Steinbach (Ennepe)

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Steinbach
Pämker Bach
Steinbach

Steinbach

Daten
Gewässerkennzahl DE: 276886
Lage Deutschland

Sauerland
Ruhrgebiet

Flusssystem Rhein
Abfluss über Ennepe → Volme → Ruhr → Rhein → Nordsee
Quelle in Breckerfeld
51° 15′ 8″ N, 7° 27′ 55″ O
Quellhöhe 400 m ü. NHN[1]
Mündung gegenüber Burg (Stadt Ennepetal, Ortsteil Schweflinghausen) in die EnnepeKoordinaten: 51° 15′ 35″ N, 7° 25′ 29″ O
51° 15′ 35″ N, 7° 25′ 29″ O
Mündungshöhe ca. 249 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied ca. 151 m
Sohlgefälle ca. 33 ‰
Länge ca. 4,6 km[2]
Einzugsgebiet 6,007 km²[2]
Abfluss
AEo: 6,007 km²
an der Mündung
MQ
Mq
148 m³/s
24,637.9 m³/(s km²)

Der Steinbach ist ein rechter Nebenfluss der Ennepe am nordwestlichen Rand des Sauerlandes und im südlichen Ruhrgebiet, der im nordrhein-westfälischen Ennepe-Ruhr-Kreis verläuft. Der Bach führt auch den Namen Pämker Bach.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Steinbach entspringt in Breckerfeld auf einer Höhe von etwa 400 m ü. NN im Hanseringpark auf Höhe Pennickweg in einem kleinen Teich; der 2023 von Büschen, meist Weiden, zugedeckt war.[3] Kurz darauf fließt der Bach durch einen weiteren kleinen Teich. Nach etwa einem Kilometer fließt der Bach kurz nach einander durch zwei Teiche, Wobei das Zwischenstück verrohrt ist und sich dort ein Spielplatz befindet. Nach weiteren ca. 500 Metern verschwindet der Steinbach beim Tennisclub Breckerfeld in einer Verrohrung. Nach etwa 500 Metern Verrohung tritt der Bach wieder an die Oberfläche und fließt direkt in den fünften Teich. Dieser Teich war 2023 stark verlandet.[4] Bis zur Mündung fließt der Bach, abgesehen von Wegeüberführung, nun frei. Die zwei Fischteichanlagen am Bach werden zwar mit Wasser aus dem Bach beschickt, aber der Bach fließt an den Teichen vorbei.

Bis zur Mündung fließen sieben namenlose Bäche und der Sylbach in den Steinbach. An der Steinbachstraße 4 liegt eine erste Fischteichanlage mit fünf Fischteichen an der Fischräucherei Steinbachstraße. An der Straße Sägemühle folgt die zweite größere Fischteichanlage, dass Angelparadies Steinbachtal mit elf unterschiedlich großen Fischteichen.

Der Steinbach mündet nordöstlich vom Weiler Burg, Stadt Ennepetal, auf einer Höhe von etwa 249 m ü. NN von rechts in die Ennepe. Bei der Mündung ist der Bach bei Normalwasser etwa 4,5 m breit.

Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sylbach (rechts)

Angelparadies Steinbachtal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Angelparadies Steinbachtal mit einer Flächengröße von etwa 30.000 m² und einer Gesamtwasserfläche von etwa 1 ha geriet im Mai 2023 überregional in die Medien, als es zu einer Razzia gegen die ’Ndrangheta kam. Die Teichanlage führte früher auch die Namen Forellenzucht Steinbachtal, Angelpark & Forellenzucht Schleier und Angelpark Steinbachtal. Das Angelparadies Steinbachtal war schon im November 2022 wegen Verstoßes gegen bau- und wasserrechtliche Vorschriften von Behörden geschlossen worden. Diese Verstöße hatte der Besitzer bis zur Razzia nicht beseitigt.[5]

Auf dem Angelparadies Steinbachtal konnten Angler gegen Eintrittsgeld angeln. Es gab einen Verleih und Verkauf von Angelequipment und Ködern. Ein Räucherofen zum Räuchern von Fisch stand zur Verfügung, zudem war ein Imbiss vorhanden. Es war Zelten auf der Anlage möglich. Es durften ausschließlich Angler mit gültigen Angelschein angeln. An neun der Teiche konnten Besucher gegen unterschiedliche Gebühr angeln. Dabei konnten Angler die Teiche teilweise mit den jeweils gewünschten Angelfischen besetzen lassen. Die Angelteiche hatten die folgenden Flächengrößen: Forellenteich 34 × 15 m, Fliegenfischteich 32 × 15 m, Räuberteich 78 × 29 m, Kinderteich 25 × 15 m, Karpfen- und Störteich 52 × 19 m, Mietteich 1 (keine Flächenangabe), Mietteich 2 15 × 15 m, Mietteich 3 15 × 15 m und Edelforellenteich (keine Flächenangabe).[6]

