Theobald František von Dewaldt

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Theobald Franz (František) von Dewaldt, ab 1679 Freiherr (* um 1640 in Nordhagen im Hochstift Paderborn; † 9. August 1701 in Prag, Böhmen) war ein Rittmeister der Kaiserlichen Armee und Verwandter des Johann von Sporck.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Dewaldt

Geboren als Franz Nolte und aus bäuerlichen Verhältnissen stammend, war Theobald Franz von Dewaldt Rittmeister und Kompanieführer unter seinem Verwandten Johann von Sporck.[1] Später diente er wie Sporck unter General Raimondo Montecuccoli. In Ungarn kämpfte er mit Montecuccoli gegen die Türken und hatte mit seinen Reitern den wesentlichen Anteil am Sieg bei St. Gotthardt an der Raab am 1. August 1664. Montecuccoli lobte ihn beim Kaiser mit den Worten, dass er „zwey bereits zertrent geweste Squadronen zum Standt“ bringen und wieder gegen den Feind führen konnte.[2]

Am 13. April 1665 erfolgte die Erhebung in den Adelsstand. Nolte durfte sich fortan Noldt von Delbrück nennen.[3] Er blieb im Regiment seines Verwandten und war bei der ungarischen Zrinski-Frankopan-Verschwörung gegen Kaiser Leopold I. wohl auch bei der Niederschlagung der Aufständischen beteiligt.

1679 erfolgte die Standeserhöhung zum Freiherrn von Dewaldt.[4][5] In anderen Quellen wird der Name von Dewaldt auch als von Dewald angegeben.[6] Der Name Dewaldt erscheint wahrscheinlicher. So findet sich im Verzeichnis des Adels von Böhmen, Mähren und Schlesien später ein Johann Georg Freiherr von Dewaldt, dessen Verwandtschaftsverhältnis zu Theobald Franz (František) von Dewaldt ungeklärt ist.[7]

Theobald Franz (František) von Dewaldt starb 1701 in Prag. Seine Grabstätte findet sich im Kloster St. Katharina in Prag.[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilhelm Honselmann: Johann Graf von Sporck (1600–1679) und seine Verwandten im Delbrücker Land, in: Westfälische Zeitschrift 136 (1986) S. 319–334, S. 330.
  2. Nationalarchiv Prag, ODU IV D 1 U 424 Bl 2 r, zitiert nach Manfred Köllner: Karriere im Schatten des großen Johannes Sporck. Im Adelsstand: Franz Nolte alias Theobald Franz von Delbrück oder Freiherr von Dewald. In: Damals & heute. Informationen zu Geschichte, Natur und Heimatpflege aus Delbrück, Jg. 2006, Nr. 1 vom 12. April 2006, S. 1–4, hier S. 3 (online).
  3. Österreichisches Staatsarchiv, Adels- und Wappenverleihungen, rittermäßiger Adelsstand für Theobald Noldt 1665, Bl. 2 r. Siehe ebenso Köllner, Manfred: Karriere im Schatten des großen Johannes Sporck, damals & heute, 12. April 2006, S. 3.
  4. August von Doerr, Der Adel der böhmischen Kronländer: Ein Verzeichniss derjenigen Wappenbriefe und Adeladiplome, welche in den böhmischen Saalbüchern des Adelsarchives im K.K. Ministerium des Innern in Wien eingetragen sind, Wien 1900, S. 164.
  5. Adalbert Král von Dobrá Voda: Der Adel von Böhmen, Mähren und Schlesien. Genealogisch-heraldisches Repertorium sämtlicher Standeserhebungen, Prädicate, Beförderungen, Incolats-Erteilungen, Wappen und Wappenverbesserungen des gesamten Adels der Böhmischen Krone mit Quellen und Wappen-Nachweisen. Prag 1904, S. 42.
  6. Manfred Köllner, Karriere im Schatten des großen Johannes Sporck, damals & heute, 12. April 2006.
  7. Anton Schimon: Der Adel von Böhmen, Mähren und Schlesien. Ein alphabetisch geordnetes Verzeichnis der sämmtlichen böhmischen, mährischen und schlesischen Adelsfamilien aller Grade, mit Daten ihrer ursprünglichen Standeserhebung, Beförderung in die höheren Adelsstufen, Charakteure, Würden und Prädikate, dann sonstigen Auszeichnungen. Geržabek, Böhmisch Leipa 1859, S. 27.
  8. Jan Loch: Heraldische Sehenswürdigkeiten im Tempel der Heiligen Katharina in der Prager Neustadt (deutschsprachiges Resümee des Beitrages von Vladivoj Tomek: Heraldische Sehenswürdigkeiten im Kloster der Heiligen Katharina in der Prager Neustadt in derselben Ausgabe der Zeitschrift). In: Heraldická Ročenka, Jg. 2007, S. 184 (online).