Spatelmuscheln

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Spatelmuscheln

Weiße Bohne (Thracia phaseolina)

Systematik
Unterklasse: Heterodonta
Euheterodonta
Überordnung: Anomalodesmata
Ordnung:
Überfamilie: Thracioidea
Familie: Spatelmuscheln
Wissenschaftlicher Name
Thraciidae
Stoliczka, 1870

Die Spatelmuscheln (Thraciidae) sind eine Biologie der Muscheln. Die ältesten Vertreter der Familie sind aus dem Jura bekannt.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ungleichklappigen Gehäuse sind mittelgroß. Sie sind im Umriss eiförmig bis länglich-eiförmig, der Hinterrand klafft. Das Hinterende ist oft mehr oder weniger ausgeprägt schnabelartig verlängert, oder abgestutzt. Die Wirbel sind opisthogyr, orthogyr oder prosogyr. Die rechte Klappe ist größer und stärker gewölbt als die linke Klappe und überragt diese meist. Dadurch sitzt der Wirbel der linken Klappe in einer Höhlung des Wirbels der rechten Klappe. Das innere Ligament sitzt auf einem löffelförmigen Fortsatz (Lithodesma) direkt unter den Wirbeln. Oft ist auch noch ein kleines externes Ligament vorhanden; es kann auch fehlen. Schlosszähne fehlen. Die Mantelbucht ist meist breit und tief. Die zwei Schließmuskel sind in etwa gleich groß, aber variabel im Umriss. Die Siphonen sind getrennt und meist lang. Der Fuß ist groß und besitzt keinen Byssus (mehr).

Die Schale ist dünn und aragonitisch. Die äußere Schalenlage ist granular-prismatisch oder säulig-prismatisch, die innere Lage meist homogen oder dendritisch-prismatisch. Sie bilden keine Perlmuttschicht.[1] Die Ornamentierung besteht aus randparallelen, oft etwas unregelmäßigen Linien, die auch gekörnelt sein können, oder die Oberfläche ist nahezu glatt.

Geographische Verbreitung und Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Familie ist weltweit verbreitet. Der Schwerpunkt der Diversität liegt allerdings in den gemäßigten und kühleren Meeren. Die Tiere leben tief bis flach eingegraben in einer Röhre im Sediment oder liegen auf dem Sediment.

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Taxon wurde 1870 von Ferdinand Stoliczka aufgestellt.[2] MolluscaBase weist der Familie folgende Gattungen zu:[3]

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • S. Peter Dance, Rudo von Cosel (Bearb. der deutschen Ausgabe): Das große Buch der Meeresmuscheln. 304 S., Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1977, ISBN 3-8001-7000-0, S. 274.
  • Rudolf Kilias: Lexikon Marine Muscheln und Schnecken. 2. Auflage. 340 S., Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1997, ISBN 3-8001-7332-8, S. 307.
  • Raymond Cecil Moore (Hrsg.): Treatise on invertebrate paleontology. Mollusca, 6, Part N, Bivalvia 2. XXXVIII S., S. N491-951, New York, 1969, S. N850.
  • Fritz Nordsieck: Die europäischen Meeresmuscheln (Bivalvia). Vom Eismeer bis Kapverden, Mittelmeer und Schwarzes Meer. 256 S., Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1969, S. 159.
  • Guido Poppe und Yoshihiro Goto: European Seashells Volume 2 (Scaphopoda, Bivalvia, Cephalopoda). 221 S., Verlag Christa Hemmen, Wiesbaden 1993, ISBN 3925919104, S. 137 (2000 unv. Nachdruck)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Antonio Checa1, Elizabeth M. Harper, Marc Willinger: Aragonitic dendritic prismatic shell microstructure in Thracia (Bivalvia, Anomalodesmata). Invertebrate Biology, 131(1): 19-29 doi:10.1111/j.1744-7410.2011.00254.x
  2. Ferdinand Stoliczka: The Pelecypoda, with a review of all known genera of this class, fossil and recent. In: Paleontologia Indica, Memoirs of the Geological Survey of India. 3, S.I-XXII, 1-537, Taf. 1–50, Calcutta 1870-1871 (S. 1–222, Taf. 1–12: 1870, S. I-XXII, 223-537, Taf. 23–50), 1871, S. 106, 108 (Online bei www.biodiversitylibrary.org)
  3. MolluscaBase: Thraciidae Stoliczka, 1870 (1825)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Spatelmuscheln (Thraciidae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien