Tine Fetz

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Tine Fetz (* 1984 in Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz) ist eine deutsche Illustratorin und Comiczeichnerin, die für ihre schwarz-weißen Zeichnungen, Illustrationen und Comics bekannt ist.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tine Fetz wurde 1984 in Bad Kreuznach geboren. Sie studierte Illustration an der FH Münster und schloss ihr Studium 2012 mit dem Diplom ab. Während ihres Studiums verbrachte sie ein Auslandssemester an der Bezalel Academy of Arts and Design in Jerusalem, Israel.

Nach ihrem Studium zog Tine Fetz nach Berlin, wo sie seit 2012 als freischaffende Illustratorin und Comiczeichnerin arbeitet. Von 2012 bis 2018 war sie Artist in Residence bei Urban Spree in Berlin, wo sie sich ein Atelier mit Johannes Mundinger teilte.[1] 2019 verbrachte sie zwei Monate als Artist in Residence des Goethe-Institut in Salvador (Bahia) Brasilien.[2]

2014 erschien Fetz' Debüt "This is not Uganda" im Jaja Verlag.[3] Seit 2017 zeichnet sie regelmäßig Comics für die Wochenzeitung Jungle World. Dafür entwickelte sie gemeinsam mit Steve Cityhouse die Serie „Neukölln Arkadien“, eine Fortsetzung der Kurzgeschichtenreihe „Planet Bohemia“, die im deutsch-französischen Comicmagazin "Beton / Béton"[4][5] erschien und 2018 gesammelt bei ichi ichi veröffentlicht wurde.[6]

2018 veröffentlichte sie mit dem niederländischen Musiker Nick Jongen das Projekt „Ghost Bag & Tine Fetz“, ein Dialog aus Zeichnungen und Musik.[7][8][9][10] Auf der gemeinsamen Tour durch Deutschland,[11] die Niederlande[12], Belgien und Österreich spielte Tine Fetz Bass, unter anderem im Vorprogramm von Jeffrey Lewis.

Für die im Ventil Verlag erschienenen Comic-Anthologien "Sie wollen uns erzählen - 10 Tocotronic-Songcomics" und "Monarchie und Alltag - Ein Fehlfarben-Songcomic" illustrierte sie die Songs „Der schönste Tag in meinem Leben“ von Tocotronic[13][14][15] und „Angst“ von den Fehlfarben.[16] Für die Comic-Anthologie „Nächstes Jahr... - Comics und Episoden jüdischen Lebens“ zeichnete Fetz eine Geschichte über den Räuber Abraham Picard. Ihre Arbeit wurde 2022 im Rahmen der Ausstellung „Rache: Geschichte und Fantasie“ im Jüdischen Museum Frankfurt gezeigt.[17][18]

Gemeinsam mit Daniel Schneider entwickelte Tine Fetz die Kalenderreihe „Places Berlin“, die verschwundene Orte der Berliner Club- und Subkultur porträtiert. Im Jahr 2022 erschienen alle Motive gesammelt als Buch „Places“ im Ventil Verlag.[19][20][21][22][23] Die Webdokumentation „Bruderland“, an der sie als Illustratorin beteiligt war, wurde mit dem Grimme Online Award 2020 ausgezeichnet.[24]

2023 erhielt Tine Fetz ein 8-monatiges Arbeitsstipendium des Berliner Senat im Bereich Comic.[25] Im selben Jahr erschien die Kurzgeschichte "Du weißt es doch schon" im Berliner Parallelallee Verlag. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Du weißt es doch schon. Parallelallee, 2023, ISBN 978-3-9816235-7-4
  • Places – Vergangene Ort der Berliner Club- und Subkultur / Sites of Berlin's club and subcultural past. zusammen mit Daniel Schneider, Ventil Verlag, 2022, ISBN 978-3-9816235-7-4
  • Planet Bohemia. zusammen mit Steve Cityhouse, ichi ichi, 2018, ISBN 978-3-00-061040-0
  • Ghost Bag & Tine Fetz. (LP und Zine) Adagio830, Subroutine Records, Don Giovanni Records, 2018
  • This is not Uganda. Jaja Verlag, 2014, ISBN 978-3-943417-58-6

