Trampko-Mehrzweckfrachter

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Trampko-Mehrzweckfrachter
Die 1971 gebaute Bellatrix
Die 1971 gebaute Bellatrix
Schiffsdaten
Schiffsart Frachtschiff
Entwurf Hamburger Trampreeder-Kooperation (Trampko)
Bauwerft
Bauzeitraum 1969 bis 1978
Gebaute Einheiten 33
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 116,70/126,50 m (Lüa)
107,95 m (Lpp)
Breite 17,20 m
Seitenhöhe 9,90 m
Tiefgang (max.) 7,52 m
Vermessung ca. 4950/5330 BRT
Maschinenanlage
Maschine 1 × Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat ca. 3000–4000 kW
Höchst­geschwindigkeit 15 kn (28 km/h)
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 7400/8100 tdw

Der Trampco- oder Trampko-Mehrzweckfrachter ist ein Liberty-Ersatzschiffstyp, welcher von der Werft Orenstein & Koppel in Lübeck und der Schlichting-Werft in Travemünde Ende der 1960er Jahre als der Ersatz für die damals alternde Flotte der während des Krieges und kurz danach gebauten Trampschiffe aufgelegt wurde. Die Bezeichnung dieses Erfolgstyps leitet sich dabei von der Hamburger Trampreeder-Kooperation Trampko ab, welche die Schiffe konzipierte. Die Schiffe hatten drei Luken. Als eigenes Ladegeschirr standen zehn Ladebäume und ein Schwergutbaum à 60 oder 80 Tonnen zur Verfügung.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitte der 1960er Jahre fuhren noch ungefähr 700 der Liberty- und Victory-Standardfrachter sowie einige andere während des Zweiten Weltkriegs gebauten Frachtschiffe in der damaligen Welthandelsflotte. Sogar die jüngsten von ihnen waren inzwischen 20 Jahre und älter, und so stellte sich sowohl den Reedereien als auch den Werften die Frage eines Ersatzes dieser Schiffe, welche in absehbarer Zeit das Ende ihrer Einsatzdauer erreichen würden. Gleichzeitig wurde der Ersatzbedarf der kleineren Nachkriegsbauten in der Trampschifffahrt schon absehbar.

Die großen Umwälzungen im Seeschiffsverkehr, hervorgerufen durch das Erscheinen von Containerschiffen und Massengutfrachtern, welche die Stückgutschiffe später nahezu völlig ersetzen würden, waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht als solche vorhersehbar, so dass das klassische Stückgutschiff, welches in der damaligen Form seit der Jahrhundertwende mit verhältnismäßig wenigen Änderungen gebaut wurde, noch immer aktuell erschien. Es war daher auch nur folgerichtig, dass sich die Hamburger Trampreeder-Kooperation bei ihrem Konzept, ebenso wie viele Werften mit den erfolgreichen Typschiffen SD-14, German Liberty, Seebeck 36L, Freedom und Fortune auch, an Stückgutschiffen mit eigenem Ladegeschirr orientierte. Diese konservative Bauform war zweifellos auch der Tatsache geschuldet, dass die meisten der zu ersetzenden Schiffe zu diesem Zeitpunkt zum einen durch eher kleine Reedereien mit beschränkten Mitteln und zum anderen überwiegend in der Trampfahrt betrieben wurden.

Der Fokus des Konzepts der Hamburger Trampreeder-Kooperation lag sowohl bei der Bildung von Pools mit gleichartigen, preisgünstig zu erstellenden Schiffen, mit denen sie den Befrachtern und anderen am Schiffsbetrieb Beteiligten gegenüber wie eine große Reederei auftreten konnten, als auch der gemeinsamen Werbung, Ausbildung und anderer weitergreifender Zusammenarbeit.

Die ersten Trampkos waren die Hinrich Witt im September 1969 von O & K und die Nordwelle im Oktober desselben Jahres von der Schlichting-Werft.[1][2] Orenstein & Koppel bauten bis zur Ablieferung der Krusau im November 1978 insgesamt 17 Schiffe dieses Typs.[3] Bei Schlichting liefen bis zum letzten Neubau, der 1978 abgelieferten Ibn Sina II,[4] 10 kleine und 6 Trampkos der verlängerten Version vom Stapel.

Trotz ihres inzwischen beträchtlichen Alters sind bis heute einige dieser Serienschiffe noch immer unterwegs.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • H. Wilckens, O. Lorenz: MS "Nordwelle" – ein Trampco-Serienschiff In: Schiff & Hafen, Heft 11/1969, S. 1014–10018, Seehafen-Verlag, Hamburg 1969
  • Berichte im Hamburger Abendblatt vom 17. Juli 1971, 20. Januar 1973, 14. August 1974, 17. Dezember 1977 und 25. August 1978
  • Detlefsen, Gert Uwe; Abert, Hans Jürgen: Die Geschichte und Schicksale deutscher Serienfrachter. Band 1 - Die Entwicklung, deutsche Serien nach 1945 Die Schicksale der Hansa-A-Frachter. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Zwischenahn 1998, ISBN 3-928473-41-7.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Miramar Ship Index, IMO 6922200, Hinrich Witt (kostenpflichtige Website), abgerufen am 14. April 2021
  2. Miramar Ship Index, IMO 6923383, Nordwelle (kostenpflichtige Website), abgerufen am 14. April 2021
  3. Miramar Ship Index, IMO 7720910, Krusau (kostenpflichtige Website), abgerufen am 14. April 2021
  4. Miramar Ship Index, IMO 7720934, Ibn Sina II (kostenpflichtige Website), abgerufen am 14. April 2021

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]