Streitdorf (Gemeinde Niederhollabrunn)

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Streitdorf (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Streitdorf
Streitdorf (Gemeinde Niederhollabrunn) (Österreich)
Streitdorf (Gemeinde Niederhollabrunn) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Korneuburg (KO), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Korneuburg
Pol. Gemeinde Niederhollabrunn
Koordinaten 48° 27′ 47″ N, 16° 16′ 10″ OKoordinaten: 48° 27′ 47″ N, 16° 16′ 10″ Of1
Höhe 203 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 145 (1. Jän. 2023)
Fläche d. KG 8,3 km²
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 04109
Katastralgemeinde-Nummer 11143
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
f0
f0
145

BW

Streitdorf ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Niederhollabrunn im Bezirk Korneuburg in Niederösterreich.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt westlich von Niederhollabrunn in einem fruchtbaren Hügelland und wird vom Senningbach durchflossen. Durch den Ort führt die Landesstraße L30. Im Nordwesten des Dorfes befinden sich zahlreiche Wirtschaftsgebäude des Schlosses Streitdorf. Am 1. April 2020 umfasste der Ort 114908 Adressen.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Nennung des Ortes erfolge um 1150 mit dem Ritter Waltherus de Stritdorf. Dieses Ministerialengeschlecht bestand vermutlich bis in das späte 12. Jahrhundert. Zusammen mit dem benachbarten Bruderndorf konstituierte sich Streitdorf zur Gemeinde, die aber im Jahr 1883 aufgelöst wurde. Bis 1971 bildete der Ort eine eigenständige Ortsgemeinde und schloss sich 1971 an Niederhollabrunn an. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Streitdorf ein Fleischer, ein Gastwirt, zwei Gemischtwarenhändler, eine Milchgenossenschaft, ein Schmied, zwei Schuster, ein Viktualienhändler, ein Wasenmeister und mehrere Landwirte ansässig.[2]

Wolfgang Löser verwirklichte im Jahr 2007 in Streitdorf mit Hilfe von Photovoltaik, Solarenergie, Wind und Biomasse einen von fossiler Energie gänzlich unabhängigen Bauernhof. Wolfgang Löser erhielt in den vergangenen Jahren nationale und internationale Auszeichnungen. Zuletzt wurde ihm der Hans-Kudlich-Preis des Ökosozialen Forums Österreich verliehen.

Siedlungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Jahreswechsel 1979/1980 befanden sich in der Katastralgemeinde Streitdorf insgesamt 169 Bauflächen mit 83.415 m² und 88 Gärten auf 82.933 m², 1989/1990 gab es 168 Bauflächen. 1999/2000 war die Zahl der Bauflächen auf 212 angewachsen und 2009/2010 bestanden 182 Gebäude auf 373 Bauflächen.[3]

Bodennutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Katastralgemeinde ist landwirtschaftlich geprägt. 772 Hektar wurden zum Jahreswechsel 1979/1980 landwirtschaftlich genutzt und 8 Hektar waren forstwirtschaftlich geführte Waldflächen. 1999/2000 wurde auf 770 Hektar Landwirtschaft betrieben und 16 Hektar waren als forstwirtschaftlich genutzte Flächen ausgewiesen. Ende 2018 waren 740 Hektar als landwirtschaftliche Flächen genutzt und Forstwirtschaft wurde auf 21 Hektar betrieben.[3] Die durchschnittliche Bodenklimazahl von Streitdorf beträgt 71,5 (Stand 2010).

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schloss Streitdorf ist ein schlichter Bau aus der Biedermeierzeit.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Andreas Krickel (1754–1806), Mönch, Priester und Komponist, wuchs im Ort auf
  • Carl Pischinger (1823–1886), Maler, Radierer und Lithograph, wuchs im Ort auf

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 7. Band: Sebarn bis Zwingendorf. Mechitaristen, Wien 1835, S. 58 (StreitdorfInternet Archive; mit einem Nachtrag zum 6. Band: Schloßhof; c) Sebarn).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
  2. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 467
  3. a b BEV: Regionalinformation 31.12.2018 auf bev.gv.at (online)