Starburst (Rakete)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Starburst

Allgemeine Angaben
Typ Flugabwehrrakete
Hersteller Shorts Missile Systems
Entwicklung 1986
Indienststellung 1989
Technische Daten
Länge 1,39 m
Durchmesser 76 mm
Gefechtsgewicht 15,2 kg
Spannweite 275 mm
Antrieb Feststoff-Raketentriebwerk
Geschwindigkeit 435 m/s
Reichweite 0,5–6,0 km
Ausstattung
Zielortung SACLOS via Laser
Gefechtskopf 2,74 kg Splittergefechtskopf
Zünder Näherungs- und Aufschlagzünder
Waffenplattformen MANPADS, Fahrzeuge, Schiffe
Listen zum Thema

Die Starburst ist eine Flugabwehrrakete aus britischer Produktion. Das System ist von einem Mann einsetzbar und dient zur Bekämpfung von tieffliegenden Zielen.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Starburst wurde entwickelt, um die problembehafteten Blowpipe und Javelin Flugabwehrlenkwaffen zu ersetzen. Die Starburst-Lenkwaffe ist eine Javelin-Lenkwaffe mit Laser-Zielsuchsystem; dieses stammte aus der Starstreak-Lenkwaffe. Um größere Umkonstruierungen der Lenkwaffe zu vermeiden wurden die Laserempfänger in kleine Behälter zwischen den hinteren Flossen positioniert. Somit konnte die Lenkwaffe nahezu baugleich übernommen werden. Dieses Lenkverfahren gilt als wesentlich zuverlässiger und störsicherer als die ursprüngliche Funkkommandolenkung. Das System wurde 1989 bei den britischen Streitkräften eingeführt. Dort diente Starburst als Übergangslösung bis zur Einführung der Starstreak.[1] Außerdem diente die Starburst als Grundlage für die Lightweight Multirole Missile.[2]

Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Starburst SML (Lightweight single launcher): Schultergestütztes Startgerät für eine einzelne Lenkwaffe.
  • Starburst LML (Lightweight multiple launcher): Abschussvorrichtung für 3 Lenkwaffen.
  • Starburst VML (Vehicle multiple launcher): Abschussvorrichtung für 3 Lenkwaffen. Kann auf einem leichten Fahrzeug vom Typ Land Rover installiert werden.
  • Starburst NML (Naval multiple launcher): Werfereinheit mit Elektrooptischer Zieleinrichtung und 2x4 Lenkwaffen. Kann auch auf Fahrzeugen vom Typ M113 oder AMX-10P installiert werden.
  • Starburst Starlite thermal imager: Wie Starburst LML aber mit IR-Sichtgerät vom Typ Starlite.
  • Starburst SR2000: Wie Starburst NML aber mit Sensoreneinheit vom Typ Radamec 2400.

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Starburst ist der Javelin in ihrem äußeren Erscheinungsbild ähnlich, verfügt aber über ein fortschrittlicheres Laser-Lenksystem. Gegenüber dem Vorgängermodell können auch Land- und Seeziele bekämpft werden[1]. Starburst LML wird normalerweise von zwei Mann transportiert. Einer trägt die Lenkwaffenbehälter, der andere trägt die Abschussvorrichtung mit Lenkgerät und Gestell. Dieses umfasst im Wesentlichen eine Dreibein-Spreizlafette, die optische Zielverfolgungseinheit, die Laser-Einheit sowie die Energieversorgungseinheit. Das Erstellen der Feuerbereitschaft dauert rund 30 Sekunden. Die Lenkwaffe ist in einem GFK-Transport- und Startrohr untergebracht und wird direkt aus diesem gestartet. Starburst wird von einem zweistufigen Raketenmotor angetrieben. Die erste Stufe stößt die Lenkwaffe aus dem Rohr, danach zündet in sicherer Entfernung das Marschtriebwerk. Starburst arbeitet nach dem SACLOS-Lenksystem (Halbautomatische Kommandolenkung). Die Lenkwaffe wird mittels eines Laser-Leitstrahls an das Ziel herangeführt. Der Schütze braucht dabei lediglich das Ziel im Fadenkreuz zu verfolgen. Kommt das Flugziel in den Ansprechradius des Näherungszünders, wird der Splittergefechtskopf gezündet. Bei einem Direkttreffer wird der Sprengkopf durch den Aufschlagzünder gezündet. Die Bekämpfungsreichweite gegen Hubschrauber beträgt 6 km und gegen schnellere Flugzeuge 4,5 km.

Einsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des Zweiten Golfkrieges kam die Starburst mit der 10th Battery des 40. Feld-Regimentes der Royal Artillery zum Einsatz. Abschüsse sind keine bekannt.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Quelle:[3][4])

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jane's Land-Based Air Defence 2005–2006, ISBN 0-7106-2697-5
  • Air Defense Systems and Weapons: World AAA and SAM Systems in the 1990s, Christopher Chant, Brassey’s Defence Publishers Ltd., London 1989, ISBN 0-08-036246-X

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b rbase.new-factoria.ru, Zugriff: 1. November 2011 (russisch)
  2. Lightweight Multirole Missile – Martlet I. In: thinkdefence.co.uk. Think Defence, abgerufen am 9. Januar 2018 (englisch).
  3. Trade Register auf sipri.org, Zugriff: 1. November 2011 (englisch)
  4. Missile.index, Zugriff: 1. November 2011 (englisch/japanisch)