Tara Erraught

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Tara Erraught (* 1986 in Dundalk) ist eine irische Opern-, Konzert- und Liedsängerin (Mezzosopran).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tara Erraught begann als Zehnjährige mit Gesangsunterricht und setzte sich als Dreizehnjährige das Ziel, Opernsängerin zu werden. An der Royal Irish Academy of Music in Dublin studierte sie Gesang bei Veronica Dunne, mit der sie weiterhin zusammenarbeitet.[1]

Als Solistin an der Bayerischen Staatsoper[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit der Spielzeit 2008/2009 war Tara Erraught Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper. Von 2010 bis 2018 war sie Ensemblemitglied und stellte zunächst kleinere Rollen, dann auch den Cherubino in Mozarts Le nozze di Figaro und das Kind in Ravels L’enfant et les sortilèges dar.[2] Durch das mit nur fünf Tagen Vorbereitungszeit sehr kurzfristige Einspringen für die erkrankte Vesselina Kasarova als Romeo in Vincenzo Bellinis I Capuleti e i Montecchi im März 2011 gewann sie überregionale Aufmerksamkeit und empfahl sich für eine internationale Karriere.[3] In der Folgezeit stellte sie weitere Rollen des lyrischen Mezzosopranfachs dar, u. a. die Dorabella in Così fan tutte (Nov. 2011), die Rosina in Il barbiere di Siviglia (März 2012), den Prinzen Orlofsky in Die Fledermaus (Dez. 2012), den Hänsel in Hänsel und Gretel (März 2013) und die Angelina in La Cenerentola (März 2014). Sie wirkte in den Premierenbesetzungen folgender Opern mit: als Sesto in La clemenza di Tito (Feb. 2014), als Krista in Die Sache Makropulos (Okt. 2014) und als Kathleen Scott bei der Uraufführung von Miroslav Srnkas South Pole (Jan. 2016). Weiterhin debütierte sie an der Bayerischen Staatsoper als Susanna in Le nozze di Figaro (Juni 2016) und als Komponist in Ariadne auf Naxos (März 2017).[2]

Gastauftritte bei bedeutenden Festivals und in großen Opernhäusern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor allem als Rosina in Il barbiere di Siviglia und als Angelina in La Cenerentola wurde Tara Erraught schon bald auch an andere Opernhäuser verpflichtet, etwa nach Washington und an die Staatsopern von Hamburg, Wien und Berlin[4]. Beim Glyndebourne Festival 2014 stellte sie erstmals den Octavian im Rosenkavalier dar und löste damit trotz anerkannter sängerischer und schauspielerischer Leistung eine kontroverse Diskussion über das erwünschte Erscheinungsbild als Darstellerin eines jungen Mannes aus, wodurch sie jedoch viele zusätzliche Sympathien gewann[5]. Ihr Debüt bei den Salzburger Festspielen gab sie im Juli 2016 als Siébel in Charles Gounods Faust.[6] An der Metropolitan Opera New York trat sie erstmals im September 2017 als Nicklausse in Offenbachs Les contes d’Hoffmann und dann im Dez. 2017 als Hänsel in Humperdincks Hänsel und Gretel auf.[7] Am Gran Teatro del Liceu Barcelona gab sie im Februar 2018 ihr Haus- und Rollendebüt als Stéphano in Charles Gounods Roméo et Juliette.[8]

Wirken als Liedsängerin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit regelmäßiger Unterstützung durch Brigitte Fassbaender arbeitet Tara Erraught an Liedprogrammen.[1] Damit trat sie 2017 u. a. bei der Schubertiade Schwarzenberg und in der Londoner Wigmore Hall auf.[9]

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Repertoire (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Opernrollen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An namhaften Opernhäusern und bei bedeutenden Festivals stellte Tara Erraught u. a. die folgenden Rollen dar:

Konzertrepertoire[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Richard Strauss, Der Rosenkavalier, Tara Erraught als Octavian, Kate Royal als Marschallin, Lars Woldt als Ochs von Lerchenau, Teodora Gheorghiu als Sophie. Glyndebourne Festival 2014. London Philharmonic Orchestra, Robin Ticciati. DVD/Blu-ray erscheinen bei Opus Arte, 2015
  • Charles Gounod, Faust, Tara Erraught als Siébel, Maria Agresta als Marguerite, Pjotr Beczala als Faust, Ildar Abdrazakov als Mephisto. Salzburger Festspiele 2016, Philharmonischer Chor Wien, Wiener Philharmoniker unter Alejo Perez, Regie: Reinhard von der Thannen. DVD/Blu-ray erschienen bei EuroArts, Juli 2017.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Mirko Weber: Die Rosenkavalierin (Künstlerportrait von Tara Erraught). Zeit online, 25. September 2014, abgerufen am 17. Januar 2018.
  2. a b Tara Erraught (Kurzporträt und Aufführungshistorie). Bayerische Staatsoper, abgerufen am 16. Januar 2018.
  3. Britta Schultejans: Neuer Stern am Opernhimmel: Tara Erraught. Frankfurter Neue Presse, 22. Juli 2011, archiviert vom Original am 18. Januar 2018; abgerufen am 16. Januar 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fnp.de
  4. Tara Erraught | Staatsoper Berlin. Abgerufen am 17. Januar 2018.
  5. Volker Blech: Sängerin Tara Erraught: „Ich liebe Hosenrollen“. Berliner Morgenpost, 15. Mai 2017, abgerufen am 17. Januar 2018.
  6. Tara Erraught über ihr Salzburg-Debüt: Schlaflos aber glücklich. BR Klassik, 12. August 2016, abgerufen am 16. Januar 2018.
  7. Peter McDermott: A new star at the Met. The Irish Echo, 20. Dezember 2017, abgerufen am 17. Januar 2018 (englisch).
  8. Antoni Colomer: "Roméo et Juliette" en el Liceu, con Saimir Pirgu y Aida Garifullina. Platea Magazine, 16. Februar 2018, abgerufen am 15. Februar 2018 (spanisch).
  9. Tara Erraught (Agenturprofil). Arsis Artist Management, abgerufen am 17. Januar 2018.
  10. The Leningrad Symphony (concert review). In: In The Dark (Blog). 24. November 2017, abgerufen am 17. Januar 2018 (englisch).
  11. Neuland (Konzertkritik). Süddeutsche Zeitung, 3. März 2015, abgerufen am 17. Januar 2018.
  12. Thomas Molke: Petite messe solennelle für Soli, Chor, zwei Klaviere und Harmonium Musik von Gioachino Rossini. In: Online Musik Magazin. 11. Oktober 2020, abgerufen am 21. Oktober 2020.
  13. Fritz Jurmann: Mit einem kleinen Wunder an Legato- und Pianokultur. Vorarlberger Nachrichten, 22. Juni 2017, abgerufen am 17. Januar 2018.