Topos – Internationale Beiträge zur dialektischen Theorie

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Topos – Internationale Beiträge zur dialektischen Theorie war eine marxistische Halbjahreszeitschrift, herausgegeben von Hans Heinz Holz und Domenico Losurdo in Verbindung mit dem Istituto Italiano per gli Studi Filosofici und dem Centro di Studi Filosofici S. Abbondio. Mit dem Tod von Holz 2011 wurde die Zeitschrift eingestellt.

Topos erschien seit 1993. Die Hefte 1–8 erschienen im Pahl-Rugenstein Verlag Nachfolger (Bonn), die Hefte 9–13/14 im Aisthesis Verlag, die übrigen (insgesamt 36 Hefte und zwei Sonderhefte) in den Edizioni La Città del Sole (Napoli).[1] Die einzelnen Nummern waren jeweils einem Hauptthema gewidmet, z. B. Weltgeschichte (Heft 1), Epochenwandel (3), Spinoza (6), China (18), Lenin (22) oder Peter Hacks (23).

Die Herausgeber verstanden Topos als Zeitschrift, „die die Tradition der klassischen dialektischen Philosophie aufnehmend und das Erbe der Marxschen Theorie weiterführend eine philosophische Reflexion unserer Zeit stimuliert und vermittelt.“[2] Die Herausgeber sahen die Aufgabe der Philosophie darin, eine begriffliche „Topologie der Welt“ zu leisten,[3] wodurch sich der Name der Zeitschrift erklärt. Geschichtsphilosophische und philosophiegeschichtliche Beiträge standen neben polemischen Essays und bisher unveröffentlichten Archivmaterialien.

Zwischen 1980 und 1989 erschienen im Kölner Pahl-Rugenstein-Verlag, der der Deutschen Kommunistischen Partei nahestand, die von Hans Heinz Holz und Hans Jörg Sandkühler herausgegebene Zeitschrift Dialektik. Beiträge zu Philosophie und Wissenschaften. Diese mündete 1990 in die Veröffentlichung der Europäischen Enzyklopädie für Philosophie und Wissenschaften in vier Bänden im Hamburger Meiner Verlag. Nach 18 Ausgaben konnte Dialektik aufgrund der politischen Entwicklung seit 1989 nicht mehr in alter Form fortgeführt werden.[4] Topos kann daher als durch Hans Heinz Holz getragene Fortführung der „alten“ marxistischen Dialektik unter neuen weltpolitischen Bedingungen betrachtet werden.

Topos war der materialistischen Dialektik und dem historischen Materialismus verpflichtet. Redakteur war der Theologe Dieter Kraft, Mitarbeiter im DDR-Regionalausschuss und Prager Stab der Christlichen Friedenskonferenz und inoffizieller Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit unter dem Decknamen „IM Michael“.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. siehe Topos – Internationale Beiträge zur dialektischen Theorie
  2. Auszug aus dem Programm der Zeitschrift in Heft 1
  3. siehe das Editorial in Heft 1
  4. unter gleichem Namen erscheint im Meiner Verlag eine kulturphilosophische Zeitschrift, die zunächst von Sandkühler betreut wurde
  5. Wolf Krötke: Die Theologische Fakultät der Humboldt-Universität 1945–2010. In: Heinz-Elmar Tenorth (Hrsg.): Selbstbehauptung einer Vision. Band 6. Berlin 2010, S. 69.