Syrische Nationale Armee

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Die Syrische Nationale Armee[1] (SNA; arabisch الجيش الوطني السوري, DMG al-Ǧaiš al-waṭanī as-sūrī) ist eine von der Türkei im Syrischen Bürgerkrieg unterstützte Armee. Oftmals wird sie auch als Freie Syrische Armee bezeichnet, jedoch ist dies eine Fehlbezeichnung, da das Kommando der Armee keine sich unterordnende Verbindung zu dieser hat.[2] Sie entstand durch die Zusammenführung mehrerer Rebellengruppen. Am vierten Oktober 2019 trat die Nationale Befreiungsfront der SNA bei.[3] Sie gehört mit der Revolutionären Kommandoarmee und Haiʾat Tahrir asch-Scham zu den drei größten Oppositionsgruppen im Syrischen Bürgerkrieg.

Die Rebellengruppe arbeitet mit der türkischen Regierung zusammen und operiert in den von der Türkei besetzten Gebieten.[4] Ein im September 2020 veröffentlichter Bericht des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte wirft der SNA u. a. vor, Freiheitsberaubungen begangen zu haben und sieht Hinweise weiterer Verbrechen an syrischen Zivilisten; Folter (darunter Vergewaltigung), Plünderung sowie die Zerstörung von Weltkulturerbe.[5][6]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2016: Operation Schutzschild Euphrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2016 trat die Syrische Nationale Armee erstmals in Erscheinung. In der Operation "Schutzschild Euphrat" attackierte sie zusammen mit den türkischen Streitkräften den Islamischen Staat und stieß dann auf die Volksverteidigungseinheiten von Rojava. Sie konnte mehrere Gebiete unter ihre Kontrolle bringen, wurde schließlich jedoch durch die Syrisch-Arabische Armee aufgehalten.[7]

2018: Operation Olivenzweig[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Soldaten der SNA mit türkischen Armeeangehörigen mit Leopard-2A4-Panzer

Am 20. Januar begannen türkische Truppen zusammen mit der Syrischen Nationalen Armee die Operation "Olivenzweig". In einer Militäroffensive auf das von Kurden besetzte Afrin konnte die Syrische Nationale Armee zusammen mit anderen Gruppierungen der Freien Syrischen Armee das Gebiet rund um Afrin erobern.[8]

2019: Idliboffensive und Operation Friedensquelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im August 2019 sendete die SNA mehrere Soldaten in das Idlib Gouvernement um auf die Offensive der syrischen Truppen in Idlib zu antworten. Am neunten Oktober startete die Türkei die Operation "Friedensquelle", an welcher sich die SNA beteiligte.[9]

2020: Zweite Idliboffensive[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang des Jahres unterstützte die SNA die Nationale Befreiungsfront in Idlib, welche selbst Teil der SNA ist, mit Truppen. Dabei verteidigten sie das Dorf Saraqib, mussten jedoch flüchten.[10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Free Syrian Army – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Free Syrian Army transforms into Syrian National Army. Abgerufen am 18. Februar 2020.
  2. Who Are The Turkey-backed Syrian Rebels? Abgerufen am 18. Februar 2020 (englisch).
  3. Zusammenschluss von Rebellengruppen. Abgerufen am 18. Februar 2020.
  4. Zvi Bar'el: The Free Syrian Army Follows Orders From Turkey. In: Haaretz. 26. November 2016 (haaretz.com [abgerufen am 18. Februar 2020]).
  5. OHCHR | UN Commission of Inquiry on Syria: No clean hands – behind the frontlines and the headlines, armed actors continue to subject civilians to horrific and increasingly targeted abuse. Abgerufen am 16. September 2020.
  6. Raniah Salloum, DER SPIEGEL: Syrien: Verbündete der Türkei plündern, foltern und vergewaltigen laut Uno – DER SPIEGEL – Politik. Abgerufen am 16. September 2020.
  7. Syrian Kurds cede buffer as Turkish-backed FSA advances on Manbij. 9. März 2017, archiviert vom Original am 9. März 2017; abgerufen am 18. Februar 2020.
  8. Erdogan: Operation in Syria's Afrin has begun. Abgerufen am 18. Februar 2020.
  9. Turkey-backed forces capture Syrian border town. Abgerufen am 18. Februar 2020 (englisch).
  10. Abdurrahman: Rebels fully withdrew from Saraqib as regime was about to cut the last supply route into the town. In: @abdurahmanhrk. 5. Februar 2020, abgerufen am 18. Februar 2020 (englisch).