Takebe Ayatari

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Landschaftsbild von Takebe Ayatari aus der mittleren Edo-Zeit

Takebe Ayatari (japanisch 建部 綾足, wirklicher Name Kitamura Hisamura; * 1719; † 28. April 1774)[1] war ein japanischer Haiku-Dichter und Maler.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Takebe wurde als Sohn Samuraifamilie im Norden Japans geboren. Er war mütterlicher Seits Enkel von Daidōji Yūzan, dem Theoretiker des Bushidō. Wegen einer Affäre mit der Frau seines Bruders musste er im Alter von zwanzig Jahren seine Heimat verlassen und ließ sich als Haiku-Dichter in Edo nieder.[2] Als Haiku-Pseudonyme verwendete er Kasso (葛鼠), Toin (都因) und Ryōtai (涼袋).[1] Er betrieb Kokugaku-Studien bei Kamo no Mabuchi und studierte chinesische Malerei im Nanga-Stil[3] bzw. deren Nanpin-Schule.[4] Als einer von wenigen Malern nahm er außer bei japanischen Meistern auch Unterricht bei einem chinesischen Maler, Fei Han-yuan.[2]

Unter dem Namen Ryōtai veröffentlichte er dann mehrere Bände mit Holzdrucken chinesischer Werke und eigener Gemälde. Neben Landschaftsgemälden im chinesischen Stil schuf er auch zahlreiche der Haiku-Ästhetik verpflichtete Haiga-Gemälde, die er in späteren Werken bis zu einzelnen Linien vereinfachte.[2] 1768 veröffentlichte er den dreiteiligen Roman Nishiyama monogatari (西山物語).[3]

Einer seiner Schüler war der Maler Kakizaki Hakyō.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lawrence Edward Marceau: Takebe Ayatari: a Bunjin Bohemian in early modern Japan, University of Michigan, 2004, ISBN 9781929280049
  • S. Noma (Hrsg.): Takeba Ayatari. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1813.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b 田中善信: 建部綾足. In: 朝日日本歴史人物事典 bei kotobank.jp. Asahi Shimbun Shuppan, abgerufen am 12. Februar 2012 (japanisch).
  2. a b c Stephen Addiss, Fumiko Y. Yamamoto: Haiga: Takebe Sōchō and the Haiku-Painting Tradition. University of Hawaiʻi Press, 1995, ISBN 0-8248-1750-8, S. 44–45 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b Conrad D. Totman: Early Modern Japan. 2. Auflage. University of California Press, 1995, ISBN 0-520-20356-9, S. 414 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. a b 蠣崎波響. In: 日本大百科全書 bei kotobank.jp. Abgerufen am 31. Oktober 2015 (japanisch).