Stephanie E. Combs

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Stephanie Elisabeth Combs (* 22. Oktober 1976 in Heidelberg[1]) ist eine deutsche Strahlentherapeutin. Sie ist Lehrstuhlinhaberin für Strahlentherapie an der Technischen Universität München (TUM) und Direktorin der Klinik für RadioOnkologie und Strahlentherapie am Klinikum rechts der Isar in München.[2] Stephanie E. Combs ist ebenso Direktorin des Instituts für Innovative Radiotherapie (iRT) am Helmholtz Zentrum München (HMGU).[3] Seit 1. Oktober 2019 ist sie Vorsitzende des Senats der Technischen Universität München (TUM) sowie stellvertretende Vorsitzende des Hochschulrates der TUM, Gremien, denen sie seit 2018 angehört.[4]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abitur 1996 am Kurfürst-Friedrich-Gymnasium in Heidelberg (Abiturnote 1,0) studierte sie Humanmedizin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, an der Eastern Virginia Medical School (EVMS) in Norfolk, Virginia, sowie an der University of Texas Health Science Center at San Antonio (UTHSCSA), San Antonio, Texas. Sie promovierte im Jahr 2003 in der Neuroanatomie in Heidelberg (Doktorvater Klaus Unsicker) über die Entwicklung der sympathoadrenalen Zelllinie unter dem Einfluss verschiedener Wachstumsfaktoren.

Radioonkologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihre Ausbildung in Radioonkologie erhielt sie an der Universitätsklinik Heidelberg sowie am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg. Zu den besonderen wissenschaftlichen Schwerpunkten gehören Techniken der Hochpräzisionsstrahlentherapie wie die stereotaktische Strahlentherapie und die intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT). Sie war am Aufbau des Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrums (HIT) maßgeblich beteiligt und hat eine besondere Expertise im Bereich der Partikeltherapie mit Protonen und Schwerionen erworben. Neben zahlreichen klinischen Studien stand für sie die strahlenbiologische Untersuchung der Strahlenwirksamkeit und der Modifikation der Strahlenwirkung im besonderen Fokus. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den chirurgischen und bildgebenden Disziplinen in der Onkologie sind ihr ein besonderes Anliegen. Combs erlangte 2009 den Titel einer Fachärztin für Strahlentherapie. Im gleichen Jahr habilitierte sie sich und wurde Oberärztin der Klinik für Radioonkologie in Heidelberg. Im Jahr 2011 wurde sie zur Leitenden Oberärztin der Klinik für Radioonkologie in Heidelberg ernannt.

Neben ausgewiesener klinischer Expertise bearbeitet Combs klinische und experimentelle Fragestellungen in der RadioOnkologie. Sie hat eine große Arbeitsgruppe aufgebaut, die sich unter anderem mit der Therapieoptimierung von Hirntumoren beschäftigt. Hierbei werden experimentelle Ansätze im Labor bearbeitet, um nachfolgend für eine verbesserte Patientenversorgung eingesetzt zu werden. Ihre besondere Expertise in diesem Bereich ist die Hochpräzisionsstrahlentherapie, wie die Stereotaxie, IMRT oder Partikeltherapie. In einer Vielzahl von klinischen Studien wurden neuartige Bestrahlungstechniken und Konzepte für die Patientenbehandlung erarbeitet, nicht nur im Bereich der Hirntumore. Die Integration von molekularer moderner Bildgebung hat sie in den Konzepten zur Verbesserung der Zielgenauigkeit der Bestrahlung eingesetzt. Gerade im Bereich des Prostatakarzinoms sowie Gastrointestinaler Tumor konnte hier ein signifikanter Fortschritt erzielt werden.

Ihre Arbeiten wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet, wie beispielsweise mit dem Hermann-Holthusen-Preis der Deutschen Gesellschaft für RadioOnkologie (DEGRO)[5], dem Behnken-Berger-Preis[6] sowie dem Robert-Janker Preis für Palliativmedizin. Auf der Jahrestagung 2019 in Chicago der "American Society for Therapeutic Radiation Oncology (ASTRO)" wurde ihr als Vertretung der Translational Science Award für eine Internationale Multizentrische Studie zur Optimierung der Hochpräzisionsstrahlentherapie bei Patienten mit Hirnmetastasen verliehen (Abstract von K.A. Kessel et al. „Hypofractionated Stereotactic Radiotherapy to the Resection Cavity in Patients with Brain Metastases: An International Multi-Institutional Analysis of Prognostic Factors and Outcomes“).[7]

Professorin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2014 wechselte sie als Professorin und Klinikdirektorin nach München.[8] Neben umfänglichen wissenschaftlichen Aktivitäten leitet sie die Klinik für RadioOnkologie und Strahlentherapie, was mit einem großen Lehrstuhl für Strahlentherapie verbunden ist. An der medizinischen Fakultät ist sie unter anderem in die Studentische Lehre eingebungen. Sie etablierte dort unter anderem den ersten fächerübergreifenden Masterstudiengang für Strahlenbiologie (MSc Radiation Biology) in Deutschland, der an der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität München (TUM) beheimatet ist[9].

Stephanie E. Combs ist in mehreren nationalen und internationalen Gremien auf Vorstandsebene vertreten, unter anderem in der Neuroonkologischen Arbeitsgemeinschaft (NOA). Sie ist eine ausgewiesene Referentin auf nationalen und internationalen Kongressen. In München ist sie als Vorstandsmitglied des Tumorzentrums München (TZM)[10]. Combs ist Pressesprecherin der Deutschen Gesellschaft für RadioOnkologie (DEGRO).[11]

Seit 2018 ist sie Mitglied des Senats der Technischen Universität München (TUM). Seit dem 1. Okt. 2019 wurde Combs Vorsitzende dieses Gremiums.[12]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lebenslauf von Stephanie Crombs (pdf-Datei). (PDF) Abgerufen am 14. Mai 2016.
  2. Willkommen | RadioOnkologie und Strahlentherapie. In: TU-Muenchen.de. Abgerufen am 15. Mai 2016.
  3. IRT. Helmholtz Zentrum München, abgerufen am 15. Mai 2016.
  4. Senat. In: TUM.de. Abgerufen am 3. Oktober 2019.
  5. DEGRO - Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie e. V. In: www.degro.org. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Mai 2016; abgerufen am 15. Mai 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.degro.org
  6. Behnken-Berger-Preise | Behnken-Berger-Stiftung. In: www.behnken-berger.de. Abgerufen am 15. Mai 2016.
  7. Hypofractionated Stereotactic Radiotherapy to the Resection Cavity in Patients with Brain Metastases: An International Multi-Institutional Analysis of Prognostic Factors and Outcomes. In: www.redjournal.org. International Journal of Radiation Oncology, abgerufen am 4. Juli 2020 (Article Info).
  8. Neue Leitung für die Radioonkologie am Klinikum rechts der Isar; Stephanie E. Combs übernimmt Lehrstuhl von Molls | Klinikum rechts der Isar. In: www.mri.tum.de. Abgerufen am 15. Mai 2016.
  9. Master program Radiation Biology | TUM Fakultät für Medizin. In: www.med.tum.de. Abgerufen am 15. Mai 2016.
  10. FSnD Ltd.: Vorstand - Tumorzentrum München. In: www.tumorzentrum-muenchen.de. Abgerufen am 15. Mai 2016.
  11. DEGRO: Presse. 25. Juni 2018, abgerufen am 1. Juli 2018.
  12. Senat. Abgerufen am 3. Oktober 2019.