The Pink Cloud

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Film
Titel The Pink Cloud[1]
Originaltitel A Nuvem Rosa
Produktionsland Brasilien
Originalsprache Portugiesisch, Englisch
Erscheinungsjahr 2021
Länge 104 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Iuli Gerbase
Drehbuch Iuli Gerbase
Musik Caio Amon
Kamera Bruno Polidoro
Schnitt Vicente Moreno
Besetzung

The Pink Cloud ist ein Filmdrama von Iuli Gerbase, das Ende Januar 2021 beim Sundance Film Festival seine Premiere feierte. In dem dystopischen Film zieht eine mysteriöse rosa Wolke über die Erde, die gezielt Menschen tötet.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine rosa Wolke zieht über die Erde. Sie scheint es gezielt auf nichtsahnende Menschen abgesehen zu haben, die binnen weniger Sekunden nach Kontakt mit dem gasförmigen Gebilde getötet werden, während Tiere seltsamerweise verschont bleiben. Die Regierungen der Welt suchen nach Lösungen.

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regie führte Iuli Gerbase, die auch das Drehbuch schrieb, eine Arbeit die sie 2017 und damit vor der COVID-19-Pandemie erledigte. Daher ist der Film mit dem Zusatz versehen „Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Ereignissen ist rein zufällig.“[3]

Renata de Lélis und Eduardo Mendonça spielen in den Hauptrollen Giovana und Yago.[4] Gedreht wurde der Film 2019. Als Kameramann fungierte Bruno Polidoro.[3]

Die Filmmusik komponierte Caio Amon. Im Februar 2021 veröffentlichte Eroica das Soundtrack-Album mit insgesamt 14 Musikstücken als Download.[5]

Im Herbst 2020 wurde der erste Trailer veröffentlicht.[4] Die Premiere erfolgte am 29. Januar 2021 beim Sundance Film Festival.[6] Im März 2021 wurde er beim Miami Film Festival gezeigt,[7] im April 2021 beim Seattle International Film Festival.[8] Im Juli 2021 wurde er beim Filmfest München vorgestellt,[9] im August 2021 beim New Horizons International Film Festival (auch Polish Days).[10] Am 14. Januar 2022 kam der Film in ausgewählte US-Kinos.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film stieß bislang auf die Zustimmung von 93 Prozent aller Kritiker bei Rotten Tomatoes bei einer durchschnittlichen Bewertung von 7,3 der möglichen 10 Punkte.[11]

Kate Erbland von IndieWire schreibt, auch wenn Iuli Gerbase das Drehbuch für The Pink Cloud drei Jahre vor der Coronavirus-Pandemie verfasste, beschreibe die Filmemacherin Details, die aus heutiger Sicht betrachtet einfach nur wahnsinnig vorausschauend wirkten, so das eilige, anfängliche Sichvergewissern über das Wohlergehen von Familie und Freunden per Video-Chat, die politische Spaltung, das Regierungsversagen und das wachsende Gefühl, dass niemand wirklich weiß, was eigentlich los ist. Während der Zuschauer Giovana und Yago ganz privat in dieser Situationen erlebe, lasse der Film viele Fragen offen, so wer oder was die Wolke gesendet hat, woraus sie gemacht ist oder wie man sie in den Tagen, Wochen, Monaten und dann Jahren bekämpft. Auch die Frage, woher das frische Essen kommt, bleibe unbeantwortet, ebenso was es mit dem rosa Pulver auf sich hat, mit dem die Regierung die Menschen versorgt. Doch vielleicht, so Erbland, liege genau darin der Schlüssel, den Film so zu konsumieren, wie es die Figuren im Film tun, wenn sie das alles einfach akzeptieren. So versuche Yago nach und nach die Wolke und das Leben, das sich durch ihre Anwesenheit für ihn ergeben hat, zu lieben. Giovana falle dies schwerer, und Renata de Lélis spiele sie vielschichtig, als eine komplexe Frau, anfänglich von sexueller Begierde getrieben, die einer aufgezwungenen Häuslichkeit weiche. Trotz der Prämisse entwickele sich The Pink Cloud schließlich zu einem klassischen Beziehungsdrama, so Erbland, und der Zuschauer werde Yago und Giovana nicht so einfach vergessen, wobei es schwer fallen dürfe, die eigenen „Pink-Cloud“-Erfahrungen von den für den Film erdachten zu trennen, da sich diese einfach zu real anfühlten.[3]

Giovana wird durch die rosa Wolke in eine Rolle gedrängt, der sie nicht entfliehen kann

