Streptodornase

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Streptococcus DNAse
Masse/Länge Primärstruktur 303/384 Aminosäuren
Bezeichner
Gen-Name(n) sdc ; sda
Arzneistoffangaben
ATC-Code B06AA55
Wirkstoffklasse Koagulationshemmer
Enzymklassifikation
EC, Kategorie 3.1.21.1Desoxyribonuklease
Reaktionsart Spaltung zweier Nukleotide
Substrat DNA
Produkte 2 DNA
Vorkommen
Übergeordnetes Taxon Streptokokken
Orthologe
S. dysgalactiae ssp. equisimilis S. pyogenes
Entrez 13901203
UniProt P26295 O33735
PubMed-Suche 13901203

Streptodornase (von Streptococcus Desoxyribonuclease) ist eine aus Streptokokken gewonnene Desoxyribonuklease I (DNase I).

1903 entdeckte Torasaburi Araki (1866–1942) die Streptodornase und 1948 wurde sie von Moses Kunitz (1887–1978) aus Rinderpankreas kristallin dargestellt.[1]

1949 wurden William S. Tillett und Lauritz Royal Christensen für die Entdeckung und Aufreinigung von Streptodornase (und Streptokinase) mit dem Albert Lasker Basic Medical Research Award ausgezeichnet.[2]

Die Streptodornase kann große DNA-Moleküle sowie Desoxyribonucleoproteine spalten, welche den größten Anteil an Eiter und nekrotischem Gewebe haben. Sie wird deswegen in Verbindung mit Streptokinase zur Behandlung von nekrotischen und infizierten eiternden Wunden eingesetzt.[1] Die Wundverkrustung wird hierbei aufgelöst. Der Name eines entsprechenden Arzneimittels mit Anteilen 4:1 Streptokinase:Streptodornase ist Varidase® (Hersteller: Riemser).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Wolf-Dieter Müler-Jahncke, Christoph Friedrich, Ulrich Meyer: Arzneimittelgeschichte. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-8047-2113-5, S. 117.
  2. Albert Lasker Basic Medical Research Award 1949 Winners bei der Lasker Foundation (laskerfoundation.org); abgerufen am 15. Februar 2016

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]