Stanford Memorial Church

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Ansicht der Westfassade, Nachtaufnahme

Die Stanford Memorial Church (Spitzname MemChu) liegt auf dem Campus der Stanford University in Kalifornien. Die im Stil der American Renaissance errichtete Kirche entstand im Auftrag von Jane Stanford als Gedenkstätte für ihren Ehemann Leland Stanford. Für die Gestaltung zeichnete der Architekt Charles A. Coolidge, ein Protegé von Henry Hobson Richardson, verantwortlich.

Bauwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grundriss

Die ersten Entwürfe wurden 1898 eingereicht, und im Jahr 1903 wurde die Kirche geweiht. Das Gebäude weist romanische und byzantinische Züge auf, inspiriert von Kirchen in der Region rund um Venedig, besonders in Ravenna. Die bemalten Glasfenster und Mosaike entstanden in Anlehnung an religiöse Gemälde, welche die Stanfords in Europa bewundert hatten.

In der Kirche gibt es fünf Orgeln, was den Musikern vielfältige Möglichkeiten zur musikalischen Gestaltung eröffnet. Die Stanford Memorial Church überstand zwei große Erdbeben, 1906 und 1989, in deren Folge sie jeweils umfangreichen Renovierungsarbeiten unterzogen wurde.

Stanford Memorial Church war die erste Kirche an der amerikanischen Westküste, die nicht von einer bestimmten Glaubensgemeinschaft errichtet worden war.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick auf die Orgel

Die Hauptorgel wurde von der Orgelbaufirma C. B. Fisk als Opus 85 errichtet. Das Orgelwerk ist im Stile von Instrumenten der Renaissance und des Barock disponiert. Das Gehäuse wurde aus Pappel errichtet. Eine Besonderheit der Orgel ist, dass diese wahlweise in Komma mitteltöniger oder wohltemperierter Stimmung gespielt werden kann. Die sieben Töne der natürlichen Tonleiter sind in beiden Stimmungssystemen identisch. Sie werden um fünf Töne für die mitteltönig temperierten Obertasten und fünf Töne für wohltemperiert gestimmte Obertasten mit jeweils eigener Traktur ergänzt. Brustpositiv (4. Manual) und Brustpedal sind rein Komma mitteltönig mit einer Großen Oktave (ohne Dis/Fis). Das 4. Manual (Brustpositiv) hat allerdings geteilte Obertasten für Dis/Es und Gis/As. Das Instrument hat 61 Register (einschließlich Transmissionen und Extensionen) auf vier Manualen und Pedal.[1]

I Rückpositiv C–f3
Prestant 08′
Gedackt 08′
Quintadena 08′
Octava 04′
Rohrflöte 04′
Quinta 223
Sesquialter II0 223
Superoctava 02′
Mixture V–IX
Dulcian 16′
Cromorne 08′
Trechterregal 08′
II Hauptwerk C–f3
Prestant 16′
Quintadehn 16′
Octava 08′
Spillpfeife 08′
Violon 08′
Quinta 513
Octava 04′
Superoctava 02′
Quinta 223
Cornet III
Mixture VIII–XIV0
Trommeten 16′
Trommeten 08′
Trompette 08′
Clairon II 04′
III Seitenwerk C–f3
Principal 8′
Schwiegel 8′
Rohrflote 8′
Holzoctava 4′
Doublette 2′
Cornet III
Sifflöte 1′
Mixture IV
Vox humana0 8′
IV Brustpositiv CDEF–c3
Gedackt 8′
Quintadehn 4′
Waldflöte 2′
Doppelt Cimbel II
Regal 8′
Schalmey 4′


Brustpedal C–f1
Jungfrauenregal0 4′
Cornett 2′
Bauernflöte 1′
Pedal C-f1
Contra Bourdon 32′
Subbass 16′
*Prestant 16′
*Quintadehn 16′
*Octava 08′
*Spillpfeife 08′
*Violon 08′
*Quinta 513
*Octava 04′
*Superoctava 02′
Contraposaune 32′
Posaune (Ext.32′) 16′
Trompete (Ext.32′)0 08′
*Trommeten 08′
*Trompette 08′
*Clairon II 04′

Die mit * gekennzeichneten Register erklingen halb herausgezogen auf dem Werk (2. Manual) und ganz herausgezogen im Pedal.

  • Koppeln: Rückpositive zum Werk, Seitenwerk zum Werk (als Schiebekoppel), Werk zum Pedal, Rückpositive to Pedal

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Davis, Erik; Rauner, Michael: The visionary state: A journey through California’s spiritual landscape. San Francisco, Calif.: Chronicle Books 2006. ISBN 0-8118-4835-3
  • Gregg, Robert C., Karen Bartholowmew, & Lesley Bone: Stanford Memorial Church: Glory of angels. Stanford: Stanford Alumni Association 1995. ISBN 0-9163-1854-0
  • Hall, Willis Lincoln: Stanford Memorial Church: The mosaics, the windows, the inscriptions. Palo Alto: Times Publishing Co. 1917
  • Harvey, Van: Religious studies at Stanford: An historical sketch. In Sandstone & Tile, (PDF; 2,3 MB) 22, Nos. 2 and 3, 1998, S. 3–10.
  • Joncas, Richard, David J. Neuman, Paul V. Turner: Stanford University. New York: Princeton Architectural Press 2006. ISBN 1-5689-8538-X

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Informationen zur Orgel auf der Site der Orgelbaufirma

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stanford Memorial Church – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 37° 25′ 37,2″ N, 122° 10′ 13,2″ W