Stories (Band)

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Stories war eine aus New York stammende, kurzlebige Rock-Popband während der ersten Hälfte der 1970er-Jahre.

Bandgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ian Lloyd (Sänger und Bassist) und Michael Brown (Keyboards) lernten sich über ihre miteinander befreundeten Väter kennen. Brown war 1966/1967 mit der Gruppe The Left Banke (Walk Away Renee, Pretty Ballerina) bereits erfolgreich gewesen. 1972 beschlossen sie, eine Band zu gründen und spielten mit Steve Love (Gitarre) und Bryan Madey (Schlagzeug) ihr Debütalbum Stories ein, das auf Kama Sutra Records erschien. Die erste Single I’m Coming Home war ein kleiner Hitparadenerfolg.[1]

Nach der Fertigstellung des von Eddie Kramer produzierten zweiten Albums About Us 1973 verließ Brown, der die meisten der bisherigen Titel zusammen mit Lloyd geschrieben hatte, die Band, um sich anderen Projekten zuzuwenden. Die verbliebenen Musiker fanden sich unterdessen ebenfalls in anderer Mission im Studio ein, um eine Demoaufnahme des Hot Chocolate Titels Brother Louie einzuspielen. Obwohl zunächst für ein anderes Projekt des ebenfalls bei Kama Sutra arbeitenden Künstlers Exuma bestimmt[2], wurde Brother Louie schließlich mit Lloyd als Sänger und Kenny Aaronson am Bass unter dem Bandnamen Stories als Single veröffentlicht. Produziert hatten die Aufnahme Kenny Kerner und Richie Wise.[3] Der mit Funkrhythmus und Soul interpretierte R&B-Song passte stilistisch kaum zum bisherigen durch Michael Browns Einfluss keyboardlastigen Repertoire der Band.

Ironischerweise entwickelte sich dieses für die Band untypische Lied im Sommer 1973 in den US-Billboard-Charts zum Nummer-eins-Hit und erreichte zudem Goldstatus.[4] Vom Erfolg der Single beflügelt, kam auch das letzte Album als Neupressung mit Brother Louie als 13. Titel bis auf Rang 29 in den LP-Charts.[5] In Deutschland verfehlte Brother Louie knapp den Einzug in die Top-40 der Singlehitparade.[6]

Brother Louie, geschrieben von Errol Brown und Tony Wilson, handelt von der gemischt-ethnischen Liebesbeziehung zwischen einer namentlich nicht genannten schwarzen Frau und dem weißen Mann Louie („She was black as the night, Louie was whiter than white“) und der rassistisch motivierten Diskriminierung dieser Beziehung in beiden Familien des Paares. Während im Original von Hot Chocolate, das im Frühjahr 1973 in Großbritannien ein Top-Ten-Hit war,[7] in Instrumentalpassagen die Väter der beiden mit abfälligen, von Alexis Korner[8] gesprochenen Äußerungen über den jeweils unerwünschten Partner der Tochter/des Sohnes zu hören sind („... I don't want no honky in my family.../ ... get it, no spook in my family...“), beschränkt sich die Stories-Version auf Andeutungen in der zweiten Strophe („... ain't no diff'rence if you're black or white, brothers, you know what I mean“).

Nach der LP Traveling Underground (1973) verließ auch Ian Lloyd die Band. Bassist Kenny Aaronson und Keyboarder Ken Bichel komplettierten die Band, ehe auch Steve Love ausstieg und von Richie Ranno ersetzt wurde. Weitere Singles konnten sich innerhalb der Top-40 nicht mehr platzieren, obwohl sie, angetrieben von ihrer Plattenfirma, mit Titeln wie Mammy Blue (zwei Jahre zuvor als Mamy Blue bekannt in der Version der Pop Tops) versuchten, das Erfolgsmuster ihres großen Hits zu wiederholen. Nach der letzten Single Another Love 1974 löste sich die Band schließlich auf.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[9]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1972 Stories US182
(9 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1972
1973 About Us US29
(19 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1973

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Weitere Veröffentlichungen

  • 1973: Traveling Underground
  • 2007: Stories / About Us

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[9]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1972 I’m Coming Home
Stories
US42
(12 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juni 1972
1973 Brother Louie
About Us
DE41
(4 Wo.)DE
US1
Gold
Gold

(18 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juni 1973
Mammy Blue
Traveling Underground
US50
(8 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Oktober 1973
1974 If It Feels Good, Do It
Traveling Underground
US88
(5 Wo.)US
Erstveröffentlichung: März 1974

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Weitere Singles

  • 1972: You Told Me
  • 1972: Top of the City / Step Back
  • 1973: Darling / Take Cover
  • 1973: Love Is in Motion / Changes Have Begun
  • 1973: What Comes After?
  • 1973: Traveling Underground
  • 1974: Circles
  • 1974: Another Love / Love Is in Motion

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. AMG, Stories, Charts & Awards, Billboard Pop Singles
  2. tomguerra.com, Tom Guerras Mambo Sons Seite, Interview mit Kenny Aaronson: From Dust to Dylan (Memento des Originals vom 17. Juli 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tomguerra.com
  3. AMG, Song Review Brother Louie/Stories, von Joe Viglione
  4. Joel Whitburn: The Billboard Book of Top 40 Hits. 7. Auflage. Billboard Books, New York 2000, ISBN 0-8230-7690-3, S. 607.
  5. AMG, Stories, Charts & Awards, Billboard Pop Albums
  6. Günter Ehnert (Hrsg.): Hit-Bilanz, Deutsche Chart Singles 1956-1980. Taurus-Press, Hamburg 1990, ISBN 3-922542-24-7, S. 197.
  7. Hot Chocolate in den UK-Charts
  8. Jeremy Simmonds: The Encyclopedia of Dead Rock Stars. Aktualisierte Auflage. Chicago Review Press, Chicago, Illinois 2008, ISBN 1556527543, S. 186.
  9. a b Chartquellen: DE US