Stavrokonnou

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Stavrokonnou
Σταυροκόννου
Aydoğan
Stavrokonnou (Zypern)
Stavrokonnou (Zypern)
Basisdaten
Staat: Zypern Republik Zypern
Bezirk: Paphos
Geographische Koordinaten: 34° 47′ N, 32° 37′ OKoordinaten: 34° 47′ N, 32° 37′ O
Höhe ü. d. M.: 435 m
Fläche: 9,09807 km²
Einwohner: 51 (2021[1])
Bevölkerungs­dichte: 6 Einwohner je km²
LAU-1-Code: CY-05
Postleitzahl: 8601[2]
Bürgermeister: Eleni Kamarligkou[3]

Stavrokonnou (griechisch Σταυροκόννου, türkisch Aydoğan) ist eine Gemeinde im Bezirk Paphos in der Republik Zypern.[4] Bei der Volkszählung im Jahr 2021 hatte sie 51 Einwohner.[1]

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es scheint, dass der ursprüngliche Ortsname Stavros tou Konnos war, wobei Konnos den „Lehmboden“ der Gegend bedeutet. Mehrere Toponyme auf Zypern hatten und haben aufgrund der Bodenart das zusammengesetzte Wort „konnos“.[5]

Stavrokonnou bedeutet auf Griechisch „Hügel des Kreuzes“. Die Zyperntürken nahmen 1958 den alternativen Namen Aydoğan an – Ay bedeutet „Mond“ und doğan bedeutet „Falke“.[6]

Lage und Umgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage im Bezirk Paphos

Stavrokonnou liegt im Südwesten der Mittelmeerinsel Zypern auf einer Höhe von etwa 435 Metern,[7] etwa 26 Kilometer östlich von Paphos, 63 Kilometer nordwestlich von Limassol und 124 Kilometer südwestlich von Nikosia.[8] Das 9,09807 Quadratkilometer[9] große Dorf grenzt im Norden an Agia Marina Kelokedaron und Kelokedara, im Osten an Agios Georgios, im Süden an Mamonia, im Südwesten an Choletria, im Westen an Nata und im Nordwesten an Amargeti.[10][11] Das Dorf kann über die Straße F617 erreicht werden.[12][13]

Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt rund 510 Millimeter. Geologisch betrachtet wird das Gemeindegebiet von den Tonen der Monis-Formation, den Ablagerungen der Lefkara-Formation (Kreiden, Mergel und Keratolithe), den Ablagerungen der Mamonion-Formation und den rezenten Schwemmlandablagerungen des Holozäns dominiert. Auf diesen Gesteinen entwickelten sich kalkhaltige Böden, Böden der Mamonia-Formation und Schwemmland.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vermutlich befand sich während der byzantinischen Zeit in der Gegend das Kloster Stavros, um das herum die Siedlung entstand, die mit dem Namen Stavroconnu in einem Dokument aus der Zeit der venezianischen Herrschaft erscheint. In der Zeit nach der Eroberung Zyperns durch die Osmanen 1570/71 wurde das Dorf von Türken bewohnt, die nach und nach die Griechen verdrängten, bis Stavrokonnou vollständig türkisch wurde.

Florios Voustronios (16. Jahrhundert) erwähnt eine Siedlung namens Stavrokomi, bei der es sich wahrscheinlich um Stavrokonnou handelte. Darin wird erwähnt, dass während der Neuverteilung der Lehen, die der König von Zypern Jakob II. nach seiner Thronbesteigung im Jahr 1460 durchführte, Stavrokomi dem Beamten Hieronymus Salviati übergeben wurde.[5]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während dem interkommunalen Konflikt 1963 bis 1964 wurden alle sechs Zyperngriechen, die damals in Stavrokonnou lebten, vertrieben. Im gleichen Zeitraum wurde es zu einer wichtigen Hochburg zyperntürkischer Kämpfer und diente als wichtiges Aufnahmezentrum für vertriebene Zyperntürken aus umliegenden Dörfern.

