Suchodoletz

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Das Stammwappen Ślepowron

Suchodoletz, früher poln. auch Suchodolec und Suchodolski, ist der Name eines polnischen Adelsgeschlechts, das mit Samuel Suchodolec um 1660 aus Glaubensgründen nach Kozinowen (später Andreaswalde) im späteren Landkreis Johannisburg (Ostpreußen) zog.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen derer von Suchodoletz im Kreishaus Greifswald

Dessen Urenkel, der Gutsbesitzer und Ingenieur Gottlieb Suchodoletz (1742–1814), Gutsherr auf Alt-Rosenthal, Queden und anderen bei Rastenburg (Ostpreußen), führte als Deputierter der Landschaft Ostpreußen mit seinen Nachkommen unbeanstandet die Namensform von Suchodoletz,[1] betrieben auf den Besitzungen eine moderne Landwirtschaft.[2]

Gottliebs natürliche Söhne aus einer Verbindung mit Catharina Schipper, Ferdinand (* 1782) und Ludwig (* 1786), erhielten am 3. Dezember 1797 mit Diplom vom 7. Dezember 1797 in Berlin die preußische Adelslegitimation unter Beilegung des väterlichen Namens und Wappens.

1884 war eine Witwe von Suchodoletz als Inhaberin des 1354 ha großen Gutes Bosemb in Masuren nachgewiesen.[3]

Ein Zweig derer von Suchodoletz macht sich in Groß Bünzow im Landkreis Greifswald ansässig. 1921 umfasste das Rittergut 527 ha und war an den Grafen von Schwerin auf Ziethen verpachtet.[4] Eigentümer war nach dem Genealogischen Handbuch des Adels aus 1975 die Familie des Hauptmanns Oskar von Suchodoletz (1876–1934),[5] seit 1922 Ehrenritter des Johanniterordens, und seiner Frau Lisa von Seebach. Sie war als Witwe nach 1937 Mitglied der Deutschen Adelsgenossenschaft und lebte bis weit in der 1970er Jahre in Greifswald. Dieses Gut Groß Bünzow besaßen sie nach neuesten Erkenntnissen und den Daten aus dem letztmals amtlich publizierten Güter-Adressbuch Pommern[6] nur bis zur Weltwirtschaftskrise 1929/30.

Sie waren Mitglied des ständischen Kreistages, aus dem dortigen Kreishaus stammt das Wappen, es war Teil des Wappenfrieses der 24 Gutsherren und 3 Städte.

Über alle Generationen und aus den verschiedenen Familienlinien[7] gingen die von Suchodoletz zum preußischen Militär.[8][9]

Wappenbeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stammwappen Ślepowron. In Blau ein nach hinten geöffnetes silbernes Hufeisen, oben besetzt mit einem goldenen Kreuz, auf dem ein flugbereiter Rabe mit einem goldenen Ring im Schnabel steht. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken der Rabe mit dem Ring.

Das Wappenbild der vorpommerschen von Suchodoletz weicht doch beträchtlich vom Wappen der ostpreußischen ab.

Namensträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zeitschrift für Vermessungswesen. ZFV. 1907. In: Deutscher Geometerverein, Deutscher Verein für Vermessungswesen (Hrsg.): ZFV. Band 36. K. Wittwer, Stuttgart 1907, S. 828–921 (google.de [abgerufen am 4. April 2022]).
  2. Reinhart Strecke, Christiane Brandt-Salloum, Ralph Jaeckel: Inventar zur Geschichte der preussischen Bauverwaltung 1723 - 1848. Hrsg.: Geheimes Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz. Band 1 - 2. Selbstverlag, Berlin 2005, S. 707 (google.de [abgerufen am 4. April 2022]).
  3. Rudolf Reicke, Ernst Wichert (Hrsg.): Altpreussische Monatsschrift neue Folge. Der Neuen Preussischen Provinzial-Blätter vierte Folge. 1893. Band 30. Ferd. Beyer’s Buchhandlung (Thomas & Oppermann), Königsberg 1893, S. 35 (google.de [abgerufen am 4. April 2022]).
  4. Julius Ernst: Niekammer’s Güter-Adressbücher. I. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern einschl. der neu zugeteilten Kreise Westpreußens. 1921. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter und Güter der Provinz mit Angabe der Guts-Eigenschaft, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. Mit Unterstützung vieler Behörden nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. In: GAB Reihe Paul Niekammer und Nachfolger. 6. Auflage. Regierungsbezirk Stralsund, Kreis Greifswald. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1921, S. 256–257 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 4. April 2022]).
  5. Bernd Jordan, Johannes Friedrich Weise: Güter um Lassan in der Zeit von 1900 bis 1945. In: IG Heimatgeschichte Lassan e. V. (Hrsg.): Beiträge zur Lassaner Heimatgeschichte, 7, 2. 2. Auflage. Selbstverlag Interessengemeinschaft Heimatgeschichte Lassan, Lassan 2004, ISBN 978-3-00-013645-0, S. 94 (google.de [abgerufen am 4. April 2022]).
  6. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern 1939. Verzeichnis von ca. 20000 landwirtschaftlichen Betrieben von 20 ha aufwärts mit Angabe der Besitzer, Pächter und Verwalter, der Gesamtgröße des Betriebes und Flächeninhalt der einzelnen Kulturen; nach amtlichen Quellen. In: H. Seeliger (Hrsg.): Letzte Ausgabe Paul Niekammer. 9. Auflage. Band I f. Ausgabe Pommern. Online-Ausgabe Klaus D. Becker Potsdam, Landkreis Greifswald. Verlag von Niekammer’s Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1939, S. 61 (google.de [abgerufen am 4. April 2022]).
  7. Hand-Matrikel der in sämmtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis- und Landtagen vertretenen Rittergüter. In: Karl Friedrich Rauer (Hrsg.): GAB - Vorgänger. Provinz Preussen, Rastenburg (Kreis). Selbstverlag, Berlin 1857, S. 27 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 4. April 2022]).
  8. Gustav A. Seyler: Literatur- u. Intelligenzblatt des deutschen Herold. In: Verein Herold Berlin (Hrsg.): Der Deutsche Herold. Zeitschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie. V Auflage. Familien-Nachrichten, Nr. 4. Mitscher % Röstell, Berlin, Würzburg April 1874, S. 47 (google.de [abgerufen am 4. April 2022]).
  9. Genealogisches Handbuch Bürgerlicher Familien. 1910. In: Bernhard Koerner, Ascan Lutteroth (Hrsg.): Deutsches Geschlechterbuch. 1. Auflage. Band 18, Erster Hamburger Band. C. A. Starke, Görlitz 1910, S. 42 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 4. April 2022]).
  10. uboat.net: Ferdinand von Suchodoletz
  11. weltkriegsopfer.de: Suchodoletz, von Ferdinand
  12. Nachtrag zur Rangliste der Kaiserlich-Deutschen Marine für das 1912. In: Marine-Kabinett (Hrsg.): Rang-Liste. Oberleutnants zur See. Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912, S. 140 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 4. April 2022]).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]