Tahara

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Tahara (hebräisch טָהֳרָה) bezeichnet im Judentum den Status der rituellen Reinheit. Das dazugehörige Adjektiv tahor („rein“) bedeutet so viel wie „tauglich zum Betreten des Tempels“ oder „tauglich für die Darbringung eines Opfers“.

Tahara wird ebenfalls als Bezeichnung für die in Taharahäusern durchgeführten Leichenwaschungen verwendet. Die Gesetze, die die sexuelle Abstinenz von verheirateten Paaren während der Zeit der Unreinheit der Frau regeln (hebräisch נִדָּה, niddah), werden auch als Taharat ha-Mischpachah (hebräisch טָהֳרַת הַמִּשְׁפָּחָה „Familienreinheit“) bezeichnet.

Das Gegenteil von Tahara, die rituelle Unreinheit, wird Tumah (hebräisch טֻמְאָה) genannt, das entsprechende Adjektiv lautet tame „unrein“. Tame wird eine Person durch Kontakt mit einem Toten sowie durch Menstruationsblut, Ejakulat oder Geschlechtskrankheiten.

Zur Wiederherstellung der rituellen Reinheit dient in erster Linie das rituelle Tauchbad Mikwe (hebräisch טְבִילָה).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rachel Adler: Tumah and Taharah: Ends and Beginnings. In: Elizabeth Koltun (Hrsg.): The Jewish Woman. Schocken Books, New York 1990.
  • Christine Hayes: Purity and Impurity, Ritual. In: Michael Berenbaum und Fred Skolnik (Hrsg.): Encyclopaedia Judaica. Band 16. Macmillan Reference USA, Detroit 2007, S. 746–756.
  • Raphael Posner und Judith Baskin: Ablution. In: Michael Berenbaum und Fred Skolnik (Hrsg.): Encyclopaedia Judaica. Band 1. Macmillan Reference USA, Detroit 2007, S. 261–263.
  • Taharat (Tohorat) Ha-Mishpahah. In: Michael Berenbaum und Fred Skolnik (Hrsg.): Encyclopaedia Judaica. Band 19. Macmillan Reference USA, Detroit 2007, S. 435.
  • Birgit Heller: Warum Unreinheit stigmatisiert wird. J. Urol. Urogynäkol. AT 27, 33–37 (2020). DOI:10.1007/s41972-020-00101-x hier S. 34–35

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Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]