Die Teiche waren bis zur Schließung 2022 hauptsächlich mit verschiedenen Arten von Forellen und Saiblingen besetzt. Man besetzte die Teiche mit den Fischarten Aal, Hecht, Zander, Karpfen, Regenbogenforelle, Goldforelle, Stör, Bachsaibling, Streifenbarsch und weiteren Fischarten.[7]

2019 gab es Vorwürfe von PETA gegen den damaligen Besitzer wegen Verstößen gegen den Tierschutz und wegen gesetzlich verbotener Wettangelveranstaltungen. Der Ennepe-Ruhr-Kreis entzog dem damaligen Besitzer die Betriebserlaubnis für das Angeln, da ein Video die Vorwürfe belegte.[8] PETA erstattete 2020 Strafanzeige gegen die Organisatoren der Wettangelveranstaltung. Die Staatsanwaltschaft Hagen beantragte daraufhin Strafbefehle gegen drei Angler beim Amtsgericht Schwelm. Im August 2021 akzeptierten zwei der Beschuldigten eine Einstellung des Verfahrens gegen Zahlung einer Geldbuße in Höhe von 450 und 600 Euro. Die Geldbußen gingen an Greenpeace. Ein drittes Verfahren war 2021 noch anhängig.[9] Fische durften weiter verkauft werden.[10] Die Teichanlage wurde danach verkauft.[5]

Der Umsatz vom Angelparadies Steinbachtal lag von 2020 bis 2022 bei bis zu 40 Millionen Euro im Jahr. Der Gewinn lag bei bis zu 600.000 Euro im Jahr. Es bestand der Verdacht von Geldwäsche von Einnahmen aus dem Drogenhandel und anderen kriminellen Aktivitäten im Angelparadies Steinbachtal. Bei einer Razzia gegen die ’Ndrangheta wurde im Mai 2023 auch das Angelparadies Steinbachtal durchsucht. Der Besitzer des Angelparadieses, ein Deutscher aus Hattingen, wurde verdächtigt, „führender Kopf beim Drogenschmuggel“ zu sein. Er habe seit 2008/09 Kokain von Belgien und den Niederlanden nach Italien geschmuggelt. Auch die Ehefrau des Hattingers wurde verhaftet. Eine frühere Geschäftsführerin des Angelparadies Steinbachtal war schon vor der Razzia wegen Drogenhandels in Untersuchungshaft.[11][12][5][13]

Mitte Juli 2023 befand sich das Besitzerehepaar noch in Untersuchungshaft. Über einen Grundbucheintrag sicherte die Staatsanwaltschaft das Areal für den Fall einer Verurteilung der Besitzer, um es dann versteigern zu können.[14] Anfang Dezember 2023 befand sich der Besitzer immer noch in Untersuchungshaft. Seine Ehefrau kam gegen Auflagen frei. Die Fische in der beschlagnahmten und stillgelegten Anlage wurden von einem Kreismitarbeiter gefüttert.[15]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  2. a b Fachinformationssystem ELWAS des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW (Hinweise)
  3. Deutsche Grundkarte 1:5000
  4. s. Foto Steinbach Breckerfeld 12.jpg
  5. a b c Breckerfeld: Mafia-Ermittlungen - Angelparadies Monate dich, Westfalenpost am 8. Mai 2023
  6. Homepage Angelparadies Steinbachtal unter Teiche und Preise
  7. Angelparadies Steinbachtal
  8. Kreis reagiert auf Hinweise von Tierschützern
  9. PETA Jahresbericht 2021, S. 7
  10. Verkauf im Angelparadies Steinbachtal läuft, Westfalenpost am 28. November 2019
  11. Breckerfeld: Geldwäsche - Mafia-Spur führt ins Steinbachtal, Westfalenpost am 5. Mai 2023
  12. ’Ndrangheta-Mafia nutzte Angelsee für Geldwäsche, Blinker am 5. Mai 2023
  13. Wie der Angelparadies-Mann Drogenschmuggler der Mafia wurde, Westfalenpost am 8. Mai 2023
  14. Angelparadies Verweist: Welche Perspektive hat das Areal?Westfalenpost vom 12. Juli 2023
  15. Mafia: Eiscafé- und Angelparadies-Betreiber bleiben in Haft. Westfalenpost vom 4. Dezember 2023

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Steinbach (Ennepe) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien