Textile Kette

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Zwei textile Zurrketten und eine textile Anschlagkette auf der A+A Messe in Düsseldorf.
Bild eines Möbiusbandes zum besseren Verständnis der Legeweise des Möbiusbandes bei dem textilen Kettenglied. Das Möbiusband ist ein Ringgebilde, das einmal gedreht wird, bevor ein Band zu einem Ring wird.
Möbiusband

Eine textile Kette ist eine aus achtlagigen Gurtbandkettengliedern bestehende Kette. Die textilen Kettenglieder bestehen aus der UHMWPE- (Ultra-High-Molecular-Weight Polyethylene) Faser, die als „Dyneema, the worlds strongest fiber“ vermarktet wird.

Anwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine textile Kette kann – wie eine Stahlkette auch – als Zurrkette zum Sichern von Ladung oder als Anschlagkette zum Heben von Lasten benutzt werden.

Faser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die patentierte Dyneema-Faser hat eine hohe Festigkeit aufgrund ihrer Herstellungsweise durch Gelextrusionsspinnen.[1] Durch die Herstellung der Kettenglieder mit der Dyneema-Faser ist eine textile Kette stärker bei gleichem Gewicht bzw. leichter bei der gleichen Festigkeit als alternative Produkte wie z. B. Stahlketten.[2]

Kettenglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kettenglieder einer textilen Kette bestehen aus gewickelten achtlagigen Möbiusbändern. Ein Möbiusband ist eine sogenannte einseitige Fläche, die entsteht, indem man gegenüberliegende Streifen verdreht und dann zusammenfügt.[3]

Bei einem Dyneema-Kettenglied wird das Gurtband achtfach in die Form eines Möbiusbandes gelegt und dann vernäht.

Die Kettenglieder haben aufgrund der Möbiuslegeweise kein oben und unten und keinen inneren und äußeren Ring. Durch die Legeweise ist die absolute Länge der einzelnen Lagen gleich, was zu einer Verringerung der relativen Belastungsunterschiede führt.[4] Das führt wiederum zu einer hohen Bruchfestigkeit einer textilen Kette.

Vergleich mit Stahlkette[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vorteile einer textilen Kette gegenüber einer Stahlkette bestehen in einem geringeren Eigengewicht, der Schonung der Last oder Ladung und einer geringeren Verletzungsgefahr. Textile Ketten schwimmen auf Wasser, rosten nicht und sind abrieb- und schnittunempfindlich.[5]

Die Vorteile von Stahlketten bestehen in der höheren Widerstandsfähigkeit an scharfen Kanten und bei extremer Hitzeeinwirkung.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Manfred Neitzel, Peter Mitschang, Ulf Breuer: Handbuch Verbundwerkstoffe: Werkstoffe, Verarbeitung, Anwendung. 2. Auflage. Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, München, ISBN 978-3-446-43696-1, S. 39.
  2. DSM Dyneema. Abgerufen am 28. November 2017.
  3. Konrad Königsberger: Analysis 2. 5. Auflage. Springer, ISBN 978-3-540-20389-6, S. 378.
  4. Damien Aussems, Stein van Eden, Thessa Fokkema, Michael Gruber, Mehdi Habibi, Albert Licup, Jos van Rijssel, Anil Yalcin, Fred van Keulen, Otto Bergsma, Dietrich Wienke, and Roel Marissen, “Optimum Textile Loop Interface for a Maximum Strength of a Light Weight Synthetic Link Chain”, Physics in Industry 2014, Lorentz Center Leiden – FOM – STW – University of Leiden
  5. DoNova – die textile Kette. Abgerufen am 28. November 2017.