Stevie B

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Steven Bernard Hill (* 19. April 1958 in Fort Lauderdale, Florida), Künstlername Stevie B, ist ein US-amerikanischer Sänger, Singer-Songwriter und Musikproduzent kubanischer Herkunft. In den späten 1980er Jahren nahm er neben Johnny O großen Einfluss auf den Latin Freestyle und die Miami Dance Music, wodurch er zu seinem Spitznamen „The King of Freestyle“ kam.[1] Sein internationaler musikalischer Durchbruch gelang ihm 1990 mit dem Lied Because I Love You (The Postman Song).

Musikalische Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1987 hatte Stevie B mit dem selbstgeschriebenen Lied Party Your Body zuerst einen lokalen Hit, der dann zu einem nationalen Clubhit wurde und 1987 in die US-Dancecharts einstieg. Im Frühjahr 1988 veröffentlichte er sein gleichnamiges Debütalbum, das sich eine halbe Million Mal verkaufte[2] und mit Spring Love und Dreamin’ of Love seine ersten beiden Singlecharts-Hits enthielt. Bereits im Jahr darauf erschien sein zweites Goldalbum In My Eyes mit zwei Songs, dem Titellied und I Wanna Be the One, die es bis in die Top 40 der US-Charts brachten. Seinen größten Erfolg hatte Stevie B 1990 mit dem dritten Album Love & Emotion. Mit dem Titelsong kam er in den USA auf Platz 15 und konnte sich erstmals international platzieren (Deutschland Platz 31).

Sein größter Hit wurde aber gegen Ende desselben Jahres die dritte Singleauskopplung Because I Love You (The Postman Song), die zum Nummer-1-Hit in den USA avancierte und sich weltweit in vielen Ländern in den Top Ten platzieren konnte. Diese Single und das Album brachten ihm zwei weitere Goldene Schallplatten in seiner Heimat ein. Anders als alle seine vorherigen Charterfolge waren diese beiden Hits nicht von ihm selbst, sondern von Warren Allen Brooks geschrieben worden. Für den Autor Warren Allen Brooks war es aber kein Liebeslied, sondern ein spirituelles Lied, in dem es um seine Beziehung zu Gott geht.[3] Das Lied wurde mehrfach gecovert und kam in Deutschland und teilweise in Österreich und der Schweiz noch dreimal in anderen Versionen in die Charts: 1999 von Ray Horton (The Real Milli Vanilli), 2002 von Mark ’Oh mit den Digital Rockers und 2007 von Groove Coverage.[4]

Mit I’ll Be by Your Side konnte noch eine weitere Singleveröffentlichung aus dem Album von dem Erfolg profitieren und erreichte Platz 12, dann ließ aber der Erfolg, auch aufgrund der Veränderungen in der Musiklandschaft, abrupt nach. Schon das nächste Album Healing stieß 1992 auf so wenig Interesse, dass es nicht mehr in die Charts kam. Lediglich der Song Pump That Body war noch ein kleinerer Dance-Hit. Für sein fünftes Album Funky Melody ließ er sich zwei weitere Jahre Zeit. Mit der Doppelsingle Dream About You / Funky Melody hatte er Anfang 1995 seine letzte Chartplatzierung in den USA.

Stevie B schrieb und produzierte den größten Teil seiner Songs selbst, besonders auf den ersten drei Alben. 1989 entdeckte er die philippinische Sängerin Jaya, für die er auch ihren einzigen Hit If You Leave Me Now (USA 1989 Platz 44) schrieb und produzierte.[5]

Bis 2009 veröffentlichte er weiter regelmäßig Alben, bis auf zwei Platzierungen in Deutschland Ende der 1990er Jahre jedoch ohne großen Erfolg. Knapp 25 Jahre, nachdem Spring Love einer seiner ersten Hits gewesen war, erschien Anfang 2013 eine neue Version mit Produzent und Rapper Pitbull, die auch nur in Deutschland in die Charts kam.

Privatleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stevie verdiente vor seiner musikalischen Karriere ab Ende der 1980er Jahre seinen Lebensunterhalt mit einfachen Jobs wie Fast-Food-Verkäufer und Waschstraßenaufsicht. 2011 machte er negative Schlagzeilen, als er wegen ausstehender Unterhaltszahlungen in Höhe von mehreren hunderttausend Dollar im Anschluss an ein Konzert verhaftet wurde.[6] Die Komikerin und Schauspielerin Dulcé Sloan, u. a. bekannt seit 2017 als Korrespondentin der Nachrichtensatire The Daily Show, ist seine Nichte.[7]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[8][2]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  US
1988 Party Your Body US78
Gold
Gold

(21 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 17. Februar 1988
In My Eyes US75
Gold
Gold

(46 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1988
1990 Love & Emotion US54
Gold
Gold

(43 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 14. Juni 1990
1999 Freestyle – Then and Now! DE83
(2 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 5. Mai 1999
2000 It’s So Good DE99
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 29. April 2000

Weitere Studioalben

  • 1992: Healing
  • 1994: Funky Melody
  • 1996: Waiting for Your Love
  • 1998: Right Here, Right Now!
  • 1998: Summer Nights
  • 2006: This Time...
  • 2009: The Terminator
  • 2014: The King of Hearts
  • 2017: Never Gonna Let You Go

Kompilationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1991: Best of Stevie B
  • 1992: Best of Stevie B (andere Tracklist)
  • 1993: The Best of Stevie B (Brazil Edition)
  • 1996: The Best of Stevie B Vol. 2 (Brazil Edition)
  • 1996: Finally
  • 1997: Hit Collection
  • 1998: Best of Stevie B (Wiederveröffentlichung)
  • 2001: The Greatest Hits
  • 2004: The Greatest Hits Volume 2
  • 2005: The World of Stevie B
  • 2008: Greatest Freestyle Ballads
  • 2008: Karaokee Richi Night (Chili Album)
  • 2009: B-Sides and Outtakes

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[8][2]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  CH  UK  US
1988 Dreamin’ of Love
Party Your Body
US80
(10 Wo.)US
Erstveröffentlichung: April 1988
Spring Love (Come Back to Me)
Party Your Body
US43
(18 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juni 1988
1989 I Wanna Be the One
In My Eyes
US32
(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Februar 1989
In My Eyes
In My Eyes
US37
(17 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Mai 1989
Girl I Am Searching for You
In My Eyes
US56
(15 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Oktober 1989
1990 Love Me for Life
Love & Emotion
US29
(14 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Januar 1990
The Stevie B. Megamix
DE17
(24 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: Februar 1990
Love & Emotion
Love & Emotion
DE31
(9 Wo.)DE
US15
(15 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juni 1990
Because I Love You (The Postman Song)
Love & Emotion
DE9
(25 Wo.)DE
CH22
(7 Wo.)CH
UK6
(9 Wo.)UK
US1
Gold
Gold

(23 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1. September 1990
1991 I’ll Be By Your Side
Love & Emotion
US12
(15 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Januar 1991
Forever More
Love & Emotion
US96
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Oktober 1991
1995 Dream About You / Funky Melody
Funky Melody
US29
(23 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Januar 1995
2013 Spring Love 2013
DE87
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: Februar 2013
feat. Pitbull

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stevie B bei lastfm.de, abgerufen am 16. Januar 2010.
  2. a b c Gold-/Platinauszeichnungen: RIAA-Datenbank (USA)
  3. Top 50 'Love' Songs of All Time, Fred Bronson, Billboard, 12. Februar 2014
  4. Coverversionen von Because I Love You, Coverinfo.de, Datenbankabruf am 24. Mai 2014
  5. US-Singles: Joel Whitburn’s Top Pop Singles 1955–2006. Billboard Books, New York 2007, ISBN 0-89820-172-1 / US-Alben: The Billboard Albums von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7.
  6. Stevie B Arrested, Kim Grundy, She Knows Entertainment, 3. Oktober 2011.
  7. Rodney Ho: Fast-rising Atlanta comic Dulcé Sloan on her new 'Daily Show' job. In: Radio & TV Talk Blog (The Atlanta Journal-Constitution). 26. September 2016, abgerufen am 26. September 2016 (englisch).
  8. a b Chartquellen: DE CH UK US