Szropy

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Szropy (deutsch Schroop, früher auch Srop[1]) ist eine Ortschaft in der Landgemeinde (Gmina) Stary Targ (Altmark) im Powiat Sztumski (Stuhmer Kreis) der polnischen Woiwodschaft Pommern.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kirchdorf liegt im ehemaligen Westpreußen, etwa zwölf Kilometer nordöstlich von Stuhm (Sztum), elf Kilometer südöstlich von Marienburg (Malbork) und vier Kilometer östlich von Deutsch Damerau (Dąbrówka Malborska).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zentrum mit Dorfkirche (März 2019)

Ältere Ortsbezeichnungen sind die Schrape (1316), Schroppe (1404), Schropa, Scrope und Scroppe (15. Jh.), Sropen (1518), Schrope (1554), Schroop (1648), Szropy (1659), Schrave (1694) sowie Sruppy und Szruppy (1764).[2] Das Dorf gehörte zur Zeit des Deutschordensstaats zur Komturei Marienburg und hatte dem Zinsbuch zufolge im 14. Jahrhundert 32 zinspflichtige Hufen zu kulmischem Recht. Die früheste urkundliche Erwähnung des Orts erfolgte 1280 in der Handfeste für das Nachbardorf Iggeln.[3]

Nach der preußischen Wiedervereinigung 1772 war Schroop aus der polnischen Zeit vom preußischen Staat als Gratialdorf übernommen worden,[1] d. h. als ein Dorf, das zuvor einer staatlicherseits begünstigten Person auf Lebenszeit oder für eine begrenzte Generationenfolge zu ermäßigter Pachtgebühr zur Nutzung überlassen worden war. Solche Gratialdörfer, wie auch die Gratialgüter, wurden von den königlichen Domänenämtern gewöhnlich nicht vor Ablauf der Gewährungsfrist eingezogen.

Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Grünfelde in die Landgemeinde Schroop im Landkreis Stuhm eingegliedert.[4]

Im Jahr 1945 gehörte die Landgemeinde Schroop zum Landkreis Stuhm im Regierungsbezirk Marienwerder im Reichsgau Danzig-Westpreußen des Deutschen Reichs. Schroop war dem Amtsbezirk Grünfelde zugeordnet.

Im Januar 1945 wurde Schroop von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Schroop wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Szropy“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde mit wenigen Ausnahmen von der polnischen Administration aus Schroop vertrieben.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 Gratial-Bauerndorf nebst einer katholischen Filialkirche im kleinen Werder, königlichen Patronats, 27 Feuerstellen (Haushaltungen), in Westpreußen[1]
1818 296 königliches Dorf, Amt Stuhm, mit Filialkirche von Kalwe[5]
1864 461 Dorf, darunter 144 Evangelische und 305 Katholiken[6]
1910 498 Landgemeinde, am 1. Dezember, darunter 151 Evangelische und 333 Katholiken; 117 Personen mit polnischer Muttersprache[7]
1933 698 [8]
1939 725 [8]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul wurde hier schon im Mittelalter gestiftet und mit vier Hufen dotiert.[3]

Die Protestanten der hier bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zur evangelischen Pfarrei Losendorf.[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schroop, Dorf, Kreis Stuhm, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Schroop (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Stuhmer Kreises. Thorn 1868 (Google Books).
  • Bernhard Schmid: Die Bau- und Kunstdenkmäler Pomesaniens – 3. Kreis Stuhm (= Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Westpreussen, Band 13), Danzig 1909, S. 332–333 (Google Books).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Szropy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 204 (Google Books).
  2. Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Stuhmer Kreises. Thorn 1868, S. 214 (Google Books).
  3. a b Bernhard Schmid: Die Bau- und Kunstdenkmäler Pomesaniens – 3. Kreis Stuhm (= Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Westpreussen, Band 13), Danzig 1909, S. 332–333 (Google Books).
  4. Amtsbezirk Grünfelde (Territorial.de)
  5. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 280, Ziffer 3109 (Google Books).
  6. Emil Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 200–201, Ziffer 126 (Google Books).
  7. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 74–75, Ziffer 63 (Google Books).
  8. a b Michael Rademacher: Kreis Stuhm. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 509–510 (Google Books).

Koordinaten: 53° 59′ N, 19° 9′ O