Theodora Korte

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Theodora Korte (Pseudonym: Theo von Nienhaus) (* 12. November 1872 in Aschendorf/Ems; † 31. August 1926 in Münster) war eine deutsche Dichterin und Schriftstellerin.

Lebensweg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedenkplakette am Geburtshaus der Dichterin in Aschendorf, Papenburg

Theodora Korte war die Tochter des damaligen Amtshauptmanns Johann-Heinrich Korte und seiner Ehefrau Marie auf Nienhaus in Aschendorf/Ems. Nach dem Besuch der örtlichen Schule wechselte sie 1887 in die katholische Klosterschule Sacré Coeur Riedenburg in Bregenz am Bodensee (Österreich). Anschließend ging sie auf die Präparandie in Emden zur Vorbereitung für das Lehrerinnenexamen. Da ihre Mutter pflegebedürftig wurde, kehrte sie anschließend nach Aschendorf zurück. Theodora Korte pflegte bis 1914 ihre schwerkranke Mutter. Trotz dieser Belastungen unternahm sie gelegentlich Reisen ins Ausland, so nach Paris. Ansonsten lebte sie still und zurückgezogen und widmete sich ganz ihren Eltern. In dieser Zeit entstanden einige Gedichte, Skizzen und Erzählungen. Sie veröffentlichte diese in zahlreichen Zeitungen und Zeitschriften, zunächst noch unter dem Pseudonym „Theo von Nienhaus“.

1915/16 zog Theodora Korte nach Münster. In ihrer Münsteraner Zeit begann Theodora Korte intensiv zu schreiben und zu publizieren. Neben den Münsteraner Zeitungen war sie regelmäßige Mitarbeiterin vor allem von großen katholischen Zeitungen und Zeitschriften, wodurch sie sich einen gewissen Bekanntheitsgrad erwarb, zumal ein großer Teil ihrer Werke stark religiös gefärbt war. Die tief mit dem Emsland verbundene Dichterin verfasste in Münster ihr bekanntestes Werk, den emsländischen Heimatroman „Jan Bernd Hoeftmann“ (1919). Die Masse ihres Schaffens ist verstreut in zahlreichen Presseorganen publiziert worden und bislang nicht erfasst worden.

Ihr Werk, das in Buchform erschien, ist größtenteils dem Genre der Kinder- und Jugendliteratur zuzurechnen. Vor allem die Kinder- und Jugendbücher, die häufig in speziellen Reihen erschienen, erfuhren in rascher Folge mehrere Auflagen. Sie galt als eine in ihrer Zeit bekannte Kinder- und Jugendschriftstellerin.

Theodora Korte passte sich der allgemeinen nationalistischen Welle in und direkt nach dem Ersten Weltkrieg an, was sie später bedauert haben soll. Nach längerer Krankheit starb die Junggesellin am 31. August 1926 im Alter von 53 Jahren im Clemenshospital in Münster.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Trude Friedwald. Erzählung für Kinder (= Jugend-Bücherei des Vereins Katholischer Deutscher Lehrerinnen, 1. Folge, 9. Bändchen), Münster 1908, 2. Auflage Münster [1913], 5. Auflage Münster 1925.
  • Zeitgesänge (Gedichte), Papenburg 1915
  • Jan Bernd Hoeftmann. Die Geschichte eines Emsland-Jungen, Köln 1919 [Reprint der Ausgabe 1926, Aschendorf (1982)].
  • Helen Keller. Aus: Die Geschichte meines Lebens. Den Kindern erz. von Th. Korte. (= Erzählungen für Schulkinder, 9. Serie, Heftchen 11/12), Limburg 1910 (2. Auflage 1921).
  • Auf, auf, zum Kampf. Kriegsgeschichten für Kommunionkinder. Dülmen 1916.
  • Die Schwestern (= Elfenbüchlein. Auserwählte Kleinodien der Gegenwartsliteratur, 3. Reihenfolge, Bd. 4), Elberfeld (1925).
  • Emsland. Heimat-Erzählungen: Heilquellen, Der Fährmann an der Ems, Dunkle Wellen, Wilm Leffers Heimkehr. Elberfeld 1926 [Reprint Aschendorf (1982)].
  • Glockenläuten. Erzählung für Erstkommunikantinnen, Einsiedeln 1922 (1. und 2. Auflage).
  • Von Kämpfen und Siegen. Erzählung für Erstkommunikanten, Einsiedeln 1922 (2. Auflage 1923).
  • Am Meere und andere Erzählungen. Elberfeld (1926).
  • Von Sehnsucht und Heimat – Stimmungsbilder aus der Emsniederung. Leer o. J.
  • Mutter und ich. Innsbruck o. J.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Deutsches Biographisches Archiv NF Microfiche Nr. 746, S. 136.
  • Henning Buck, Literatur. In: Werner Franke/Josef Grave/Heiner Schüpp/Gerd Steinwascher (Hrsg.): Der Landkreis Emsland. Geographie, Geschichte, Gegenwart. Eine Kreisbeschreibung. Hrsg. im Auftrag des Landkreises Emsland, Meppen 2002, 492-497, S. 495–496.
  • Elisabeth Friedrichs: Die deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 19. und 20. Jahrhunderts. Ein Lexikon. (= Repertorien zur deutschen Literaturgeschichte, Bd. 9), Stuttgart 1981, S. 167.
  • Aiga Klotz: Kinder- und Jugendliteratur in Deutschland 1840-1950. Gesamtverzeichnis der Veröffentlichungen in deutscher Sprache, Bd. 2 (= Repertorien zur deutschen Literaturgeschichte, Bd. 12), Stuttgart 1992, S. 497.
  • Wilhelm Kosch: Das katholische Deutschland. Biographisch-bibliographisches Lexikon, Bd. 2, Augsburg o. J. (1937), S. 2295.
  • Kürschners Deutscher Literatur-Kalender auf das Jahr 1926, 43. Jg., Berlin/Leipzig 1926, Sp. 528.
  • Alois Ovelgönne/Marianne Wulf/H. W. Zöller (Hrsg.): Theodora Korte – Die Aschendorfer Heimatdichterin. Aschendorf 1982.
  • Alois Ovelgönne/Johannes Rüschen: Korte, Theodora Johanna Antonia. In: Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte (Hrsg.), Emsländische Geschichte Bd. 12, Haselünne 2005, S. 340–349 (mit ausführlichem Werkverzeichnis).
  • Karl Pardey: Korte, Theodora. In: Rainer Hehemann (Bearb.): Biographisches Handbuch zur Geschichte der Region Osnabrück. Hrsg. vom Landschaftsverband Osnabrück, Bramsche 1990, S. 171.
  • Johannes Rüschen: Theodora Korte – Aschendorfs große Dichterin (1872-1926). In: Johannes Rüschen (Hrsg.): Bekannte Emsländer aus vergangener Zeit. Bremen 1988, S. 138–143.
  • Westfälisches Autorenlexikon 1850 bis 1900. Bd. 3. Im Auftrag des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe hrsg. und bearbeitet von Walter Gödden und Iris Nölle-Hornkamp, Paderborn 1997, S. 391–393.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Theodora Korte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien