Stefansfeld (Salem)

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Stefansfeld
Gemeinde Salem
Altes Wappen der Gemeinde Salem, Baden-Württemberg
Koordinaten: 47° 47′ N, 9° 17′ OKoordinaten: 47° 46′ 38″ N, 9° 17′ 25″ O
Höhe: 440 m ü. NHN
Fläche: 7,44 km²
Einwohner: 1710 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 230 Einwohner/km²
Postleitzahl: 88682

Stefansfeld ist ein Dorf in der Gemeinde Salem in direkter Nähe des ehemaligen Zisterzienserklosters Salem. Beide zusammen bilden den Ortsteil Salem[2] der gleichnamigen Gemeinde, ein Teil von Stefansfeld liegt aber auf der Gemarkung des Ortsteils Weildorf.[3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausdehnung des Gebiets[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fläche der Gemarkung Salem beträgt 7,44 km², die Gesamtfläche der Gemeinde Salem 62,6 km².[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Funde belegen, dass es bereits in der Jungstein- und Bronzezeit Siedlungen im Salemer Tal und in Stefansfeld gab. Hügelgräber, die im Hardtwald bei Stefansfeld gefunden wurden, stammen aus der Eisenzeit und wurden von den Kelten, die zu der damaligen Zeit die Bodenseeregion beherrschten, angelegt. In der Zeit von 1134 bis 1595 wird das Kloster Salem in der Nähe von Salmannsweiler, dem späteren Stefansfeld, errichtet. 1972 schlossen sich die Gemeinden Salem, Mimmenhausen, Neufrach, Buggensegel, Mittelstenweiler, Rickenbach, Tüfingen und Weildorf zu der neuen Gemeinde Salem zusammen, zu der seit 1973 Oberstenweiler und Grasbeuren und ab 1975 auch Beuren gehören.[4]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Salem ist mit 1710 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2021) nach Mimmenhausen (3734) und Neufrach (2482) der drittgrößte Teilort der Gemeinde Salem.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortsreferentin ist Elisabeth Schweizer.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen der ehemals selbstständigen Gemeinde Salem zeigt in Gold einen doppelreihig rot-silbern-geschachten Schrägbalken (Zisterzienserbalken), überdeckt von einem aus dem Unterrand wachsenden goldenen Abtstab mit nach links gekehrter Krümme und silbernem Pannisellus.[5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Etwa einen halben Kilometer von Stefansfeld entfernt liegt das Schloss Salem, das ursprünglich ein Zisterzienserkloster war und in dem sich 1920 das Internat Schule Schloss Salem niedergelassen hat.
  • In Stefansfeld selbst steht die Kapelle Sancta Maria Victoria, auch Stefansfeld-Kapelle genannt, neben der sich der örtliche Friedhof befindet.

Freizeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Schlosssee Salem, der zwischen Mimmenhausen und Stefansfeld liegt und einst eine Kiesgrube war, ist ein gut besuchtes Freizeitangebot im Ortsteil.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jedes Jahr wird traditionell das „Brunnenfest“ am Vatertag vom „Brunnenverein Salem e.V.“ veranstaltet, bei dem rund um den Dorfbrunnen regionale Spezialitäten serviert werden. Am ersten Wochenende der Sommerferien findet das große Schlossseefest statt, das jedes Jahr von mehreren tausend Menschen besucht wird.
  • Zudem treten in den Sommermonaten mehrere nationale und internationale Künstler auf einer Open-Air-Bühne im Schlossgelände auf.

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der „Narrenverein Salem e.V.“ ist der älteste Verein in Stefansfeld. 1911 wurden die „Feuerhexen Salem“ gegründet, 1916 stießen die „Faßköpfe“ dazu, zudem gibt es eine Zimmermannsgilde. Die „Faßköpfe“ sind eine Anlehnung an die historischen Holzmasken, die früher an den Weinfässern befestigt waren, um den Winzern zu ermöglichen, den Süßegrad und die Rebsorte zu erkennen, ohne das Fass öffnen zu müssen. So zeigen die Masken entweder ein lächelndes Gesicht (lieblich) oder eine Fratze (trocken), während das Narrenhäß (Kostüm) die Farbe des Weines widerspiegelt.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Stefansfeld befinden sich, neben der Privatschule Schule Schloss Salem, zudem noch eine öffentliche Förderschule und ein Kindergarten. Grundschüler besuchen die Hermann-Auer-Schule (Neufrach), Fritz-Baur-Grundschule (Mimmenhausen) oder die Grundschule Beuren (Beuren). Weiterführende Schulen in der Umgebung sind u. a. das Bildungszentrum Salem mit Haupt-, Werkreal- und Realschule (Mimmenhausen), das Schulzentrum Überlingen und das Bildungszentrum Markdorf mit allen drei Schularten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Dreher, Peter Frick, u. a. Salem-Stefansfeld: Geschichte und Geschichten. Culturis Verlag, Steißlingen 2017. ISBN 978-3-00-057507-5.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Einwohner & Fläche, Website der Gemeinde Salem; der Ortsteil wird dort Salem-Stefansfeld genannt; abgerufen am 8. Dezember 2016
  2. Hauptsatzung der Gemeinde Salem, wo die Namen der Ortsteile erwähnt sind
  3. Stefansfeld: Eine unsichtbare Grenze durch den Ort, Südkurier 31. März 2015
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 503 und 546.
  5. Wappen auf der Website der Gemeinde Salem; abgerufen am 5. Juni 2017