Stefano Maltese

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Stefano Maltese (* 14. Januar 1955 in Palermo) ist ein italienischer Jazz- und Improvisationsmusiker (Alt-, Sopran, Tenorsaxophon, Bassklarinette, Komposition).

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maltese begann 1974 als Multiinstrumentalist (auch Piano, Gitarre, Schlagzeug) mit seiner Konzerttätigkeit. In der zweiten Hälfte der 1970er Jahre begann er kompositorischer Strukturen zu entwickeln, die die Improvisation in einem ständigen Austausch mit der Schrift stehen lassen und eine Poetik von großer Originalität entwickeln. Gleichzeitig entwickelte er auf den Saxophonen eine persönliche Stilistik. 1978 trat er als Mitglied eines Labororchesters unter Leitung von Lol Coxhill am Konservatorium von Bologna auf und begann, auf Festivals zu konzertieren. Mit Sebi Tramontana entstand ein gut eingespieltes Duo.[1] Bis 1980 leitete er ein Saxophon-Quartett; er arbeitete viele Jahre lang in einem Stil, der nach Ansicht von Stefano Zenni weit entfernt vom Mainstream des italienischen Jazz war.

Malteses erste Aufnahme Music from the Island (mit Sebi Tramontana und Gioconda Cilio als Gastmusikern) stammt aus dem Jahr 1985, aber erst 1995 auf dem Album Book of Yesterday (Splasc(h)) wurden seine Kompositionen wahrgenommen. 1987 gründete er sein Open Music Orchestra als mittelgroße Gruppe, die Avantgarde-Musiker aus ganz Italien zusammenbrachte (und aus der dann das Italian Instabile Orchestra entstand).[2] In den 1990er Jahren arbeitete er bereits im Quartett mit Keith Tippett und Evan Parker zusammen (Double Mirror, Splasc(h) 1996). 1993 gründete er die Gruppe As Sikilli (ein arabischer Name, der soviel wie die Sizilianer bedeutet), mit der er die Alben Voices in the Wind (1995) und Seven Tracks for Tomorrow (1997) bei Dischi della Quercia vorlegte und breite Anerkennung erlangte. 1998 reaktivierte er sein Open Music Orchestra für ein Charles Mingus gewidmetes Projekt. Weiterhin gründete er das Open Sound Ensemble, dem auch seine langjährigen Kollegen, die Sängerin Gioconda Cilio und der Schlagzeuger Antonio Moncada, angehörten. Mit Marilyn Crispell entstanden zwei Alben für Black Saint. Mit Solostücken ist er auf Good Morning Midnight (Splasc(h) 1998) zu hören. Weiterhin arbeitete er mit Marcio Mattos, Claude Deppa, Steve Noble, Phil Wachsmann, Antonello Salis Louis Sclavis, Gianluigi Trovesi, Sergey Kuryokhin, Barre Phillips, Tobias Delius, Michael Moore und Han Bennink.[1]

Maltese wurde 1998, 1999, 2001 sowie 2003 beim Poll Top Jazz des italienischen Fachblatts Musica Jazz in der Kategorie „Musiker des Jahres“ gewählt, mit As Sikilli und Open Music auch in der „Formation des Jahres“.[1] In Syrakus veranstaltet er das Labirinti Sonori Jazz Festival; 2006 gründete er zusammen mit Gioconda Cilio das Plattenlabel Labirinti Sonori.

Diskographische Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lexikalische Einträge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Biographie
  2. a b Stefano Maltese / Alex Maguire Sun and Fire
  3. Besprechung (AllAboutJazz)