Synagoge (Wachenheim an der Weinstraße)

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Synagoge Wachenheim an der Weinstraße

Ort Wachenheim an der Weinstraße
Baustil Putzbau mit Satteldach
Baujahr Anfang des 19. Jahrhunderts
Koordinaten 49° 26′ 24,3″ N, 8° 10′ 57,6″ OKoordinaten: 49° 26′ 24,3″ N, 8° 10′ 57,6″ O
Synagoge Wachenheim an der Weinstraße (Rheinland-Pfalz)
Synagoge Wachenheim an der Weinstraße (Rheinland-Pfalz)

Die Synagoge in Wachenheim an der Weinstraße (ehemals Wachenheim an der Haardt) im rheinland-pfälzischen Landkreis Bad Dürkheim wurde Anfang des 19. Jahrhunderts in der Bleichstraße 5 errichtet. 1939 wurde sie an einen Privatmann verkauft und zu einem noch heute genutzten Wohnhaus umgebaut.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1812 nutzten die jüdischen Einwohner einen Betsaal in einem Privathaus. Anfang des 19. Jahrhunderts (das genaue Baujahr des Gebäudes ist unbekannt) errichtete die jüdische Gemeinde eine Synagoge in der Bleichstraße 5. 1835 wurde die Mikwe erneuert. Aufgrund der stark zurückgegangenen Zahl der Gemeindemitglieder wurde die Synagoge zum Zeitpunkt der Novemberpogromen 1938 nicht mehr genutzt. Dieser Umstand führte wohl dazu, dass die Synagoge nicht zerstört wurde. 1939 bot die Kultusgemeinde der politischen Gemeinde das Gebäude für 3600 RM zum Kauf an. Dieser war der Kaufpreis, auch hinsichtlich des baulichen Zustandes des Gebäudes, zu hoch. Nachdem der Kaufpreis auf 2000 RM gesenkt worden war, erwarb ein Privatmann das Gebäude. Dieser baute das Gebäude zu einem noch heute genutzten Wohnhaus um. Die von ihm in der ehemaligen Synagoge aufgefundenen Torarollen und Kultgegenstände wurden von ihm und anderen Einwohner Wachenheims bis nach dem Zweiten Weltkrieg verwahrt und dann an die Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz übergeben.[1][2][3][4]

Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über die Architektur der Synagoge sind heute fast keine Angaben mehr vorhanden. Es handelte sich um einen zweigeschossigen Putzbau mit Satteldach. Eine Giebelwand war in Fachwerkbauweise ausgeführt. Im Keller befand sich die Mikwe. Die Lehrerwohnung befand sich im Erdgeschoss und der Betsaal im Obergeschoss. Über der Eingangstür befand sich eine hebräische Inschrift, die im Zuge der Umbauten entfernt wurde. Im heutigen Wohnhaus sind nur noch die Grundmauern der ehemaligen Synagoge erhalten.[3][4]

Jüdische Gemeinde Wachenheim an der Weinstraße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Jüdische Gemeinde Wachenheim bestand vom 16. Jahrhundert bis 1940. Die Gemeinde gehörte zum Bezirksrabbinat Frankenthal.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stefan Fischbach, Ingrid Westerhoff: „… und dies ist die Pforte des Himmels“. Synagogen Rheinland-Pfalz und Saarland. Herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, Staatliches Konservatoramt des Saarlandes, Synagogue Memorial Jerusalem. (Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland, 2). Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2005, ISBN 3-8053-3313-7.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wachenheim an der Weinstraße (früher: Wachenheim an der Haardt; Landkreis Bad Dürkheim). alemannia-judaica.de, abgerufen am 18. Juni 2021.
  2. Wachenheim/Weinstraße (Rheinland-Pfalz). jüdische-gemeinden.de, abgerufen am 18. Juni 2021.
  3. a b Stefan Fischbach, Ingrid Westerhoff: „… und dies ist die Pforte des Himmels“. Synagogen Rheinland-Pfalz und Saarland. Herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, Staatliches Konservatoramt des Saarlandes, Synagogue Memorial Jerusalem. (Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland, 2). Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2005, ISBN 3-8053-3313-7, S. 376.
  4. a b Wachenheim a.d.W.,22 Landkreis Bad Dürkheim. Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz K.d.Ö.R., abgerufen am 18. Juni 2021.