Telemidae

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Telemidae

Telema tenella

Systematik
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Unterordnung: Echte Webspinnen (Araneomorphae)
Teilordnung: Haplogynae
Überfamilie: Leptonetoidea
Familie: Telemidae
Wissenschaftlicher Name
Telemidae
Fage, 1913
Verbreitungskarte der Telemidae

Die Telemidae sind eine Familie der Echten Webspinnen und umfassen neun Gattungen und 62 Arten.[1] (Stand: Juni 2016)

Während sich das Verbreitungsgebiet dieser Spinnenfamilie in Europa auf Spanien und Frankreich beschränkt, kommt sie in ganz Afrika sowie mit den Vereinigten Staaten in fast ganz Nordamerika vor. In Asien findet man sie in China, Japan, Malaysia, Neuguinea und Sumatra.[2]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Telemidae sind bis zu 2 Millimeter große Spinnen, deren braune Färbung in der Regel bläulich schimmert. Der Hinterleib (Abdomen) ist tendenziell länglich geformt. Am Übergang vom Hinter- zum Vorderleib finden sich im Zickzack angeordnete Sklerite. Diese sind bei den Männchen ausgeprägter als bei den Weibchen. Die vier Spinnwarzen gruppieren sich um den großen, rhombischen Colulus, wobei die vorderen Spinnwarzen aus zwei Segmenten aufgebaut, und die hinteren mittleren Spinnwarzen tetraedisch sind. Deren zylindrische Spinndrüsen weisen starke Sexualdimorphismen auf. Die Geschlechtsorgane sind haplogyn, also einfach aufgebaut. Die weiblichen Genitalien bestehen aus einer einzigen, großen Spermathek. Die männliche Spermatophore hat die Form eines Bandes und befindet sich am Cymbium. Die Tiere haben keine Buchlunge, sondern nur zwei Tracheenpaare. Das hintere Paar befindet sich auf Höhe der Abdomenmitte. Der chitinöse Rückenschild des Vorderleibs, der sogenannte Carapax, ist etwas breiter als lang. Das Sternum auf der Bauchseite erinnert an ein T. Während einige Arten der Telemidae gar keine Augen besitzen, haben andere Arten sechs, in drei Paaren angeordnete Augen. An den langen dünnen Beinen, die mit feinen Stacheln besetzt sind, befinden sich drei Krallen. Auf dem Fuß der Spinnen befindet sich kein Trichobothrium. Die Kieferklauen (Chelicere) besitzen in beiden Furchen Zähnchen.[2]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meist graben sich die Spinnen dieser Familie in freier Natur ein. Einige Arten leben aber vornehmlich in durch Abfall geschaffene Höhlen.[2]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Äußere Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Phylogenetisch werden die Telemidae Leptonetidae als Schwestertaxon gegenübergestellt. Diese Gruppe wiederum wird als Schwestergruppe von Ochyroceratidae gesehen. Ein Kladogramm der Haplogynae ist im Folgenden dargestellt:[2]


 Entelegynae


  Haplogynae  

 Dyderoidae + Caponiidae + Tetrablemmidae


  N.N.  

 Pholcidae + Diguetidae + Plectreuridae


  Scytodoidea  

 Scytodidae + Sicariidae + Drymusidae


  N.N.  

 Ochyroceratidae


  N.N.  

 Leptonetidae


   

 Telemidae







Innere Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der World Spider Catalog listet für die Telemidae aktuell neun Gattungen und 62 Arten.[1] (Stand: Juni 2016)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Telemidae – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern: World Spider Catalog Version 17.0 – Amaurobiidae. Abgerufen am 16. Februar 2016.
  2. a b c d Rudy Jocqué, Ansie Dippenaar-Schoeman: Spider Families of the World. Royal Museum for Central Africa, Tervuren 2007, ISBN 90-75894-85-6, S. 336.