Theodor Schwarz (Theologe)

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Adolph Philipp Theodor Schwarz (* 1. September 1777 in Wiek; † 10. Februar 1850 ebenda) war ein deutscher evangelischer Pfarrer, Schriftsteller und Maler. Er schieb unter den Pseudonymen Theodor Melas und Theodor Pyl.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theodor Schwarz war ein Sohn des Präpositus Georg Theodor Schwarz († 1814) und dessen Ehefrau Eleonore, geb. Stegemann. Mit seinen Geschwistern erhielt er Unterricht durch den Privatlehrer M. Carl Brismann (1760–1800), mit dem er 1788 nach Greifswald ging, wo Brismann Professor der Mathematik wurde. Der Vater stammte aus einer der ältesten Greifswalder Bürgerfamilien und war Nachfahre der Barockdichterin Sibylla Schwarz.

Uferpredigt bei Vitt. Aquarell von Theodor Schwarz

In Greifswald befreundete sich Theodor Schwarz mit Caspar David Friedrich, Karl Schildener, Friedrich Muhrbeck, Hermann Baier und Johann Erichson und ging mit diesen an die Universität Jena. Bei Johann Jakob Griesbach hörte Schwarz theologische Vorlesungen und begegnete in dessen Haus auch Goethe und Schiller.

Zu Caspar David Friedrich pflegte Schwarz ein besonderes Verhältnis. Neben den Begegnungen in Greifswald und auf Rügen besuchte er ihn mehrmals in Dresden. Schwarz kann als intimer Kenner der Persönlichkeit des großen Romantikers gelten. In seinem Roman Erwin von Steinbach oder Geist der deutschen Baukunst stellt der Autor dem Baumeister des Straßburger Münsters, Erwin von Steinbach, die Figur des Malers Kaspar zur Seite. Diese fiktive Persönlichkeit trägt unverkennbar und präzise die Züge Friedrichs. Mit Hilfe des Romans erscheinen ungeklärte Fragen von Friedrich Biografie in einem neuen Licht.[1]

Dank einer frühen Zeichenausbildung, vermutlich bei Johann Gottfried Quistorp, erschloss er sich malend die Natur der Insel Rügen und pries die Aussichten dieser Landschaft wie kaum ein anderer. Mit dem Maler Jakob Roux unternahm Schwarz 1800 eine Reise durch die Sächsische Schweiz und nach Dresden.

1801 kehrte Schwarz nach Rügen zurück, unterstützte anfangs seinen Vater im Pfarramt, war dann mehrere Jahre Erzieher im Haus des Propstes v. Schwerin in Schonen und des Generals v. Schwerin in Stockholm. 1814 übernahm er das Pfarramt seines Vaters.

Schwarz war verheiratet mit Philippine Hahne, der Tochter eines Kieler Etatsrats. Sein Sohn Friedrich (1811–1883) wurde Pfarrer in Altefähr, der Sohn Karl (1812–1885) Theologe in Halle und Gotha.

Seine Schwester Charlotte war verheiratet mit dem Stettiner Gymnasialdirektor Karl Friedrich Wilhelm Hasselbach (1781–1864).

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das Wesen des heiligen Abendmahls. 1825. (Magisterarbeit)
  • Ueber religiöse Erziehung. 1834. (Promotionsschrift)
  • Erwin von Steinbach. Roman, 3 Bände, 1834.
  • Joseph Sannazar. 1837.
  • Das gebrochene Wagenrad. 1836–1844.
  • Hymnen an den Tod. 1840.
  • Parabeln. 1840
  • Der warnende Hausgeist, eine schwedische Prediger-Idylle. 1846.
  • Der Pantheist.: ein episches Idyll, Leipzig 1846
  • Letzte Worte an seine Gemeinde. 1849.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Detlef Stapf: Caspar David Friedrich. Die Biographie. Okapi Verlag, Berlin 2019. ISBN 978-3-947965-02-1, S. 23