Techritz

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Koordinaten: 51° 9′ N, 14° 22′ OKoordinaten: 51° 9′ 25″ N, 14° 22′ 25″ O
Höhe: 220 m ü. NN
Einwohner: 93 (31. Dez. 2022)
Postleitzahl: 02692
Vorwahl: 03591
Luftbildpanorama

Techritz, obersorbisch Ćěchorjecy/?, ist ein Dorf im sächsischen Landkreis Bautzen. Es zählt zum offiziellen sorbischen Siedlungsgebiet in der Oberlausitz und gehört seit 1999 zur Gemeinde Doberschau-Gaußig.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Techritz liegt etwa vier Kilometer südwestlich von Bautzen zwischen 215 und 235 Metern ü. NN[1]. Die Umgebung ist hügelig; der Ort ist in eine Bachmulde eingebettet. Das Weißnaußlitzer Wasser fließt im Südosten durch Techritz. Im Süden und Westen befinden sich künstlich angelegte Teiche, die landwirtschaftlich genutzt werden.

Nachbarorte sind Grubschütz im Osten, Gnaschwitz im Süden und Siebitz im Westen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Techritz
Blick auf das Herrenhaus 1859

Der Ort wird erstmals 1241 in der Oberlausitzer Grenzurkunde erwähnt.

Techritz war ein Rittergut, dessen Geschichte ab dem 15. Jahrhundert nachvollziehbar ist. Das Herrenhaus wurde 1789 gebaut und wird mittlerweile als Wohnhaus genutzt, der Turm ist nicht mehr vorhanden.

Die Feuerwehr Techritz bestand bis zur Eingemeindung 1932.[2] Heute wird Techritz durch die Freiwillige Feuerwehr Gnaschwitz betreut.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Techritzer Bevölkerung war noch bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts überwiegend sorbischsprachig. Arnošt Muka ermittelte 1884 eine Einwohnerzahl von 118, darunter 102 Sorben (86 %) und 16 Deutsche.[3] Heute wird im Ort kaum noch Sorbisch gesprochen.

Entwicklung der Bevölkerung[4]
Jahr Einwohner
1777 10 Gärtner, 3 Häusler
1834 90
1871 108
1890 161
1910 123
1925 150
1995 120
2011 85

Techritz hat 35 Wohngebäude mit 41 Wohnungen.

Infrastruktur und Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Techritz liegt etwas südlich der Staatsstraße 119 (Bautzen–Neukirch). Die nächste Anschlussstelle der Autobahn 4 (Salzenforst) befindet sich etwa sechs Kilometer entfernt in nordwestlicher Richtung und ist über den Autobahnzubringer S 106 zu erreichen, der südlich von Techritz von der S 119 abzweigt. Die Kreisstraße 7255 verläuft durch den gesamten Ort und führt bis nach Bautzen.

Die Regionalbuslinie 114 verbindet den Ort mit der Stadt Bautzen sowie mit der Stadt Bischofswerda.[5]

Techritz wird neben kleinen Betrieben vor allem durch die Landwirtschaft geprägt.

Landwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landwirtschaft in und um Techritz wird ausschließlich durch die Agrargenossenschaft Gnaschwitz betrieben.

In Techritz befinden sich mehrere Kuhställe, die für die Milchproduktion und Kälberaufzucht genutzt werden. Die Anlagen wurden 1974 in Betrieb genommen und 1992 umgebaut. Der nördlichste Kuhstall wurde im Jahre 2013 fertiggestellt.[6] Das Melken wird in diesem Stall vollautomatisch durch acht Melkroboter übernommen. Die tägliche Leistung liegt bei 14.000 Litern Frischmilch; die in der Molkerei Leppersdorf zu Produkten u. a. der Marke Sachsenmilch verarbeitet werden.[6] Besucher des Stalls können an einem Automaten täglich frisch gemolkene und unbehandelte Milch kaufen.

Die Felder um das Dorf werden von der Agrargenossenschaft für die Pflanzenproduktion verwendet.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Techritz/Ćěchorjecy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Techritz im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Höhenkarte Sachsen, Ausschnitt Techritz. Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen, 14. April 2005, abgerufen am 22. September 2015.
  2. Website Techritz. In: doberschau-gaussig.de. Gemeinde Doberschau-Gaußig, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Juni 2015; abgerufen am 15. September 2015.
  3. Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954, S. 60.
  4. Digitales Ortsverzeichnis Eintrag Techritz. In: Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen. Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V., abgerufen am 18. September 2015.
  5. Fahrplan Buslinie 114. In: Digitalfahrplan. Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien GmbH (VON GmbH), ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 18. September 2015.@1@2Vorlage:Toter Link/www.zvon.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. a b Milchtankstelle. Agrargenossenschaft Gnaschwitz, abgerufen am 15. September 2015.