Sucralfat

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Strukturformel
Struktur von Sucralfat
Allgemeines
Freiname Sucralfat
Andere Namen

ALUMINUM SUCROSE OCTASULFATE (INCI)[1]

Summenformel C12H54Al16O75S8
Kurzbeschreibung

weißes Pulver[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 54182-58-0
EG-Nummer 259-018-4
ECHA-InfoCard 100.053.636
PubChem 121494085
DrugBank DB00364
Wikidata Q420394
Arzneistoffangaben
ATC-Code

A02BX02

Wirkstoffklasse

Ulcustherapeutikum

Eigenschaften
Molare Masse 2086,74 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

130 °C Zersetzung [2]

Löslichkeit

löslich in verdünnter Salzsäure und Natronlauge, unlöslich in Wasser und Ethanol[2]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[3]
Toxikologische Daten

>12 g·kg−1 (LD50Ratteoral)[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Sucralfat ist ein Aluminium-Salz von Saccharosesulfat.

Wirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die Einnahme von Sucralfat entsteht ein Schutzfilm aus Sucralfat-Protein-Komplexen, der die Magenschleimhaut und einen möglichen Ulcusgrund bedeckt. Ferner bindet Sucralfat Pepsin und Gallensäuren. Zusätzlich wirkt es schützend auf die Schleimhaut durch Prostaglandin-, Bicarbonat- und Mucus-Bildung.

Nebenwirkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aluminium führt zu Verstopfung.

Indikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anwendung findet Sucralfat in der Therapie eines Ulcus duodeni oder Ulcus ventriculi („Stressulcus“) und deren Prophylaxe. Außerdem kann es zur Behandlung der Refluxösophagitis eingesetzt werden.

Interaktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Vordergrund steht eine verminderte Aufnahme bestimmter Substanzen aufgrund einer Erhöhung des pH-Wertes im Magen und/oder Bindung der Substanzen im Gastrointestinaltrakt. Aus diesem Grunde wird empfohlen, einen Zeitraum von mindestens 2 Stunden zwischen der Einnahme von Sucralfat und anderen Substanzen einzuhalten. Wechselwirkungen bestehen z. B. mit: Betablockern, Antibiotika (wie Cephalosporinen, Gyrasehemmern und Tetracyclinen), L-Thyroxin, Theophyllin, Vitamin B12 und Digitalis.

Handelsnamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monopräparate

Sucrabest (D), Sucralan (A), Ulcogant (D, A, CH), diverse Generika (D, A)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag zu ALUMINUM SUCROSE OCTASULFATE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 25. September 2021.
  2. a b c Eintrag zu Sucralfat. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 10. November 2014.
  3. a b c Datenblatt Sucrose octasulfate–aluminum complex bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 16. Juni 2011 (PDF).