Stiftskirche (Landau in der Pfalz)

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Protestantische Pfarrkirche
Evangelische Stiftskirche

Evangelische Stiftskirche

Basisdaten
Ort Landau in der Pfalz, Deutschland
Baugeschichte
Bauzeit um 1309–1333
Baubeschreibung
Baustil Gotik
Bautyp Basilika
Koordinaten 49° 11′ 46,6″ N, 8° 6′ 45″ OKoordinaten: 49° 11′ 46,6″ N, 8° 6′ 45″ O
Vorlage:Infobox Kirchengebäude/Wartung/Funktion und Titel fehltVorlage:Infobox Kirchengebäude/Wartung/Konfession fehltVorlage:Infobox Kirchengebäude/Wartung/Widmung oder Patrozinium fehlt
Evangelische Stiftskirche, Seitenansicht

Die evangelische Stiftskirche ist ein Wahrzeichen von Landau in der Pfalz. Sie gehört zu den drei ältesten Kirchen der Stadt.[1][2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um der offiziell 1274 durch Graf Emich IV. von Leiningen neu gegründeten Stadt eine kirchliche und seelsorgerische Versorgung zu gewährleisten, berief der Stadtherr im Jahre 1276 Augustiner-Chorherren aus dem elsässischen Zabern (heute: Saverne), sogenannte Steigerherren, nach Landau. Sie errichteten einen Konvent und ein Spital und begannen 1281 mit dem Bau einer Pfarrkirche, die der stark wachsenden Stadt (seit 1291 Reichsstadt) aber schon bald nicht mehr genügte.[3]

Die Stiftskirche wurde ab 1333 südlich der Queich errichtet. Der älteste Teil der Kirche, der frühgotische Chor, wurde um 1335 fertiggestellt. Um 1340 war die Stiftskirche bis auf den Westturm vollendet, dessen Bauzeit von 1349 bis Mitte des 15. Jahrhunderts währte und der auf Wunsch der Stadt und auf Kosten des Stadtrates erbaut wurde. 1483 wurde das Kloster in ein weltliches Kollegiatstift umgewandelt, die Pfarrrechte blieben bei den Stiftsherren. 1490 wurde ein zweites Seitenschiff im Norden angefügt. Die Stiftskirche ist die größte gotische Kirche ihrer Art in der Pfalz. Das Kirchenschiff ist mit Turm 70 m lang, innen 15 m hoch und 20 m breit. Der Turm ist 55 m hoch und dominiert mit den 60 m hohen Doppeltürmen der Marienkirche am Südring das Stadtbild. Der Turm erhielt im 18. Jahrhundert seine Türmerwohnung mit Turmhaube.

Ab 1522 predigte Johannes Bader in der Stiftskirche im Sinne der Reformation. In den folgenden Jahren gingen der Rat der Stadt und die Mehrheit der Bürger zum evangelischen Bekenntnis über. So entstand Anfang der 1530er-Jahre ein Simultaneum, wobei die verbliebenen Stiftsherren den Chor zugesprochen bekamen und die Protestanten das Langhaus. Dies hielt an, bis 1893 die Katholiken mit dem Bau der Marienkirche begannen und die Stiftskirche vollständig evangelisch wurde.[2]

Sehenswertes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fresken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im ehemaligen Kapitelsaal (heute Taufkapelle) wurden 1897/98 übertünchte Fresken aus der Gotik freigelegt, jedoch 1958 sowie 1962 stark überarbeitet bzw. teilweise verfälscht. Dennoch sind sie wertvolle Beispiele vorreformatorischer, pfälzischer Kirchenmalerei.

Epitaphien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orgelprospekt

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der barocke Orgelprospekt auf der Westempore wurde 1772 von Johann Ignaz Seuffert als Ersatz für ein Werk von Johann Friedrich Macrander erbaut und birgt seit 2006 ein Instrument der österreichischen Orgelbaufirma Rieger mit 47 Registern (3100 Pfeifen) auf drei Manualen und Pedal. Es hat etwa die gleiche Größe wie das Vorgängerinstrument, das nach Polen verkauft wurde.[5]

I Hauptwerk C–a3
1. Bourdon 16′
2. Principal 8′
3. Gedackt 8′
4. Flûte harmonique 8′
5. Gamba 8′
6. Octave 4′
7. Blockflöte 4′
8. Quinte 223
9. Superoctave 2′
10. Terz 135
11. Mixtur IV–V 113
12. Trompete 8′
13. Vox humana 8′
Tremulant
II Oberwerk C–a3
14. Gedackt 8′
15. Salicional 8′
16. Flauttravers (ab a) 8′
17. Principal 4′
18. Rohrflöte 4′
19. Nazard 223
20. Doublette 2′
21. Mixtur IV 1′
22. Cornet V (ab a1)
23. Dulcian 8′
Tremulant
III Schwellwerk C–a3
24. Quintatön 16′
25. Principal 8′
26. Bourdon à cheminée 8′
27. Gamba 8′
28. Voix céleste (ab c0) 8′
29. Prestant 4′
30. Flûte octaviante 4′
31. Nazard harmonique 223
32. Flageolet 2′
33. Tierce harmonique 135
34. Plein Jeu V 223
35. Basson 16′
36. Trompette harmonique 8′
37. Hautbois 8′
38. Clairon 4′
Tremulant
Pedal C–f1
39. Principal 16′
40. Subbass 16′
41. Quintbass 1023
42. Principal 8′
43. Gemshorn 8′
44. Choralbass 4′
45. Mixtur IV 223
46. Posaune 16′
47. Trompete 8′
  • Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landau – alte Stadt mit Zukunft. In: landau.de. Abgerufen am 18. Januar 2024.
  2. a b Die Geschichte der Stiftskirche. In: stiftskirche-landau.de. Abgerufen am 18. Januar 2024.
  3. kirchen-panoramen.de, Baugeschichte, Kath. Pfarrkirche Aufnahme Mariens in den Himmel - (Marienkirche) Landau i.d.Pfalz
  4. Epitaph Grabskulptur, Halbrelief in Sandstein, 235 × 148 cm
  5. Nähere Informationen zur Rieger-Orgel. Abgerufen am 19. November 2019.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stiftskirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien