Tótila Albert Schneider

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Denkmal für Rodó am Balmaceda Park in Santiago de Chile

Tótila Albert Schneider (* 30. November 1892 in Santiago de Chile; † 27. September 1967 ebenda) war ein chilenisch-deutscher Bildhauer und Dichter der Generation der 28er, einer Gruppe avantgardistischer chilenischer Künstler, die von der Montparnasse-Gruppe beeinflusst waren. Seine Originalität manifestierte sich in seinen skulpturalen Werken, die einen Wandel in der Ästhetik der chilenischen Skulptur darstellten.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tótila war der Sohn von Friedrich Albert Taupp, einem deutschen Umweltwissenschaftler Berliner Herkunft, der Ende des 19. Jahrhunderts nach Chile auswanderte. Sein Vater schickte ihn 1915, mitten im Ersten Weltkrieg, an die Königliche Akademie der Künste. Dort erhielt er Zeichenunterricht bei Martin Körte und arbeitete in der Bildhauerwerkstatt von Franz Metzner, allerdings aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit ihm nur sechs Monate.[2] Zuvor hatte er in Chile Agronomie an der Universität von Chile studiert, diesen Beruf jedoch nie ausgeübt. Albert Schneider, der zweisprachig Spanisch-Deutsch war, erhielt ein Stipendium der chilenischen Regierung, um sein Studium in der Weimarer Republik fortzusetzen, wo er bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs blieb und nach Abschluss seines künstlerischen Studiums in Europa nach Chile zurückkehrte. Er hatte sein Studium in Berlin durch Kurse in ornamentaler Bildhauerei in Italien und Frankreich ergänzt. Weitere Künstler, die seine akademische Ausbildung beeinflussten, waren Arno Nadel und Arthur Holitscher, mit denen ihn eine Freundschaft verband. Der Julius Bard Verlag veröffentlichte 1924 einen Katalog mit seinen ersten Werken.[3]

Zurück in Südamerika unterrichtete er Bildhauerei an der Universität von Chile und gründete eine Bildhauerwerkstatt im Keller des Maru-Theaters. In Santiago heiratete er die Deutsche Ruth Ehrmann, die er während seines Aufenthalts in Berlin kennenlernte, und bekam mit ihr eine Tochter namens Luz.[4] Während Albert Schneider von den Bewunderern seiner Werke gelobt wurde, wurde er gleichzeitig von den konservativen und einflussreichen Teilen der damaligen chilenischen Gesellschaft stark kritisiert, insbesondere für die von ihm geschaffenen Aktskulpturen.[5] Die Dichterin Gabriela Mistral veröffentlichte ihrerseits einen positiven Kommentar zu Alberts Werk in einer chilenischen Publikation zu Kunst und Kultur.[6] 1940 war er einer der Gründungskünstler des chilenischen Maler- und Bildhauerverbandes.

Er beschäftigte sich nicht nur mit der Bildhauerei, sondern verfasste auch Gedichte und Zusammenfassungen künstlerischer Werke.[1]

Werken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Skulptur „Die Erde“ im Kulturzentrum La Moneda

Zu seinen bekanntesten Denkmalwerken im öffentlichen Raum gehören:[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tótila Albert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b El pensamiento estético de Tótila Albert. In: Memoriachilena.gob.cl. Abgerufen am 25. Dezember 2023 (spanisch).
  2. Volver a la Luz: Tótila Albert. Fundación Gasco, Santiago de Chile 2017 (spanisch, fundaciongasco.cl [PDF]).
  3. Plastik / Totila Albert. In: Swisscollectons.ch. Julius Bard Verlag, 1924, abgerufen am 25. Dezember 2023.
  4. Maureen Lennon Zaninovic: Salen a la luz las múltiples facetas de Tótila Albert In: Economía y Negocios, El Mercurio, 23. Juli 2017. Abgerufen am 25. Dezember 2023 (spanisch). 
  5. Pedro Emilio Zamorano Pérez; Claudio Cortés López; Francisco Gazitúa Costabal: Arte estatuario en Chile durante la primera mitad del siglo XX: Del monumento público a la escultura. In: Universum (Talca). 26. Jahrgang, Nr. 1, 2011, S. 205–223 (spanisch, scielo.cl).
  6. Zeitung La Nación Bolivien: Gabriela Mistral habla de Totila Albert la gran poetisa chilena elogia el arte universal del ilustre escultor que es actualmente huésped de La Paz : La escultura de Totila Albert [artículo] : Gabriela Mistral. Chilenische Nationalbibliothek, 29. Oktober 1939, abgerufen am 25. Dezember 2023 (spanisch).
  7. Museo Nacional de Bellas Artes de Chile: Tótila Albert. In: Artistasvisualeschilenos.cl. Abgerufen am 25. Dezember 2023 (spanisch).