Stavrokonnou ergab sich bei der Türkischen Invasion Zyperns 1974 nicht. Die meisten der Kämpfer und Zivilisten im Dorf blieben, bis sie am 7. September 1975 unter UNFICYP-Eskorte evakuiert wurde. Einige warteten jedoch nicht bis zum geplanten Evakuierungstermin und flohen heimlich durch die Berge in den Norden der Insel. Nach Abzug der Zyperntürken wurde das Dorf zur Ansiedlung vertriebener Zyperngriechen aus dem Norden der Insel genutzt.[6]

Die folgende Tabelle zeigt die Bevölkerung des Dorfes, wie sie in den in Zypern durchgeführten Volkszählungen erfasst wurde.

Jahr 1881 1891 1901 1911 1921 1931 1946 1960 1976 1982 1992 2001 2011 2021
Einwohner 211[14] 243[15] 240[16] 292[17] 291[18] 322[19] 437[20] 627[21] 159[22] 138[23] 70[24] 102[25] 56[26] 51[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stavrokonnou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Housing Units and Population Enumerated by District, Municipality/Community 1.10.2021 Preliminary Results, Compared to the Census of Population 1.10.2011. Statistischer Dienst der Republik Zypern (CYSTAT), abgerufen am 9. Januar 2023 (englisch).
  2. Postleitzahlensuche. In: cyp.postcodequery.com. Abgerufen am 9. Januar 2023 (englisch).
  3. Mitgliedsgemeinden Bezirk Paphos. In: Union der zyprischen Gemeinden. Abgerufen am 9. Januar 2023.
  4. Geo Codes 2015 – Gemeinden auf Zypern. In: mof.gov.cy. Archiviert vom Original am 4. August 2018; abgerufen am 9. Januar 2023.
  5. a b c Stavrokonnou. In: Polignosi – Große zypriotische Enzyklopädie. Abgerufen am 10. Januar 2023 (griechisch).
  6. a b Stavrokonnou. In: Prio. Abgerufen am 10. Januar 2023 (englisch).
  7. Liste der berechtigten Gemeinden in benachteiligten Gebieten. In: capo.gov.cy. Archiviert vom Original am 4. April 2018; abgerufen am 9. Januar 2023.
  8. 2023-01-09. In: terrabook. Abgerufen am 9. Januar 2023 (englisch).
  9. Klassifizierung für den Urbanisierungsgrad in Zypern. In: mof.gov.cy. Archiviert vom Original am 18. Januar 2018; abgerufen am 9. Januar 2023.
  10. Karte von Zypern und dessen Bevölkerungsgruppen. In: kypros-cyprus.com. Archiviert vom Original am 24. Februar 2012; abgerufen am 9. Januar 2023.
  11. Karte der Gemeindegrenzen der Republik Zypern. In: data.gov.cy. Ministerium für Bauen und Wohnen, 29. Dezember 2017, abgerufen am 9. Januar 2023.
  12. Besucherkarte. (PDF) In: geoportal.gov.cy. Abgerufen am 9. Januar 2023 (griechisch).
  13. Nebenstraßennetz – Topografische Karte. In: data.gov.cy. Abteilung für Kataster und Landvermessung, abgerufen am 9. Januar 2023 (griechisch).
  14. Einwohnerzahl 1881. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 10. Januar 2023 (griechisch).
  15. Einwohnerzahl 1891. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 10. Januar 2023 (griechisch).
  16. Einwohnerzahl 1901. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 10. Januar 2023 (griechisch).
  17. Einwohnerzahl 1911. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 10. Januar 2023 (griechisch).
  18. Einwohnerzahl 1921. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 10. Januar 2023 (griechisch).
  19. Einwohnerzahl 1931. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 10. Januar 2023 (griechisch).
  20. Einwohnerzahl 1946. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 10. Januar 2023 (griechisch).
  21. Einwohnerzahl 1960. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 10. Januar 2023 (griechisch).
  22. Einwohnerzahl 1976. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 10. Januar 2023 (griechisch).
  23. Einwohnerzahl 1982. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 10. Januar 2023 (griechisch).
  24. Einwohnerzahl 1992. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 10. Januar 2023 (griechisch).
  25. Einwohnerzahl 2001. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 10. Januar 2023 (griechisch).
  26. Statistical Service. cystat.gov.cy, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Juni 2018; abgerufen am 10. Januar 2023. (Download)