Anthologien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tine Fetz "Drawings" / Events / Program. Abgerufen am 24. Februar 2024.
  2. Tine Fetz & Nick Jongen - FEB - MÄR 2019 - Goethe-Institut Salvador-Bahia - Brasilien. Abgerufen am 24. Februar 2024.
  3. This is not Uganda. Abgerufen am 24. Februar 2024 (englisch).
  4. Blogs | Comic: Drei große Tote in Berlin. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 24. Februar 2024]).
  5. Literarische Begegnung – Comic : Beton - Goethe-Institut Frankreich. Abgerufen am 24. Februar 2024.
  6. Andreas Platthaus: Andreas Platthaus: Wie ein zivilwiderständiger Drogentrip – Sondermann e.V. 6. Februar 2019, abgerufen am 24. Februar 2024 (deutsch).
  7. Een draaikolk van beeld en geluid op het wonderschone album van Ghost Bag. Abgerufen am 24. Februar 2024 (niederländisch).
  8. Jonas Engelmann: Musik zeichnen, Bilder vertonen – „Black & Proud“ – Comic.de. Abgerufen am 24. Februar 2024 (deutsch).
  9. "Friendly Ghost" - Ghost Bag & Tine Fetz embrace drawing and tender sounds with their new wholehearted video - IDIOTEQ.com. 7. Mai 2018, abgerufen am 24. Februar 2024 (amerikanisches Englisch).
  10. Jasper Willems: When Two Galaxies Meet: DiS Meets Ghost Bag & Tine Fetz. 30. Juli 2018, abgerufen am 24. Februar 2024 (englisch).
  11. Ghost Bag & Tine Fetz / Of Richard – Rote Lola. Abgerufen am 24. Februar 2024 (deutsch).
  12. Ghost Bag & Tine Fetz + Atoomclub + Stoomgaas. In: Vera. Abgerufen am 24. Februar 2024 (niederländisch).
  13. Imke Staats: Tocotronic-Songs als Comicstrips: Nach dem Faible für Fix und Foxi. In: Die Tageszeitung: taz. 5. November 2020, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 24. Februar 2024]).
  14. Bier und Punk-Vinyl konsumierende Vögel mit Seitenscheitel. Abgerufen am 24. Februar 2024 (deutsch).
  15. Rinko Heidrich: “Sportunterricht war ja immer so ein Toco-Hass-Thema” – Arne Zank im Interview. Abgerufen am 24. Februar 2024 (deutsch).
  16. Philipp Kressman: “Monarchie und Alltag” – Das sind Geschichten und sie sind illustriert. Abgerufen am 24. Februar 2024 (deutsch).
  17. Revenge: History and Fantasy. Abgerufen am 24. Februar 2024 (englisch).
  18. Daniel Laufer: Der Golem zwischen jüdischer Selbstermächtigung und Zuschreibung. In: Max Czollek, Erik Riedel, Mirjam Wenzel (Hrsg.): Rache - Geschichte und Fantasie (Begleitband zur Ausstellung im Jüdischen Museum Frankfurt). Hanser Literaturverlage, ISBN 978-3-446-27245-3.
  19. Jens Uthoff: Buch über subkulturelle Orte Berlins: Streifzüge durch Lustbarkeiten. In: Die Tageszeitung: taz. 3. Januar 2023, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 24. Februar 2024]).
  20. Ox Fanzine, Solingen Deutschland: Review. Abgerufen am 24. Februar 2024.
  21. Christof Meueler: Friedhof der Ausgeh-Orte. Abgerufen am 24. Februar 2024.
  22. Patrick Goldstein: Clubs in Berlin: Femina-Palast oder 90 Grad - Wo wild gefeiert wurde. 4. Februar 2023, abgerufen am 24. Februar 2024.
  23. Gesine Kühne: Berliner Club- und Subkultur - Ein Comic erinnert an verschwundene Locations. Abgerufen am 24. Februar 2024.
  24. Eigensinn im Bruderland. Abgerufen am 24. Februar 2024 (deutsch).
  25. Lars von Törne: Berliner Comicstipendien 2023: Senat stockt Comicförderung weiter auf. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 24. Februar 2024]).