Stay - Stiftung für multiplikative Entwicklung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Stay - Stiftung für multiplikative Entwicklung
Rechtsform Stiftung des bürgerlichen Rechts
Bestehen 2007 bzw. (2013) 2014[1]
Stifter Benjamin Wolf
Sitz Stuttgart
Zweck Ein selbstbestimmtes, freies Leben für alle Menschen ermöglichen.
Vorsitz Benjamin Wolf (Vorsitzender)[2];
Stiftungskapital 108.014 (2020)[3]
Mitarbeiterzahl 12 angestellt, ca. 60 ehrenamtlich[4]
Website Offizielle Website

Stay - Stiftung für multiplikative Entwicklung ist eine Stiftung in Deutschland, die das Ziel verfolgt, die Einkommenssituation der ärmsten Familien in den Ländern der Äquator-Region zu verbessern. Die Förderung ist darauf ausgerichtet, Netzwerke von Sozialunternehmern vor Ort zu stärken. Durch einen hohen Grad von Selbstorganisation erhofft man sich einen verbesserten Wirkungsgrad der eingesetzten Mittel. Die gemeinnützige Stiftung wurde 2014 gegründet.

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Führung von Stay wird über einen Stiftungsvorstand[5] ausgeübt, dem neben dem Gründer und Geschäftsführer Benjamin Wolf auch noch Christoph Hoelzel und Johannes Klemeyer angehören.

Mitarbeiter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im März 2021 arbeiten zwölf fest Angestellte und eine Beraterin auf Honorarbasis für Stay. Ein Netzwerk von etwa 60 Ehrenamtlichen unterstützt im Rahmen des Stiftungszwecks. In der Regel sind gleichzeitig mehrere Praktikanten für die Stiftung tätig.

Sitz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sitz der Stiftung ist in Stuttgart.

Fördergebiete und Themen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stiftung fördert wirtschaftliche Selbsthilfe durch einheimische Unternehmen.[6] Dies soll die Entwicklungszusammenarbeit dahingehend verändern, dass eine nachhaltige Wirkung erzeugt werden soll. Dies wird als Reaktion auf die Kritik an der klassischen Entwicklungshilfe verstanden[7] Statt einer vorwiegend strukturellen oder humanitären Unterstützung, wie sie von traditionellen Entwicklungshilfeorganisationen geleistet wird, sollen in den Entwicklungsländern Netzwerke von Sozialunternehmern geschaffen werden. Diese sollen langfristig und aus eigener Kraft die Ausbildung von Multiplikatoren ermöglichen. Inhaltlich wird hierbei auf die eigenes Einkommen gesetzt.

Alle Fördermaßnahmen von Stay verfolgen den Zweck, ein selbstbestimmtes, freies Leben für alle Menschen zu ermöglichen.

Finanzielle Unabhängigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein zentrales Thema der Stiftung ist die Erarbeitung von Konzepten für finanzielle Unabhängigkeit. Projekte sollen so aufgebaut werden, dass sie nachhaltig wirken und ausreichend Rückflüsse erzeugen, um sich langfristig selbst zu tragen.

Stay Alliances[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stay Alliances sind lokale Netzwerke von geförderten Sozialunternehmern. Sie sind demokratisch organisiert und werden von ihren Mitgliedern selbst gesteuert. Hierbei wird auf die Wirkung von Gruppendynamik, Selbstkontrolle und Eigeninteressen gesetzt.[8] Zielsetzung ist Wissensaustausch und gegenseitige Unterstützung. Außerdem soll ein Wettbewerb um die besten Lösungsansätze und Strategien gefördert werden. Die Mitglieder werden anhand festgelegter Kriterien ausgewählt. Nach einer Anlaufphase entscheiden die Mitglieder der Stay Alliances selbstständig über die Förderung von Hilfsprojekten.

Regionale Schwerpunkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwicklungsprojekte von Stay werden derzeit in Uganda, Ruanda und Kenia durchgeführt.[9]

Beispielprogramme und -initiativen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die LATEK Stay Alliance Uganda bündelt seit 2017 die Aktivitäten von 30 Sozialunternehmern und wurde im Februar 2018 offiziell als NGO anerkannt. Einkommen sollen beispielsweise durch die Vermittlung von Imkerei-Kenntnissen an kleinbäuerliche Familien geschaffen werden.[10][11] Ein weiteres Arbeitsfeld sind Schulungen im Getreideanbau, um auch vor dem Hintergrund der Ernährungskrise durch den Ukraine-Krieg die Ernährungssituation Ostafrikas zu verbessern.[12]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stiftung wurde 2014 als eine rechtsfähigen Stiftung des bürgerlichen Rechts unter dem Namen „Stay – Stiftung für multiplikative Entwicklung“ gegründet.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Frühjahr und Sommer 2022 veranstaltete die Stiftung die Benefizaktion „stayrider“, bei welcher der Radsportler Jürgen Hofer in 62 Tagen mit dem Fahrrad allein durch Europe tourte und dabei Spenden sammelte.[13][14]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gründung. Stay - Stiftung für multiplikative Entwicklung, abgerufen am 26. März 2020.
  2. Vorsitz. Stay - Stiftung für multiplikative Entwicklung, abgerufen am 26. März 2020.
  3. Finanzbericht. Stay - Stiftung für multiplikative Entwicklung, abgerufen am 13. August 2020.
  4. Anzahl der Mitarbeiter. Stay - Stiftung für multiplikative Entwicklung, abgerufen am 26. März 2020.
  5. Stiftungsvorstand. Stay - Stiftung für multiplikative Entwicklung, abgerufen am 26. März 2020.
  6. Fördergebiete und Themen. Stay - Stiftung für multiplikative Entwicklung, abgerufen am 26. März 2020.
  7. Die Geschichte von Stay. Stuttgarter Zeitung, abgerufen am 26. März 2020.
  8. „Wenn wir Sozialunternehmer vernetzen, können wir die Welt verändern“. E Vau Online Magazin, abgerufen am 26. März 2020.
  9. Regionale Schwerpunkte. Stay - Stiftung für multiplikative Entwicklung, abgerufen am 26. März 2020.
  10. Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany: Stay-Stiftung in Stuttgart: Keine Bittsteller, sondern Macher. Abgerufen am 27. Juni 2022.
  11. Stuttgarter Nachrichten, Stuttgart Germany: Hilfsprojekt in Stuttgart-West: Süßer Honig gegen bittere Armut. Abgerufen am 27. Juni 2022.
  12. Hans: Stay Seed. In: Stay Stiftung. Abgerufen am 14. September 2022 (deutsch).
  13. Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany: Europa mit dem Rad umrundet: Der Stayrider ist daheim, aber noch nicht am Ziel. Abgerufen am 22. Juli 2022.
  14. Stayrider Jürgen Hofer: „Habe meinen Wohlfühlbereich ganz massiv verlassen müssen.“ Abgerufen am 22. Juli 2022 (deutsch).