The Saxonz

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The Saxonz 2020
The Saxonz 2020
The Saxonz 2020; auf der Bühne: Philip Lehmann (Lehmi)

The Saxonz sind eine deutsche Breakdance-Gruppe, die sich im Jahr 2013 in Dresden aus drei regionalen Gruppen formiert hat. The Saxonz gehören heute zu den erfolgreichsten Gruppen der deutschen Breakdance-Szene.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um national und international erfolgreicher zu werden schlossen sich im Januar 2013 drei regionale Gruppen aus Chemnitz, Dresden und Leipzig zusammen. Ein Jahr nach ihrer Gründung etablierten sie sich an der Spitze der deutschen Breakdance-Szene und wurden mit zwei aufeinanderfolgenden Siegen beim Battle of the Year in den Jahren 2014 und 2015 inoffizielle Deutsche Meister.[1] Auch 2019 konnten sie den Battle of the Year für sich entscheiden.[2] The Saxonz sind die Kunstpreisträger 2016 der Hanna Johannes Arras Stiftung[3] und haben weitere Preise in Frankreich und den Niederlanden gewonnen.

Durch Kooperationen mit unterschiedlichen Institutionen, wie dem Festspielhaus Hellerau, der Semperoper und der Sächsischen Staatskanzlei, haben sich The Saxonz auch abseits der Breakdance-Szene einen Namen gemacht. Der Imagefilm Life is a dance im Rahmen der Kampagne So geht sächsisch hat seit 2015 Millionen Zugriffe und bekam einige Preise, darunter den für das Webvideo 2016 in der Kategorie Sport.[4]

The Saxonz sind Initiatoren eigener Events wie dem „Double D-Town Battle“, der „XXL-Trainingssession“ und dem „Dance Off“ für die urbane sächsische Tanzszene. Die Formation tourte unter anderem durch Belgien, Großbritannien, Italien, Österreich, Russland, Südkorea, die Ukraine und die USA.

The Saxonz bestehen aus etwa 13 Tänzern. Die Gründer Alexander Miller (Kelox), Felix Roßberg (Rossi) und Philip Lehmann (Lehmi) gehören der Gruppe weiter an. Miller (* 1989) studiert Choreografie an der Palucca Hochschule für Tanz Dresden und ist der künstlerische Leiter. Roßberg (* 1988, Physiotherapeut aus Deutschenbora[5]) und Lehmann (* 1989) sind die sportlichen Leiter. Sehr wichtig ist The Saxonz die Nachwuchsförderung. So geben Roßberg und Lehmann jede Woche Anfängerkurse für Kids und Jugendliche im Stadtteilzentrum „Emmers“ in Dresden-Pieschen.[6]

2019 haben The Saxonz einen Verein gegründet mit den Zielen, den Nachwuchs zu fördern, Fördergelder erhalten zu können und dazu beizutragen, dass Breakdance eine olympische Disziplin wird und The Saxonz an den Olympischen Sommerspielen 2024 teilnehmen können.[6] Im Dezember 2020 wurde bekannt, dass es Breaking als eine von vier neuen Disziplinen die Aufnahme in die olympischen Sportarten geschafft hat. Das Ziel der Gründung eines eigenen Tanzzentrums[7] wurde am 1. November 2020 erreicht. Zusammen mit anderen Gruppen der aus dem Bereich des modernen Tanzes zogen The Saxonz an die Stadtgrenze zwischen Dresden und Radebeul in das 84´Til Tanzstudio.[8] Der Name des Studios ist auch eine Reminiszenz an den Film Beat Street von 1984, der die Jugendbewegung der Breaker auch in der DDR bekannt machte.[9]

Im März 2023 erhielten The Saxonz den mit 5000 Euro dotierten Förderpreis der Landeshauptstadt Dresden. Zur Begründung schrieb die Jury: „The Saxonz [sind eine] Tanzcrew, die sich gemeinsame Ziele setzte und innerhalb weniger Jahre abseits klassischer Kunstnischen auf nationaler und internationaler Ebene diverse Erfolge erzielte. Durch verschiedene Kooperationen mit unterschiedlichen (Kultur-) Institutionen sind The Saxonz zu einem nachgefragten und bedeutenden Partner geworden. Ihre Verbindung von Breakdance und zeitgenössischen Tanz sowie ihre Offenheit für andere Genres schafft neue Impulse für die sächsische Tanz- und Breakingszene. Auch ihre Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Bereich kultureller Bildung ist immer geprägt von ihrem hohen künstlerischen Anspruch und gleichzeitig ihrer Begeisterungsfähigkeit, mit dem sie aktiv Nachwuchsförderung betreiben.“[10]

