The Christine Jorgensen Story

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Film
Titel The Christine Jorgensen Story
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1970
Länge 98 Minuten
Stab
Regie Irving Rapper
Drehbuch Robert E. Kent
Ellis St Joseph
Produktion Edward Small
Musik Paul Sawtell, Bert Shefter
Schnitt R.A. Radecki
Besetzung
  • John Hansen: George Jorgensen Jr / Christine Jorgensen
  • Joan Tompkins: Aunt Thora
  • Quinn K. Redeker: Tom Crawford
  • John Himes: George Jorgensen Sr.
  • Ellen Clark: Mrs. Florence Jorgensen
  • Elaine Joyce: Loretta

The Christine Jorgensen Story ist die verfilmte Biografie von Christine Jorgensen, einer bekannten US-amerikanischen Transgenderperson. Der 1970 erschienene Film enthält neben den biografischen Fakten zusätzliche fiktionale Elemente.[1]

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Film zu der geplanten Biografie wurde schon 1960 angekündigt.[2] Der Produzent Edward Small erwarb dann 1968, ein Jahr nach Veröffentlichung der Biografie, die Filmrechte.[3] Jorgensen forderte später unter Berufung auf den Vertrag, dass sie Anspruch auf 10 % der Gesamteinnahmen habe und ihr 3,5 % der Produktionskosten zustehen.[4]

George/Christine wird in dem Film von dem 18-jährigen Schauspieler John Hansen dargestellt.[5] Zum Casting sagte Jorgensen später: „Jeder Damenimitator der Welt schneite in Hollywood rein und wollte Christine sein“.[6] Irving Rapper sagte, dass Small ihn als Regisseur verpflichtete, weil er jemanden benötige, der die erforderliche Sensibilität dazu mitbrachte.[7] Jorgensen stand den Dreharbeiten beratend zur Seite.

Der Film wurde im Juni 1970 in de USA zum ersten Mal gezeigt. In Dänemark wurde der Film am 29. Oktober 1970 unter dem Titel „Christine Jørgensens historie“ veröffentlicht. Ebenso erschien der Film in Brasilien und Italien. Der italienische Titel „Il primo uomo diventato donna“ („Der erste Mann, der sich zur Frau wandelte“) ist inhaltlich falsch, da Christine Jorgensen lediglich die erste US-amerikanische Transsexuelle war, welche in der medialen Öffentlichkeit stand.

Im deutschsprachigen Raum ist der Film nie erschienen.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reaktionen der Kritik fielen unterschiedlich aus. So bezeichnete Gary Arnold den Film als einen leider durchgängig gewöhnlichen Kinofilm über ein eher ungewöhnliches Thema.[8] Howard Thompson nannte den Film eine glatt erzählte Geschichte, welche Teile der Autobiografie vereinfacht wiedergibt und alles erscheint „zu gut um wahr zu sein“, ebenso wie das Auftreten der Darsteller.[9] Lee Pfeiffer lobt den Hauptdarsteller, der es schafft Christine zu spielen ohne absurd zu wirken, beklagt aber Hollywoods „gläserne Decke“, die es homosexuell wirkenden Schauspielern wie Hansen seinerzeit nicht leicht machte, anschließend noch ein gutes Rollenangebot zu erhalten.[10]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jorgensen versuchte später, nach dem Tode Smalls im Januar 1977, eine einstweilige Verfügung zu erwirken, damit der Film nicht von dessen Nachlassverwaltern weiter vermarktet würde. Auch behauptete sie, dass Small 100.000 Dollar für eigene Zwecke abgezweigt habe.[4] Und sie befürchtete, dass United Artists den Film als B-Movie vermarkten wolle.[11]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Christine Jorgensen celebrates 26 years as a woman“ von Elaine Markoutsas in Chicago Tribune vom 14. Januar 1979, S.k3
  2. „Type Casting Given New Twist by Duo: Players Picked City by City“, Rosenda Monteros in 'Seven', Los Angeles Times vom 29. Januar 1960, S.A7
  3. „Miss Jorgensen's Story Sold“, von Betty Martin in Los Angeles Times vom 4. Januar 1968, S.h15
  4. a b „AIMED AT FILM PRODUCER'S ESTATE: Christine Jorgensen Denied Court Order“ von Jeffrey Perlman in Los Angeles Times vom 3. September 1977, S. 13
  5. Youth, 18, Accepts 'Christine' Role, Los Angeles Times vom 16. Oktober 1969 S. d13
  6. Miss Jorgensen Operates On a Sense of Humor, von Carol Kramer in Chicago Tribune vom 27. Juli 1970, S. 125
  7. „The Problems of Directing 'Christine': Rapper Directs 'Christine'“, von Kevin Thomas, erschienen in Los Angeles Times am 24. April 1970, S.h1
  8. „'Christine'“ von Gary Arnold in The Washington Post vom 13. Juli 1970, S.C5
  9. Howard Thomson: Screen: "Jorgensen Story". In: New York Times. 25. Juli 1970, S. 12, abgerufen am 15. April 2018.
  10. Lee Pfeiffer: DVD REVIEW: "THE CHRISTINE JORGENSEN ... In: Cinemaretro. 4. Januar 2017, abgerufen am 15. April 2018.
  11. „Notes on People“, in New York Times vom 8. September 1977, S. 62

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]