Stefan Steinbock

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Deutschland  Stefan Steinbock

Geburtsdatum 21. September 1962
Geburtsort Crimmitschau, DDR
Größe 178 cm
Gewicht 82 kg

Position Stürmer
Schusshand Rechts

Karrierestationen

1981–1990 SC Dynamo Berlin
1990–1993 EV Landshut
1993–1996 EHC 80 Nürnberg
Nürnberg Ice Tigers
1996–2000 ETC Crimmitschau
2001–2004 EHV Schönheide

Stefan Steinbock (* 21. September 1962 in Crimmitschau) ist ein ehemaliger deutscher Eishockeyspieler und DDR-Nationalspieler, der über viele Jahre beim SC Dynamo Berlin in der DDR-Oberliga sowie für den EV Landshut und EHC 80 Nürnberg in der Eishockey-Bundesliga respektive Deutsche Eishockey Liga aktiv war. Anschließend spielte er beim ETC Crimmitschau, bei dem er seit 2001 als Sponsorenbeauftragter arbeitet.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stefan Steinbock begann mit dem Eishockeyspiel im Nachwuchsbereich des heutigen ETC Crimmitschau und gehörte ab etwa 1980 dem SC Dynamo Berlin an. 1981 stand er das erste Mal für Dynamo in der DDR-Oberliga auf dem Eis und gewann mit dem Klub sieben Mal in Folge die DDR-Meisterschaft.

Im Dezember 1984 flüchtete Steinbock, so wie sein Zimmerkollege Guido Hiller drei Monate zuvor, nach einem Vierländerturnier in Feldkirch[1][2] in die Bundesrepublik Deutschland. Anschließend fuhr er zu Hiller, der beim Mannheimer ERC trainierte, aber aufgrund einer 18-monatigen Sperre nicht spielen durfte.[3] Daher entschied sich Steinbock, wieder in die DDR zurückzukehren, meldete sich in der ständigen Vertretung der DDR in Bonn und wurde in die DDR verbracht. Nach mehrfachen Verhören und einer Sperre durfte Steinbock wieder für den SC Dynamo spielen. Steinbock unterschrieb, um ohne Strafe zu bleiben, eine Verpflichtungserklärung als Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit.[3]

1990 entstand aus der Sektion Eishockey des SC der EHC Dynamo Berlin, doch Steinbock entschied sich schon kurz nach dem Mauerfall für ein Engagement beim EV Landshut aus der Eishockey-Bundesliga. Ab 1993 war er für den EHC 80 Nürnberg in der 2. Bundesliga und der DEL aktiv, dessen Profimannschaft sich 1995 in Nürnberg Ice Tigers umbenannte. Während der Saison 1996/97 wechselte er zum ETC Crimmitschau in die zweitklassige 1. Liga und gehörte dort in den folgenden Jahren zu den Führungsspielern. Im Jahr 2000 beendete er seine Profikarriere, seine Trikotnummer #10 wurde vom ETC gesperrt.[4]

Seit 2001 arbeitet Steinbock als Sponsorenbeauftragter beim ETC Crimmitschau.[5]

In der Saison 2001/02 spielte er auf Amateurebene zunächst für die USG Chemnitz in der Eishockey-Sachsenliga, ehe er im November 2001 zum EHV Schönheide wechselte.[6] Ab 2002 spielte er für den EHV in der Regionalliga, ehe er 2004 seine Karriere endgültig beendete.

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stefan Steinbock absolvierte insgesamt 83 Spiele für die DDR-Nationalmannschaft. Er stand bei vier Weltmeisterschaften auf dem Eis, 1983, 1986, 1987 und 1989.

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1982: DDR-Meister mit dem SC Dynamo Berlin
  • 1983: DDR-Meister mit dem SC Dynamo Berlin
  • 1984: DDR-Meister mit dem SC Dynamo Berlin
  • 1985: DDR-Meister mit dem SC Dynamo Berlin
  • 1986: DDR-Meister mit dem SC Dynamo Berlin
  • 1987: DDR-Meister mit dem SC Dynamo Berlin
  • 1988: DDR-Meister mit dem SC Dynamo Berlin

Karrierestatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1981/82 SC Dynamo Berlin DDR-Oberliga 7 1 0 1 0
1982/83 SC Dynamo Berlin DDR-Oberliga 10 5 1 6 2
1983/84 SC Dynamo Berlin DDR-Oberliga 8 7 3 10 0
1984/85 SC Dynamo Berlin DDR-Oberliga 8 6 1 7 12
1985/86 SC Dynamo Berlin DDR-Oberliga 10 13 6 19 4
1986/87 SC Dynamo Berlin DDR-Oberliga 12 14 5 19 7
1987/88 SC Dynamo Berlin DDR-Oberliga 8 4 1 5 4
1988/89 SC Dynamo Berlin DDR-Oberliga 6 3 0 3 6
1989/90 SC Dynamo Berlin DDR-Oberliga 5 0 0 0 6
1990/91 EV Landshut Bundesliga 44 4 9 13 9 5 2 0 2 0
1991/92 EV Landshut Bundesliga 43 10 13 23 12 9 1 1 2 6
1992/93 EV Landshut Bundesliga 37 6 6 12 10 6 1 8 9 2
1993/94 EHC 80 Nürnberg 2. Bundesliga 52 21 48 69 33 9 2 3 5 26
1994/95 EHC 80 Nürnberg DEL 43 10 12 22 8 5 0 0 0 0
1995/96 Nürnberg Ice Tigers DEL 48 15 15 30 18 5 0 1 1 0
1996/97 Nürnberg Ice Tigers DEL 19 1 4 5 2
1996/97 ETC Crimmitschau 1. Liga 27 10 19 29 14 4 1 0 1 12
1997/98 ETC Crimmitschau 1. Liga 44 14 19 33 8 5 3 2 5 2
1998/99 ETC Crimmitschau 1. Liga 44 23 23 46 30 12 4 10 14 2
1999/00 ETC Crimmitschau Oberliga 58 14 36 50 28
2001/02 USG Chemnitz Sachsenliga 4 8 7 15 4
2001/02 EHV Schönheide Sachsenliga
2002/03 EHV Schönheide Regionalliga 16 12 20 32 0

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Veranstaltung Sp T V Pkt SM
1983 DDR WM 8 1 0 1 2
1986 DDR B-WM 7 1 3 4 0
1987 DDR B-WM 7 1 0 1 4
1989 DDR B-WM 5 2 4 6 0

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tournoi de Feldkirch (Autriche, les 19, 21 et 22 décembre 1984). In: hockeyarchives.info. Abgerufen am 26. Juli 2021.
  2. Bei Nacht und Nebel in den Westen. In: KR1 eishockeyblog. 16. November 2014, abgerufen am 26. Juli 2021.
  3. a b Sehnsucht nach der Familie. In: Sächsische Zeitung. 6. November 2014, abgerufen am 26. Juli 2021.
  4. Thomas Bässler: Gesperrte Trikotnummern (DEL, DEL2, Oberligen). In: eishockey-statistiken.de. Abgerufen am 26. Juli 2021.
  5. Stefan Steinbock begeht 20-jähriges Jubiläum. In: eispiraten-crimmitschau.de. 1. April 2021, abgerufen am 26. Juli 2021.
  6. Rainer Thümmler: Eishockey: Entscheidung fällt erst im Penalty-Schießen. 11. November 2001, abgerufen am 26. Juli 2021.