The Intruder (2020)

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Film
Titel The Intruder[1]
Originaltitel El prófugo
Produktionsland Argentinien, Mexiko
Originalsprache Spanisch
Erscheinungsjahr 2020
Länge 90 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Natalia Meta
Drehbuch Natalia Meta
Produktion Benjamín Doménech,
Santiago Gallelli,
Matias Roveda
Musik Luciano Azzigotti
Kamera Bárbara Álvarez
Schnitt Eliane Katz
Besetzung

The Intruder (Originaltitel: El prófugo, dt. „Der Eindringling“) ist ein argentinisch-mexikanischer Spielfilm von Natalia Meta aus dem Jahr 2020, der seine Weltpremiere am 21. Februar 2020 im Wettbewerb bei den 70. Internationalen Filmfestspielen Berlin[3] feierte. Der Thriller, für den die Regisseurin auch das Drehbuch verfasste, orientiert sich frei an dem Schauerroman El mal menor von C. E. Feiling aus dem Jahr 1996. Erzählt wird die Geschichte einer Frau (dargestellt von Érica Rivas), die heimgesucht wird von Alpträumen und surrealen Wahrnehmungsstörungen.[4]

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die junge Inés ist mit Leopoldo liiert und lebt in Buenos Aires. Sie arbeitet als Synchronsprecherin und singt in einem Chor. Während einer gemeinsamen Urlaubsreise in Mexiko stürzt ihr Lebensgefährte vom Balkon des Hotelzimmers in den Tod. Inés erleidet einen schweren Schock. Zurück in ihrer Heimat Argentinien quält sie sich mit Schlaflosigkeit und heftigen Albträumen. Inés nimmt daraufhin psychiatrische Hilfe in Anspruch und wird medikamentös behandelt. Schon bald hat sie das Gefühl, dass sich die Grenze zwischen Realität und Wahn bei ihr aufzulösen droht. Sie beginnt neben den Albträumen unheimliche Geräusche wahrzunehmen. Diese scheinen direkt von ihren Stimmbändern zu kommen und werden bei der Arbeit im Tonstudio von Mikrofonen aufgefangen. Die Töne stören die Synchronisationsarbeit und gefährden auch Inés’ Stellung als Sängerin im Chor. Die täglichen Qualen prägen auch die Beziehung zu ihrer Mutter Marta.[5][6]

Bei einer Chorprobe macht Inés durch Zufall die Bekanntschaft mit dem jungen und einfühlsamen Alberto, der eine Faszination auf sie ausübt. Sie wird zunehmend paranoid und ist bald davon überzeugt, dass die Gestalten aus den Träumen ihren Körper in Besitz nehmen wollen.[7] Sie verweist die Mutter aus ihrer Wohnung. Der Versuch, auch Albert aus ihrem Leben zu verbannen, misslingt ihr jedoch, und sie bekennt sich zu ihrer Beziehung mit ihm. Kurz darauf hat Inés wieder einen erfolgreichen Auftritt mit dem Chor.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Natalia Meta ist The Intruder der zweite Spielfilm als Regisseurin und Drehbuchautorin nach dem preisgekrönten Krimidrama Mord in Buenos Aires (2014) mit Demián Bichir und Chino Darín.

Die Dreharbeiten waren für acht Wochen angesetzt und fanden in Buenos Aires und Playa del Carmen statt.[8]

Es handelt sich um eine Produktion von Rei Cine.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptdarstellerin Érica Rivas (2017)

Carlo Chatrian, künstlerischer Leiter der Berlinale, hob bei der offiziellen Vorstellung des Wettbewerbs Ende Januar 2020 die starke Schauspielleistung von Érica Rivas hervor. Ebenfalls stehe „das Universum der Klänge im Mittelpunkt“. Es handle sich bei The Intruder um einen „Noir-“, und damit um einen Genrefilm, der weitere Themen wie Geschlechtergrenzen und „wie wir andere Menschen wahrnehmen und sie uns wahrnehmen“ anspreche, so Chatrian.[9]

Ein erster Trailer zum Film, der als „psycho-sexueller fantastischer Thriller“ beworben wird, wurde kurz nach der Berlinale-Pressekonferenz veröffentlicht.[6] Das US-amerikanische Branchenmagazin Variety zog daraufhin Vergleiche zu den Werken von Roman Polański und Brian De Palma. Regisseurin Meta schere sich in ihrer Inszenierung nicht um Naturalismus und präsentiere in dem Trailer einen „überragenden visuellen Stil“, hinter dem die „gänzend polierte“ Kamera von Bárbara Álvarez aus Uruguay stehe. Sowohl Mord in Buenos Aires als auch The Intruder besäßen eine „sehr breite Farbpalette“ und ließen sich wie die Filme De Palmas nicht vollständig in eine Genrekategorie einordnen.[6]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit The Intruder konkurrierte Natalia Meta erstmals um den Goldenen Bären, den Hauptpreis der Berlinale.[10]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Intruder. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 10. Januar 2023.
  2. Freigabebescheinigung für The Intruder. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 193952/V).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  3. El prófugo | The Intruder. Berlina, abgerufen am 23. Februar 2020.
  4. John Hopewell: Film Factory Acquires Natalia Meta’s ‘Psycho-Sexual Fantastic Thriller’ ‘The Intruder’ (EXCLUSIVE). In: variety.com, 4. Dezember 2019 (abgerufen am 31. Januar 2020).
  5. La argentina El prófugo competirá en la selección oficial del Festival de Berlín. In: lanacion.com.ar, 29. Januar 2020 (abgerufen am 31. Januar 2020).
  6. a b c John Hopewell ; Emiliana Granada: Watch the Trailer from Just Announced Berlin Competition Entry ‘The Intruder’ (EXCLUSIVE). In: variety.com, 29. Januar 2020 (abgerufen am 31. Januar 2020).
  7. El prófugo. In: berlinale.de (abgerufen am 11. Februar 2020).
  8. Julia Montesoro: «El prófugo», de Natalia Meta, en competencia oficial del 70º Festival de Berlín. In: gpsaudiovisual.com, 29. Januar 2020 (abgerufen am 31. Januar 2020).
  9. Berlinale Press Conference 2020. In: facebook.com, 29. Januar 2020, 17:20 min ff. (abgerufen am 2. Februar 2020).
  10. Der Wettbewerb der 70. Berlinale und abschließende Auswahl des Berlinale Special. In: berlinale.de, 29. Januar 2020 (abgerufen am 29. Januar 2020).