatforscher

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rudi König: 30 Jahre Staatliche Realschule Weißenburg, Rudolf-Nebel-Realschule: 1955 - 1985; Festschr. u. Jahresbericht 1984/85, 1985. OCLC 159822458
  • Staatliche Realschule Weißenburg, Bay.: Jahresbericht (Zeitschriften-Serie, 1968/69 – heute). ZDB-ID 1275288-5

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Staatliche Realschule Weißenburg in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 20. Januar 2024.
  2. Realschule Weißenburg bietet Kunstzweig an. In: Weißenburger Tagblatt. Veröffentlicht am 21. Februar 2019.
  3. Drucksache 16/4359. (PDF; 57 kB) Bayerischer Landtag, 15. April 2010, abgerufen am 30. Dezember 2021.
  4. Satzung – Förderverein der Staatlichen Realschule Weißenburg. Abgerufen am 6. Januar 2021 (deutsch).
  5. Nazi-Gruß beim Mausefallenrennen, Süddeutsche Zeitung, erschienen am 4. März 2014
  6. Heil and hot water: German teacher blurts out Nazi greeting at school, Haaretz, erschienen am 6. März 2014 (englisch/hebräisch)
  7. Headmistress who shouted 'Sieg Heil' at school – children in Germany is under investigation. The Independent, 5. März 2014 (englisch)
  8. "Sieg-Heil"-Eklat zieht internationale Kreise: Negativschlagzeilen über Weißenburger Realschule in Israel und USA, nordbayern.de, 7. März 2014
  9. Nach Sieg-Heil-Affäre: Staatsanwaltschaft stellt Verfahren ein nordbayern.de, 10. April 2014
  10. Deborah Weber: Einweihungsparty für Weißenburger Realschule. In: Nordbayern.de. 27. Juli 2018, abgerufen am 17. April 2021.
  11. Das Projekt Coolrider an der Realschule 2012/2013, abgerufen am 10. Januar 2015
  12. 5 Jahre Bildungsregion altmühlfranken. Abgerufen am 17. April 2021.
  13. Mittelfränkischer Realschulpreis für Theatergruppe, abgerufen am 10. Januar 2015
  14. Jahresbericht Schuljahr 2009/2010, S. 126
  15. Realschule und FOSBOS arbeiten enger zusammen | FOS BOS Weißenburg. Abgerufen am 20. Januar 2024 (deutsch).
  16. Klimaschule Bayern. Bayerisches Kultusministerium, 28. September 2023, abgerufen am 20. Januar 2024.