Stefan Lurz

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Stefan Lurz (* 8. April 1977 in Würzburg) ist ein ehemaliger deutscher Trainer der Freiwasserschwimmer.

Tätigkeit als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er trainierte seinen jüngeren Bruder Thomas Lurz, der mit zwölf gewonnenen WM-Titeln der erfolgreichste deutsche Schwimmer ist. Weitere Athleten, die bei ihm trainiert haben, sind Alina Jungklaus, Leonie Antonia Beck, Ruwen Straub, Sören Meißner, Christian Reichert und Annika Liebs. Die von ihm betreuten Schwimmer gewannen international zehn Weltmeistertitel, neun Europameistertitel, zwei Medaillen bei den Olympischen Spielen (2008 und 2012), 18 Medaillen bei Weltmeisterschaften und 23 Medaillen bei Europameisterschaften.

Lurz war ab dem Jahr 2000 Co-Trainer und im Zeitraum von 2006 bis 2021 Cheftrainer des Bundesstützpunktes Freiwasserschwimmen in Würzburg. Bis 2018 war er Geschäftsführer des SV Würzburg 05.

Missbrauchsvorwürfe und Verurteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 19. Februar 2021 erhoben fünf Schwimmerinnen im Rahmen einer Spiegel-Recherche Missbrauchs- und Nötigungsvorwürfe gegen den damaligen Bundestrainer Lurz.[1] Lurz wurde zunächst vom Deutschen Schwimm-Verband „bis auf Weiteres beurlaubt“. Anschließend trat Lurz als Bundestrainer zurück.[2]

Im Februar 2022 wurde ein Strafbefehl wegen sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen rechtskräftig, mit dem sechs Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung verhängt wurden. Lurz darf während der dreijährigen Bewährungszeit kein Schwimmtraining erteilen und muss als Auflage 1.500 € an den Weißen Ring bezahlen.[3][4] In der ARD-Dokumentation Missbraucht zum Fall Jan Hempel, die im August 2022 erschienen ist, zeigten jedoch Aufnahmen vom Frühjahr 2022 vom Gelände, dass Lurz weiterhin für seinen Heimatverein SV Würzburg 05 aktiv ist, er soll seit Februar 2022 als kaufmännischer Mitarbeiter beim Verein angestellt sein.[5]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lurz ist ausgebildeter Versicherungskaufmann und studierte Betriebswirtschaftslehre. 2006 heiratete er die für den SVW 05 startende Schwimmerin Annika Liebs, von der er 2013 wieder geschieden wurde.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lurz wurde von der Deutschen Schwimmtrainer-Vereinigung in der Kategorie „Nationalmannschaft“ 2007 und 2011–2013 als Trainer/in des Jahres ausgezeichnet.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ann-Katrin Müller, Jannik Höntsch, Sven Becker, DER SPIEGEL: Schwimm-Bundestrainer soll Sportlerinnen sexuell bedrängt und genötigt haben. 19. Februar 2021, abgerufen am 20. Februar 2021.
  2. /www.dsv.de, 19. Februar 2021, abgerufen am 20. Februar 2021.
  3. Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany: Früherer Schwimm-Bundestrainer: Stefan Lurz erhält Bewährungsstrafe wegen sexuellen Missbrauchs. Abgerufen am 2. Februar 2022.
  4. Strafbefehl gegen Schwimmtrainer Stefan Lurz ist rechtskräftig. In: br.de. 18. Februar 2022, abgerufen am 18. August 2022.
  5. ARD-Doku: Ex-Schwimmtrainer Lurz weiterhin in Heimatverein aktiv, auf br.de, vom 18. August 2022. Abgerufen am 21. August 2022.