Suggestivkraft

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Suggestivkraft ist das Vermögen, das Potential oder die Fähigkeit eines Mediums oder einer Darstellung, das Denken, Fühlen, Wollen oder Handeln einer Person suggestiv zu beeinflussen.

Suggestivkraft kann einem Medium (Film, Fernsehen, Fotografie, Gemälde, Grafik, Skulptur, geschriebenen Text, u. Ä.) oder einer Darstellung wie gesprochenem Text, Performance, Theater, Tanz, Pantomime, u. Ä. zugesprochen werden.

Verwendungsbeispiele (Zitate)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Dass in diesem Zusammenhang der Rundfunk und speziell das Fernsehen am stärksten reguliert ist, hängt heute vor allem damit zusammen, dass dieses Medium aufgrund seiner besonderen Suggestivkraft eine weit größere Wirkung auf den Rezipienten erzielt als die übrigen Medien und dass es diesen auch in seiner Wirkung auf die Gesellschaft durch seine massenhafte Verbreitung und seinen Glaubwürdigkeitsvorsprung weit überlegen ist.“[1]

Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Bevor es unerträglich wird, zieht sich die Kamera zurück, geht auf Distanz. "Ernst-Busch"-Absolventin Sandra Hüller (ausgezeichnet mit dem "Bayerischen Filmpreis"), die in ihrer Zartheit und Stärke Ähnlichkeit mit Cate Blanchett aufweist, gibt sich seelisch verletzlich, ist mal charmant-aufgeweckte Studentin, dann weinendes Wrack. Die Suggestivkraft dieser Darstellungskunst und die emotionalen Stimmigkeit des aufrüttelnden Dramas ist von seltener Brillanz.“[2]

Fotografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Heges Aufnahmen sind von hoher Qualität und von zeittypischer dynamisierender Suggestivkraft. Die olympische Landschaft wird zum Wohnort der Götter und Heroen.“[3]

Theater/Tanz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Die Aufführung brachte auch wegen ihrer provokativen Erotik Aufruhr ins Theater. 1916 musste die Szene mit dem Schal für das prüde Amerika entschärft werden (Buckle 1984:305). Doch viele Zuseher verfielen gerade wegen der schockierenden Formenwahl der unwirklichen und traumartigen Suggestivkraft von Nijinskys Ballett.“[4]

Rituale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Darüber hinaus sind es vor allem die Rituale der römischen Kirche, welche die Menschen in ihren Bann schlagen: Vom genau festgelegten Protokoll zur Verkündung des Todes, über die Aufbahrung und Beerdigung des Leichnams im Petersdom bis zum mittelalterlich anmutenden Konklave zur Wahl des neuen Papstes - es sind seit Jahrhunderten praktizierte Rituale, die offenbar bis heute ihre Suggestivkraft bewahrt haben.“[5]

Spiritualität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Es ist eine Welt der Einkehr, der Meditation und Kontemplation – und weil Übersinnliches eine Suggestivkraft hat, wird der, der ihren Gedanken folgt, dazu verführt, eine eigene, nicht nachbildbare Wirklichkeit entstehen zu lassen.“[6]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.zdf-jahrbuch.de/2002/grundlagen-programmarbeit/eberle.htm
  2. Kinofilm - Requiem. Bayerischer Rundfunk, archiviert vom Original am 27. November 2007; abgerufen am 6. Januar 2016 (Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
  3. http://www.sammlungen.hu-berlin.de/dokumente/9011/
  4. http://homepage.univie.ac.at/marianne.nuernberger/Tanz-6.html
  5. Roms Protokolle – Die Suggestivkraft der Rituale (Memento vom 19. April 2005 im Internet Archive)
  6. Prof. Nick Titz zur Eröffnung der Ausstellung „Vom Figuralen zum Abstrakten und wieder zurück“, am 8. Oktober 2002 in der Galerie M-Art, Wien, Börseplatz.. Galerie Seiller Nedkoff, archiviert vom Original am 28. September 2007; abgerufen am 8. Januar 2016 (englisch, Originalwebseite nicht mehr verfügbar).