Susette Hauptmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Susette Hauptmann (auch Susanne) geb. Hummel (* 12. März 1811 in Paris; † 30. Oktober 1890 in Leipzig) war eine deutsche Malerin, Zeichnerin und Sängerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Susette Hummel stammte aus einer Künstlerfamilie und war die Tochter der Malerin Marianne von Rohden und des italienischen Malers Ludwig Hummel, der 1799 nach der Besetzung Neapels durch die Franzosen nach Kassel kam und dort u. a. als Akademiedirektor wirkte. Susette Hummel studierte Malerei bei ihren Eltern, später bei Eduard Bary in Dresden. Mehrmals bereiste sie Italien. Ihre frühen Arbeiten bis etwa 1840 können dem nazarenischen Stil zugeordnet werden, es zeigen sich Einflüsse von Friedrich Overbeck, später auch von Ludwig Richter.[1]

Am 17. November 1841 heiratete sie den Violinisten Moritz Hauptmann in Kassel und zog mit ihm nach seiner Berufung zum Thomaskantor und Musikdirektor nach Leipzig. Susette Hauptmann porträtierte u. a. befreundete Musiker wie z. B. Joseph Joachim und Ludwig Spohr, sowie Familienmitglieder und verkehrte in Leipzig in den bürgerlichen Kunst- und Musikkreisen. Auch in hohem Alter widmete sie sich der Malerei und hielt sich in Dresden und Rom auf.[2]

Als Sängerin betätigte sich Susette Hauptmann wohl hauptsächlich in privaten Kreisen sowie auf Wohltätigkeitskonzerten. Nachweisbar sind Auftritte am 29. Februar 1844 in einem „Konzert zum Besten der Armen“ im Saal des Gewandhauses, bei dem sie als Solistin in Ferdinand Hillers Oratorium Die Zerstörung Jerusalems mitwirkte. Am 5. April 1844 sang sie neben Livia Frege in der Leipziger Universitätskirche in einem Konzert „zum Besten des Pensionsfonds für Musikerwitwen“ (aufgeführt wurden Mendelssohns 42. Psalm sowie Mozarts Requiem d-Moll) sowie am 27. Februar 1845 in einem Abonnementskonzert des Leipziger Gewandhauses Lieder von Mendelssohn (op. 59 Nr. 5 und 6).[3]

Aus der Ehe mit Moritz Hauptmann gingen drei Kinder hervor:[4] Die Söhne Louis und Ernst (1850–1944), welcher posthum Werke und Schriften seines Vaters herausgab, sowie die Tochter Helene (1842–1923): sie wurde Schülerin ihres Vaters und „pflegte in deren letzter Krankheitsphase in San Remo die Musikfördererin Elisabeth von Herzogenberg (1847–1892), die von 1872 bis 1885 in Leipzig lebte.“[5][6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 16 (1923), S. 135.
  • Aus den Tagen eines erloschenen Regentenhauses in seiner ehemaligen Residenz. Hessische Nachrichten aus alter und neuer Zeit. Hannover 1878, S. 145–148. (Digitalisat)
  • Mirjam Gerber: Zwischen Salon und musikalischer Geselligkeit. Henriette Voigt, Livia Frege und Leipzigs bürgerliches Musikleben (= Studien und Materialien zur Musikwissenschaft 90), Hildesheim u. a. 2016, S. 369 (Übersicht über die nachgelassenen Briefe von Susette Hauptmann).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vgl. Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 16 (1923), S. 135.
  2. Vgl. Aus den Tagen eines erloschenen Regentenhauses in seiner ehemaligen Residenz. Hessische Nachrichten aus alter und neuer Zeit. Hannover 1878, S. 147 f.; vgl. Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 16 (1923), S. 135.
  3. Vgl. Bert Hagels: Konzerte in Leipzig 1779/80 bis 1847/48. Eine Statistik, Berlin 2009, Anhang S. 1124, 1126, 1142.
  4. Die Namen der Kinder werden in der Todesanzeige für Moritz Hauptmann genannt, vgl. Leipziger Tageblatt und Anzeiger vom 5. Januar 1868, o. S. (online bei Sachsen.digital).
  5. Martina Bick: Art. „Moritz Hauptmann“. In: MUGI. Musikvermittlung und Genderforschung: Lexikon und multimediale Präsentationen, hg. von Beatrix Borchard und Nina Noeske, Hochschule für Musik und Theater Hamburg, 2003ff. (Abschnitt „In Beziehung mit“)
  6. Vgl. hierzu ausführlich: Briefe von Helene Hauptmann an Friedrich Spitta und seine Gattin Mathilde Spitta nach dem Tod Heinrich von Herzogenbergs, übertragen von Bernd Wiechert, kommentiert von Konrad Klek (Online-PDF).