Joanna Mintcheva von The Saxonz gehörte 2023 zu den acht Frauen und acht Männern des Bundeskaders für die Olympischen Sommerspiele 2024, bei denen Breaking erstmals olympische Disziplin sein wird.[11]

Bedeutende Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2014: Sieg bei den The Notorious IBE für Lil' Twister von The Saxonz
  • 2014: 1. Platz BOTY Germany
  • 2015: 1. Platz BOTY Germany
  • 2016: Kunstpreisträger der Hanna Johannes Arras Stiftung
  • 2019: 1. Platz BOTY Germany
  • 2019: 8. Platz International Germany 2019[6]

Dokumentation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Jahren 2020 und 2021 drehte die Dokumentarfilmerin Maike Conway den dreiteiligen Dokumentarfilm Dance till you break als Mediathekprojekt für die ZDF-Sendereihe 37 Grad. Sechs der Tänzer und Tänzerinnen wurden über mehrere Monate während des Alltags, des Trainings und bei Auftritten begleitet. Darüber hinaus gewährt die Dokumentation Einblicke in das Erarbeiten von Master-Abschlussarbeiten an der Palucca Hochschule für Tanz Dresden. Der Film ist als O-Ton-Reportage, d. h. ohne Kommentar angelegt. Neben zahlreichen Tanzsequenzen gibt es viel Raum für lebensbezogene Reflexionen und Statements zur eigenen Rolle innerhalb der Tanzgruppe. Conway gibt an, dass sie schon seit 2015 eine Reportage über die Gruppe machen wollte.[12] Für Dance till you break (Folge 2) erhielt Hauke von Stietencron den Deutschen Kamerapreis 2022 für den besten Schnitt in einer Dokumentation.[13]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: The Saxonz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Crews. THE SAXONZ (GERMANY). BATTLE OF THE YEAR, abgerufen am 6. Mai 2020.
  2. Maik Schwert: Deutschlands beste Breakdancer sind Sachsen. In: Sächsische Zeitung. 6. März 2020 (kostenpflichtig online [abgerufen am 6. Mai 2020]).
  3. 2016: The Saxonz. Hanna Johannes Arras Stiftung, abgerufen am 6. Mai 2020.
  4. Webvideopreis für Saxonz-Film. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 7. Juni 2016 (kostenpflichtig online [abgerufen am 6. Mai 2020]).
  5. Lars Müller: Sachsen sind die besten Breakdancer. In: Sächsische Zeitung. 15. Oktober 2014 (online [abgerufen am 6. Mai 2020]).
  6. a b c Lars Müller: Dresdner Breaker werden Achter bei Weltmeisterschaft. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 28. Oktober 2019 (kostenpflichtig online [abgerufen am 6. Mai 2020]).
  7. Henry Berndt: Wirbeln in neuer Dimension. In: Sächsische Zeitung. 23. März 2017 (kostenpflichtig online [abgerufen am 6. Mai 2020]).
  8. The Saxonz beziehen mitten in der Pandemie erstes eigenes Studio. MDR, 16. Januar 2021, abgerufen am 17. Januar 2021.
  9. Silvio Kuhnert: Radebeul auf dem Weg zum Breakdance-Mekka. In: Sächsische Zeitung. 5. Februar 2021 (kostenpflichtig online [abgerufen am 6. Februar 2021]).
  10. Angela Hampel erhält den Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden 2023. Förderpreise gehen an „The Saxonz“ und Nazanin Zandi. Landeshauptstadt Dresden, 16. März 2023, abgerufen am 17. März 2023.
  11. Lars Müller: Dresdner Saxonz-Breakerin tanzt sich in den Olympia-Kader. Mitteldeutscher Rundfunk, 8. Juli 2023, abgerufen am 10. Juli 2023.
  12. Dance till you break - The Saxonz (1/3). In: zdf.de. 26. Juni 2021, abgerufen am 13. Februar 2024.
  13. Alexander Krei: Deutscher Kamerapreis 2022: Die Gewinnerinnen und Gewinner. DWDL.de GmbH, 7. Mai 2022, abgerufen am 14. Mai 2022.