Michael Kuratli vom Filmbulletin bemerkt, bezogen auf die Vorwegnahme eines Lebens während des Corona-Lockdowns, die Videochats, die Disco-Simulation zu zweit im Wohnzimmer, digitales Lernen und Lieben, die Einsamkeit, die Langeweile, der Lockdown-Koller, all das zeige Gerbase durch ihre genuine Kreativität in ihrem Langspielfilmdebüt so, wie man es nur mit der Erfahrung des letzten Jahres zu beschreiben können glaubt. Auch die Parallele zu den strikten Ausgangssperren in Brasilien und anderen südamerikanischen Ländern seien dabei erdrückend. Dies mache The Pink Cloud glaubwürdig, authentisch und auch ein wenig unheimlich. Was dieses Werk jedoch wirklich genial mache, sei nicht etwa die beängstigende Weitsicht Gerbases, sondern, dass sie im Aufbau ihrer Erzählung brilliere und das Drama gekonnt reguliere: „Details zur Weltlage stellt sie leise in den Hintergrund, Gefahren, Abgründe und Versuchungen werden markiert, ohne zu offensichtlich zu werden und dann dreht sie dort das Volumen auf, wo die Menschlichkeit ausbricht“, so Kuratli. Er bemerkt weiter, Giovana, die gerne ein selbstbestimmtes Leben führen würde, werde durch die rosa Wolke in eine Rolle gedrängt, der sie nicht entfliehen kann und werde so zum Sinnbild für die unentrinnbare Gefangenschaft in gesellschaftlichen Zwängen. Das fiktive Setup stelle sich dabei einmal mehr als visionär heraus, zeigte schließlich gerade die echte Pandemie, um wie viel verletzlicher Menschen sind, die nicht dem bürgerlichen Standard entsprechen, so Kuratli.[12]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cleveland International Film Festival 2021

  • Nominierung im New Direction Competition[13]

Seattle International Film Festival 2021

Sitges Film Festival 2021

  • Nominierung für den New Visions Award (Iuli Gerbase)
  • Auszeichnung mit dem Blood Window Award (Iuli Gerbase)[15][16]

Sofia International Film Festival 2021

  • Auszeichnung mit dem Sofia City of Film Grand Prix (Iuli Gerbase)[17]

Transilvania International Film Festival 2021

  • Nominierung für die Transilvania Trophy im Hauptwettbewerb[18]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Pink Cloud. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 6. Februar 2021.
  2. Freigabebescheinigung für The Pink Cloud. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 213238/V).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  3. a b c Kate Erbland: 'The Pink Cloud' Review: Prescient Pandemic Drama Turns Its Attention to a Rocky Romance. In: IndieWire, 29. Januar 2021, abgerufen am 12. November 2021 (englisch).
  4. a b Alex Billington: Brazilian Quarantine Drama 'The Pink Cloud' Festival Promo Trailer. In: firstshowing.net, 2. Februar 2021, abgerufen am 12. November 2021 (englisch)
  5. ‘The Pink Cloud’ (‘A Nuvem Rosa’) Soundtrack Released. In: Filmmusicreporter. 22. Februar 2021, abgerufen am 12. November 2021.
  6. Program Guide des Sundance Filmfestivals (PDF; 1,3 MB)
  7. Miami Film Festival Announces 2021 Lineup With a Strong Latin American Selection. In: cinematropical.com, 4. Februar 2021.
  8. The Pink Cloud. In: siff.net. Abgerufen am 19. April 2021.
  9. A Nuvem Rosa. In: filmfest-muenchen.de. Abgerufen am 7. Juni 2021.
  10. The Pink Cloud. In: nowehoryzonty.pl. Abgerufen am 20. August 2021.
  11. The Pink Cloud. In: Rotten Tomatoes. Abgerufen am 9. April 2022.
  12. Michael Kuratli: The Pink Cloud. In: Filmbulletin, 8. April 2021.
  13. The Pink Cloud. In: clevelandfilm.org. Abgerufen am 26. Mai 2021.
  14. Ibero American Competition. In: siff.net. Abgerufen am 14. April 2021.
  15. https://sitgesfilmfestival.com/eng/film?id=10006768
  16. 54th Edition - SITGES - Festival Internacional de Cinema Fantàstic de Catalunya. (Memento des Originals vom 17. Oktober 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sitgesfilmfestival.com In: sitgesfilmfestival.com. Abgerufen am 17. Oktober 2021.
  17. Ştefan Dobroiu: Iuli Gerbase's 'The Pink Cloud' wins the Sofia City of Film Grand Prix. In: cineuropa.org, 22. März 2021.
  18. Simona Fodor: Transilvania IFF 2021: Mexican writer and producer Guillermo Arriaga, part of the jury. In: romania-insider.com, 5. Juli 2021.