The Shards

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The Shards ist ein Roman von Bret Easton Ellis aus dem Jahr 2023.[1] Die deutsche Fassung erschien bei Kiepenheuer & Witsch und wurde von Stephan Kleiner aus dem Englischen übersetzt. Der Roman handelt von den Erinnerungen des homodiegetischen Erzählers Bret Easton Ellis an seine Jugend, die er in der Oberschicht von Los Angeles der 1980er verbrachte und in seinem Abschlussjahr von der Angst vor dem Trawler, einem Serienmörder, geprägt war.

Zusammenfassung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Anfang des Romans berichtet der Erzähler von der Unruhe, die ihm seine Erinnerungen an sein letztes Schuljahr an einer Privatschule in Los Angeles bereiten. Er hat in der Vergangenheit mehrmals versucht seine Erlebnisse in Worte zu fassen, scheiterte aber immer bis zu diesem Buch.

Zu Beginn des letzten Schuljahres fühlt sich der 17-jährige Bret bereits abgestumpft: Er und seine Freunde empfinden wenig füreinander und versuchen lediglich den Schein zu wahren. Daher täuscht Bret eine Liebesbeziehung mit Debbie vor, um seine Homosexualität zu verstecken. Als Robert Mallory, der kurz zuvor noch wegen seiner Drogensucht in einer Psychiatrie untergebracht war, als Neuling in Brets Schule in Erscheinung tritt, nimmt Brets Freundeskreis Robert schnell auf. Bret fühlt sich von Robert sowohl angezogen als auch abgestoßen, weil er einerseits attraktiv ist und andererseits ein Lügner zu sein scheint. Zur gleichen Zeit wird L.A. von einem brutalen Serienmörder, dem Trawler, heimgesucht, der in Häuser einbricht, Menschen angreift und mehrere Mädchen auf bestialische Weise tötet. Im Laufe des beginnenden Schuljahrs entdeckt Bret immer mehr Hinweise, die den Trawler scheinbar eindeutig mit Robert verknüpfen und nimmt schon früh an, dass Robert der Täter ist. Bret plagen zunehmend Angstzustände vor dem Trawler, die er mit Drogen zu betäuben versucht und ihn nicht daran hindern Robert zu verfolgen. Schließlich zerbricht der Freundeskreis, als sich Brets Freunde Thom und Susan, die nun in Robert verliebt ist, trennen.

Im Laufe der Geschichte dringt der Trawler zunehmend in Brets soziales Umfeld ein. Sein Mitschüler Matt, mit dem Bret mehrere Male Sex hatte, wird entstellt im Pool von Matts Haus gefunden. Während die Polizei von einem Selbstmord ausgeht, wird Bret zunehmend bewusst, dass Matt vom Trawler ermordet worden ist; schließlich erhält Bret eine Audioaufnahme vom Mord. Bret fühlt sich vom Trawler verfolgt und vermutet, dass diese mehrmals in das Haus seiner Eltern, in dem er in deren Abwesenheit wohnt, eingebrochen ist. Am Ende des Romans attackiert der Trawler Brets Freunde Thom, Debbie und Susan, die teilweise schwer verletzt überleben.

Obwohl Robert Susan und Thom nach dem Angriff des Trawlers ins Krankenhaus bringt, hält Bret ihn weiterhin für den Trawler und sucht Robert in einer Wohnung eines Hochhauses, in der Robert lebt, auf. Robert wird seit Monaten vom Trawler und dessen Anhängern verfolgt und glaubt nun, dass Bret zu seinen Verfolgern gehöre. Da Bret die Türklinke der Wohnungstür entfernt hat, kann Robert vor Bret nicht fliehen und die beiden bekämpfen sich mit Messern. Schließlich fällt Robert von einem Balkon, an dessen Geländer er sich festgehalten hat; Bret hat ihm auf die Hände geschlagen. Roberts Tod wird von der Polizei als Suizid angesehen, weil Bret die Wahrheit vertuscht.

Bret verbreitet nach Roberts Tod das Gerücht, Robert sei der Trawler gewesen und habe versucht Susan, Debbie und Thom zu ermorden. Als die Morde nach Roberts Tod nicht abreißen und der Trawler in einem anonymen Schreiben betont nicht Robert zu sein, sondern von ihm besessen, kehren sich alle von Bret ab. Bret trifft erst Jahrzehnte später während einer Autogrammstunde auf Thom, der ihm inzwischen misstraut, weil Susan Bret für den Trawler hält.

Rezensionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christoph Schröder schreibt beim SWR Kultur, Ellis laufe in diesem Roman "zu Höchstform auf", obwohl der Roman auch seine Längen habe. "Die Erzählung von der Geburtsstunde eines Schriftstellers" sei spannend und setze Psychopathie und Dekadenz gekonnt in Verbindung.[2]

Danny Marques schreibt beim NDR, der Roman sei abwechslungsreich. Ellis schwanke zwischen ausführlichen Beschreibungen von Brets Lebensstil, Verfolgungsjagden, Sex und Gewalt.[3]

Tobias Rüther kritisiert in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Roman sei konventionell, weil Themen wie Drogenkonsum und Gewalt schon häufig thematisiert worden seien. Auch sprachlich sei der Roman manchmal eintönig. Eine genauere Skizzierung der amerikanischen Ideale wäre interessanter gewesen.[4]

Ausgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Shards. Kiepenheuer und Witsch, abgerufen am 16. Februar 2024.
  2. Christoph Schröder: Bret Easton Ellis – The Shards. SWR Kultur, 20. Januar 2023, abgerufen am 16. Februar 2024.
  3. Danny Marques: "The Shards": Neuer Roman von Bret Easton Ellis. In: NDR. 19. Januar 2023, abgerufen am 16. Februar 2024.
  4. Tobias Rüther: Alle sind permanent high. Hrsg.: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 14. Januar 2023 (faz.net [abgerufen am 16. Februar 2024]).